Schede, Paul
Paul Schede, lat. Paulus Melissus (* 20. Dezember 1539 in Melrichstadt; † 3. Februar 1602 in Heidelberg) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zu seinem Wirken heißt es:[1]
- Paul Schede, mit seinem lateinischen Dichternamen Paulus Melissus, geb. 20. Dezember 1539 in Melrichstadt, studierte auf verschiedenen Hochschulen humanistische Wissenschaften, wurde 1564 in Wien wegen seiner lateinischen Gedichte zum Dichter gekrönt und zum Pfalzgrafen ernannt, starb am 3. Februar 1602 in Heidelberg. Für die Entwicklung der deutschen Metrik ist wichtig sein Werk: „Di Psalmen Davids in teutische gesangreymen nach Frantzösischer melodeyen und sylben art“ (1572), wodurch Ambrosius Lobwasser zur Herausgabe seiner deutschen Psalmen veranlaßt wurde. Einige deutsche weltliche Gedichte, darunter das anmutige „Rot Röslein wolt ich brechen“, stehen in der von Zincgref besorgten Ausgabe der Gedichte Opitzens (1624).
Gedicht
- Rot Röslein wolt' ich brechen
- Zum hübschen Krentzelein:
- Mich Dörner thaten stechen
- Hart in die finger mein.
- Noch wolt' ich nit lan ab.
- Jch gunt mich weiter stecken
- Jn Stauden vnd in Hecken:
- Darin mirs wunden gab.
- O dorner krum' und zacket
- Wie habt jhr mich zerschrunt?
- Wer vnter euch kompt nacket
- Der ist gar bald verwunt.
- Sonst zwar könt jhr nichts mehr:
- Jhr keiner Haut thut schonen
- Noch nitlicher Personen
- Wans gleich ein Göttin wer.
Literatur
- Max Hermann Jellinek: „Die Psalmenübersetzung des Paul Schede Melissus 1572“ (1896) (PDF-Datei)