Steh ich in finsterer Mitternacht

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Postkarte aus dem Kriegsjahr 1916

Steh ich in finsterer Mitternacht oder Steh ich in finst'rer Mitternacht ist ein Volks- und Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert. Den Text verfaßte Wilhelm Hauff, die Melodie stammt von Friedrich Silcher.

Text

Steh ich in finsterer Mitternacht
So einsam auf der stillen Wacht,
So denk ich an mein fernes Lieb,
Ob mir auch treu und hold verblieb


Als ich zur Fahne fort gemüßt,
Hat sie so herzlich mich geküßt,
Mit Bändern meinen Hut geschmückt
Und weinend mich ans Herz gedrückt.


Sie liebt mich noch, sie ist mir gut,
Drum bin ich froh und wohlgemut.
Mein Herz schlägt warm in kalter Nacht,
Wenn es ans treue Lieb gedacht.


Jetzt bei der Lampe mildem Schein
Gehst du wohl in dein Kämmerlein,
Und schickst dein Dankgebet zum Herrn
Auch für den Liebsten in der Fern.


Doch wenn du traurig bist und weinst,
mich von Gefahr umrungen meinst,
Sei ruhig, bin in Gottes Hut,
Er liebt ein treu Soldatenblut.


Die Glocke schlägt, bald naht die Rund'
und löst mich ab zu dieser Stund'.
Schlaf wohl im stillen Kämmerlein
und denk' in deinen Träumen mein.


Publikationen

Das Lied wurde in gedruckter Form u. a. veröffentlicht in:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) • Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) • Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Deutsches Armee LiederbuchSchwäbisches Soldaten-LiederbuchDeutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Es braust ein RufKriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Concordia-Liederbuch (1911) • Sport-Liederbuch (1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Wie´s klingt und singt (1936)