Schwellenpreis

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Der Schwellenpreis, der im Fachjargon auch Gebrochener Preis genannt wird, bezeichnet den Endkundenpreis, mit dem eine Ware derart ausgezeichnet wird, daß eine Preisschwelle knapp unterschritten wird. Preisschwellen, die psychologische Bedeutung haben, sich also danach richten, was der Konsument als teuer empfindet, liegen etwa bei 1, 5, 10, 15, 20 usw. Sie werden nur leicht unterschritten, um den Preis niedriger erscheinen zu lassen. So ergeben sich Preise von 0,95, 4,95, 9,95 oder 19,95.

Schwellenpreise werden von den Kunden nicht gewünscht, da sie es deutlich umständlicher machen, eine Summe für den Kauf mehrerer Artikel zu berechnen. Tatsächlich muß man nicht nur einfach die Preise, z. B. 14 + 20 + 25 rechnen, sondern von 13,98 auf 14, von 19,95 auf 20 und von 24,80 auf 25 aufrunden, um dann erst die einfache Addition zu machen und auf einen realistischen Endpreis zu kommen.

Schwellenpreise sind seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Gebrauch und bleiben dieses auch, obwohl der Kunde es nicht wünscht und die Handhabung des Schwellenpreises auch für den Handel umständlicher ist als runde Preise, sowohl bei der Auszeichnung als auch beim Herausgeben. Das zeigt, daß die betrügerische Wirkung der Schwellenpreise dem Handel genügend Profit einbringt, um diese Nachteile in Kauf zu nehmen.

Schwellenpreise sind ein leicht sichtbarer Beweis für die Beliebigkeit der Preiskalkulation. Waren kosten nicht das, was sie kosten müssen, sondern das, was man den Kunden glaubhaft machen kann, was es wert wäre.

Andere Kulturen

In China sind Schwellenpreise keineswegs die Regel. Dort wird das Kopfrechnen nicht als zu vermeidende Mühsal angesehen und der Stolz, ein gutes Geschäft gemacht zu haben, steht hoch im Kurs.

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