Solipsismus

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Solipsismus (zu lat. solus [solo] „allein, einzig; einsam, verlassen; öde“ und ipse „selbst“) oder auch Theoretischer Egoismus[1] bezeichnet in der Philosophie das Postulat, daß nur das eigene Ich existiert, alle übrigen dagegen bloße Vorstellungen seien. Das denkende Individuum setzt sich somit als das einzige wirklich existierende Subjekt und als alleinig existentes und einsames Selbstbewusstsein, während alle anderen Menschen, Lebewesen und Erscheinungen nur Phantome, Träume, Schatten sind. Solipsismus ist die extremste Position des Subjektivismus. Er wird gelegentlich – in problematisch-methodischer Form – als Fragestellung des skeptizistischen Denkens herangezogen, so zum Beispiel von Descartes. Einen tatsächlichen Solipsismus (im Gewand eines methodisch vorgehenden, entschiedenen Egoismus) vertrat vor allem Max Stirner.

Zitate

  • Der theoretische Egoismus ist zwar durch Beweise nimmermehr zu widerlegen: dennoch ist er zuverlässig in der Philosophie nie anders, denn als skeptisches Sophisma, d. h. zum Schein gebraucht worden. Als ernstliche Ueberzeugung hingegen könnte er alleine im Tollhause gefunden werden: als solche bedürfte es dann gegen ihn nicht sowohl eines Beweises, als einer Kur.“ — Arthur Schopenhauer[2]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Solipsismus, in: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 582
  2. Die Welt als Wille und Vorstellung I, § 19