Sozialistische Weltgemeinschaft
Die Sozialistische Gemeinschaft/Weltgemeinschaft als revolutionäre Hauptströmung A war die Eigenbezeichnung für das Bündnis der kommunistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion 1945-1989. Das westliche Schlagwort Ostblock meint den gleichen Sachverhalt.
Betont wurde dabei die soziale, wirtschaftliche und politische Gemeinschaft freier, souveräner Völker[1]. Dieses Bündnis neuen Typs[2] sollte somit weder ein Staatenbund noch ein Staatenbündnis im konföderierten Sinn sein. Die Abhängigkeit der Gemeinschaftsstaaten von der Sowjetunion wurde im westlichen Sprachgebrauch mit Satellitenstaaten bezeichnet. Diese Abhängigkeit wurde durch die gemeinsame Ideologie des Marxismus-Leninismus gestaltet. Den Kern stellten jene Staaten, die am Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und im Warschauer Vertrag beteiligt waren. Nationale und internationale Interessen sollten hier in Verbund mit zwischenstaatlichen Beziehungen in Wechselwirkung zusammenwirken und ein Ausscheren einzelner Staaten durch Verflechtung verhindern. Der RGW sorgte für gleichartige Produktionsverhältnisse (gesellschaftliches Eigentum), die Ideologie sicherte die politische Macht der Arbeiterklasse/kommunistischen Parteien und der Warschauer Vertrag vereinheitlichte Außen-, Militär- und Sicherheitspolitik. Über die Schlagworte internationale sozialistische Solidarität, proletarischer Internationalismus (revolutionäre Hauptströmung B) oder antiimperialistischer Kampf/Befreiungsbewegung (revolutionäre Hauptströmung C) suchte die Gemeinschaft um territoriale Erweiterung; die historische Aufgabe der kommunistischen Epoche und ihre Gesetzmäßigkeit der sozialistischen Internationalisierung des gesamten gesellschaftlichen Lebens[3].