Brant, Sebastian

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Sebastian Brant)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gemälde von Hans Burgmair.

Sebastian Brant (* 1457 oder 1458 in Straßburg; † 10. Mai 1521 ebenda), latinisiert Titio, war ein deutscher Jurist, Professor für beide Rechte an der Universität Basel (1489-1500) und von 1502 bis zu seinem Tod 1521 Stadtschreiber und Kanzler der Freien Reichsstadt Straßburg.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Wie das Gefüge der alten politischen Ordnung sich überall lockert, wie aus den Trümmern des alten Reichs sich landesfürstliche Staaten und Städtebünde lösen, wie die alten Heeresformen zerfallen, wie in Fehden und Räubereien sich ein politisches Chaos zeigt, das nach neuen Ordnungen schreit: so sickert auch in das geistige Leben nunmehr eine neue Gesinnung ein, die zunächst kritisch und auflösend wirkt, aber bald neue Schöpfung aus sich gebiert. Nichts mehr, was bisher Gültigkeit hatte, bleibt unbestritten. Jeder Wert wird schonungslos auf seine Tauglichkeit neu geprüft. Die Humanisten, Schüler der italienischen Renaissance, halten der Zeit ein Gericht, dessen oberster Grundsatz zunächst der Zweifel ist. Sebastian Brant aus Basel ist über die Stufe des Zweifels nicht hinausgekommen. Aber indem er mit seinem „Narrenschiff“, jener Dichtung, die von den Zeitgenossen als „göttliche Satire“ gerühmt wird, der Zeit einen grimmig höhnenden Spiegel vorhält, hilft er doch dabei, verstaubtes Altes wie lästigen Schutt beiseitezuschaffen. Ehe dem Boden die Saat entkeimen kann, muß ein anderer Pflug über ihn hingegangen sein. Sebastian Brant bricht wahrhaft die Herzen auf, daß sie der kommenden Samen geöffnet liegen.[1]

Literatur

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München