Sinthgunt

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Sinthgunt ist – gemäß der Merseburger Zaubersprüche – eine Schwester der Sonnengöttin Sunnens.

Die Deutung ist noch ungeklärt, da sie nur im Zweiten Merseburger Zauberspruch beschworen wird. Jacob Grimm nahm aufgrund der Kombination mit Sunnen an, es handele sich um eine Gestirnsgöttin. Der norwegische Philologe Sophus Bugge[1] etymologisierte in Bezug auf die nordischen mythologischen Vorlagen[2] Sunna[3] und Mon[4] (Sonne und Mond) unter Beibehaltung der handschriftlichen Graphien eine falsche, verworrene Form (Eichner, Schaffner), germanisch *Sin-naχt-gund als „die Nacht-Gehende“[5] – den Mond als Mondgöttin. Die Schwierigkeit bei diesen Deutungshintergrund ist, daß weder Sunna noch Mon eine relevante Rolle in den Quellen spielen, und Mon männlich ist.

Fußnoten

  1. Sophus Bugge: Studien über die Entstehung der nordischen Götter- und Heldensagen. München 1889, S. 298
  2. Lideredda: Grimnirlied, Strophen 37, 39; Wafthrudnirlied Strophen 22, 23; Prosa-Edda: Gylfaginning Strophe 11;
  3. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie, S. 392f.
  4. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie, S. 263
  5. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie, S. 374