Steh ich in finsterer Mitternacht
Steh ich in finsterer Mitternacht oder Steh ich in finst'rer Mitternacht ist ein Volks- und Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert. Den Text verfaßte Wilhelm Hauff, die Melodie stammt von Friedrich Silcher.
Text
- Steh ich in finsterer Mitternacht
- So einsam auf der stillen Wacht,
- So denk ich an mein fernes Lieb,
- Ob mir auch treu und hold verblieb
- Als ich zur Fahne fort gemüßt,
- Hat sie so herzlich mich geküßt,
- Mit Bändern meinen Hut geschmückt
- Und weinend mich ans Herz gedrückt.
- Sie liebt mich noch, sie ist mir gut,
- Drum bin ich froh und wohlgemut.
- Mein Herz schlägt warm in kalter Nacht,
- Wenn es ans treue Lieb gedacht.
- Jetzt bei der Lampe mildem Schein
- Gehst du wohl in dein Kämmerlein,
- Und schickst dein Dankgebet zum Herrn
- Auch für den Liebsten in der Fern.
- Doch wenn du traurig bist und weinst,
- mich von Gefahr umrungen meinst,
- Sei ruhig, bin in Gottes Hut,
- Er liebt ein treu Soldatenblut.
- Die Glocke schlägt, bald naht die Rund'
- und löst mich ab zu dieser Stund'.
- Schlaf wohl im stillen Kämmerlein
- und denk' in deinen Träumen mein.
Publikationen
Das Lied wurde in gedruckter Form u. a. veröffentlicht in:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) • Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) • Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Deutsches Armee Liederbuch • Schwäbisches Soldaten-Liederbuch • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Es braust ein Ruf • Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Concordia-Liederbuch (1911) • Sport-Liederbuch (1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Wie´s klingt und singt (1936)