Wirtsvolk

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Wirtsvolk ist ein in der Biologie verwendeter Begriff, der insbesondere zur Kennzeichnung von Ameisen- und Bienenvölkern verwendet wird, die von Parasiten befallen sind.

In der zweiten Hälfte des 19. und ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff als politisches Schlagwort im Rahmen der Judenfrage eingeführt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Wort in einen Dualismus zwischen Ariern und Juden eingewoben, wobei die Juden die Rolle der Parasiten einnahmen. Adolf Hitler schrieb:

„Er ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.”[1]

So sprechen Juden selbst von dem jeweiligen Land, in dem sie leben, als „Gastland“. Ferner gelten die Gesetze des „Gastlandes“ für Juden nur dann, wenn sie der „Weisung“ des jüdischen Gesetzes nicht widersprechen. Auch hier spricht der Talmud von „Weisung“ und nicht von Religion: „Das jeweilige Landesgesetz wird anerkannt, soweit es der Weisung nicht widerspricht.“[2] Diese Gesetzesweisung wirft die Frage nach der Loyalität auf.

Science-Fiction-Literatur

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Wort in der Science-Fiction-Literatur ebenso in einem Zusammenhang mit dem Schreckensbild eines Mutanten gebracht, der sich ohne Verlust des eigenen Wesens äußerlich einem Wirtsvolk „anverwandelt“ und dieses „zersetzt“. In der VS-amerikanischen Fernsehserie „Stargate“, die Mitte der 1990er Jahre anlief, tauchten mit den Goa'uld eine parasitäre außerirdische Lebensform auf, die einen Großteil der Galaxis als Wirtsvolk mißbraucht und sich von jenem als Götter verehren läßt.

Verweise

Fußnoten

  1. Adolf Hitler: Mein Kampf, Zwei Bände in einem Band, S. 334, Kapitel 11: Volk und Rasse
  2. Der Talmud, Goldmann, München 1988, S. 52