Schutzjude
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Ein Schutzjude (lat. judaeus sub protectione superiorum) war der unter besonderen Obrigkeitsschutz gestellte Jude im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Derartigen, spezielle Privilegien genießenden Juden waren in ihrer Tätigkeit innerhalb des Wirtsvolkes aber noch gewisse Grenzen gesetzt; so durften sie weder das Bürgerrecht in den Gemeinden erwerben noch in eine andere Provinz übersiedeln[1]. Im 19. Jahrhundert war es vor allem dem Betreiben des Liberalismus` geschuldet, daß die Einrichtung der Schutzjuden zugunsten der vollständigen „Judenemanzipation“ beseitigt wurde.
– Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1699Der Schutzjude, des -n, plur. die -n, ein Jude, welcher unter dem Schutze der höchsten Obrigkeit an einem Orte lebt, und vermöge dieses Schutzes gewisse Freyheiten genießet.
Siehe auch
Literatur
- Voltaires Rechtsstreit mit dem königlichen Schutzjuden Hirschel 1751. Prozessakten des Königlich preußischen Hausarchivs. Mitgeteilt von Dr. Wilhelm Mangold. Ernst Frensdorff, Berlin 1905