Hippel, Theodor Gottlieb von (1775)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den preußischen Staatsmann Theodor Gottlieb von Hippel; für weitere Namensträger siehe Theodor Gottlieb von Hippel (Auswahlseite).
Theodor Gottlieb von Hippel der Jüngere

Theodor Gottlieb Hippel, ab 1790 von Hippel (Lebensrune.png 13. Dezember 1775 in Gerdauen; Todesrune.png 10. Juni 1843 in Bromberg), war ein preußischer Staatsmann und der Verfasser des Aufrufs „An Mein Volk“, der als Auftakt zur deutschen Erhebung gegen die Tyrannei Napoleons diente. Der neunfache Familienvater war ein enger Freund von E. T. A. Hoffmann.

Wirken

Theodor Gottlieb von Hippel wurde am 13. Dezember 1775 in Gerdauen als Sohn des Pfarrers Gotthard Friedrich und dessen Frau Henriette, geb. Stogler, geboren. Seine Mutter starb früh, so daß der Junge zunächst in der Obhut seines Vaters aufwuchs. Der gab ihn auf die Burgschule nach Königsberg, wo sich Hippels Onkel, der den Jungen 1786 offiziell adoptiert hatte, um ihn kümmerte. Mit eiserner Strenge wurde der Knabe von dem gewissenhaften Beamten erzogen. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden. 1797 wurde Hippel in den Bund der Freimaurer aufgenommen. Seine Mutterloge war die Viktoria zu den drei gekrönten Türmen in Marienburg. Hippel war außerdem ein Mitstifter der Marienwerderschen Loge Zur goldenen Harfe, die 1803 unter der Jurisdiktion der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (3WK) gegründet wurde. In Anerkennung seiner Verdienste wählten ihn die dortigen Brüder im Jahre 1815 zum „Meister vom Stuhl“.

„Hippel: Theodor Gottlieb v. H., Neffe des Vorigen, Sohn von Gotthard Friedrich H., welcher Prediger erst in Gerdauen, später in Arnau bei Königsberg war. Er war geboren 1775. Er lebte in dem Hause des berühmten Oheims und widmete sich dem Studium der Rechte und Cameralwissenschaft. Eine genaue Freundschaft verband ihn mit dem als romantischen Humoristen berühmten Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, welche sich jedoch später löste, als bei Hoffmann die geniale Liederlichkeit, an der er zu Grunde ging, mehr und mehr hervorat. Nach Vollendung seiner Studien ging H. 1795 nach Marienwerder, um bei dem dortigen Gerichte in die Praxis eingeführt zu werden. Allein seines Oheims Tod 1796 verschaffte ihm den Besitz von dessen Vermögen, das in den Leistenau’schen Gütern im Kreise Marienwerder angelegt wurde. In Folge dessen verließ H. den Staatsdienst und übernahm die Bewirthschaftung derselben, ohne jedoch Erfolg damit zu haben, da er kein praktischer Landwirth war. So mußten die Güter später verkauft werden. H. hat nicht als Schriftsteller geglänzt, sein Verdienst lag auf dem Gebiete des öffentlichen Wirkens und zwar in der hingebenden aufopfernden Thätigkeit für das Vaterland. In den Zeiten des Franzosendruckes, in den Jahren der Erhebung hat es keinen gegeben, der sich H. an Opferwilligkeit und rastloser Arbeitsfreudigkeit voranstellen ließe. Er trat nicht so hervor wie die leitenden Persönlichkeiten, aber er gehört in den Kreis der Männer hinein, die wie Dohna, Schön, Auerswald in Ostpreußen die eigentlichen Führer der Bewegung waren und ward von ihnen als Gleicher, als Freund gekannt und geschätzt. Zu Hardenberg trat er in ein persönliches Freundschaftsverhältniß und durch den ward er dann auch zum Staatsrath ernannt, später nach dem Kriege ward er Regierungspräsident in Marienwerder, dann in Oppeln, zuletzt lebte er in Bromberg, wo er 1843 starb. Verfaßt wurden von ihm eine große Anzahl von Denkschriften über Fragen des öffentlichen Wohles und des Staatswesens, die zum großen Theil ungedruckt blieben, aber von seiner Einsicht und seiner trefflichen Gesinnung das schönste Zeugniß gaben. Von allgemeinster Wirkung wurde nur eins seiner schriftlichen Erzeugnisse. H. ist nämlich der Verfasser des berühmten Aufrufes ‚An mein Volk‘ vom 17. März 1813, welcher ja im vollsten Sinne Wunder wirkte und in seiner ganzen Fassung zeigt, daß die Sprache wirklicher Begeisterung dem Verfasser zu Gebote stand.“[1]

Schriften (Auswahl)

Verweise

Fußnoten

  1. Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 466