Tejas Todesgesang
Tejas Todesgesang ist ein Gedicht Felix Dahns aus den „Gotenliedern“.
Text
- Erloschen ist der helle Stern
- Der hohen Amalungen:
- O Dietrich, teurer Held von Bern,
- Dein Heerschild ist zersprungen.
- Das Feige siegt, das Edle fällt,
- Und Treu’ und Mut verderben,
- Die Schurken sind die Herrn der Welt: –
- Auf, Goten, laßt uns sterben! –
- O schöner Süd, o schlimmes Rom,
- O süße Himmelsbläue,
- O blutgetränkter Tiberstrom,
- O falsche welsche Treue!
- Noch hegt der Nord manch kühnen Sohn,
- Als unsres Hasses Erben,
- Der Rache Donner grollen schon: –
- Auf, Goten, laßt uns sterben!
- Vom Kaukasus bis vor Byzanz,
- Welch stolzes Siegeswallen!
- Der Goten Glück stieg auf in Glanz,
- In Glanz auch soll es fallen.
- Die Schwerter hoch, um letzten Ruhm
- Mit letzter Kraft zu werben:
- Fahr wohl, du freudig Heldentum: –
- Auf, Goten, laßt uns sterben!