Bata, Thomas John

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Thomas John Bata (* 17. September 1914 in Prag; † 1. September 2008 in Toronto, Kanada) war ein jüdischer Unternehmer.

Werdegang

Thomas John Bata jun. (eigentl. Tomáš Baťa) kam 1914 in Prag als Sohn von Tomáš Baťa, dem Gründer der Baťa-Werke, und dessen Frau Marie zur Welt. Bata jun. hatte Privatunterricht (u. a. in England und der Schweiz) und studierte an der Handelsakademie in Ungarisch Hradisch in Südmähren. 1929 begann er, als Auszubildender im väterlichen Betrieb zu arbeiten.

Wirken

Batas Vater, Tomáš Baťa, hatte 1894 in Zlin (Mähren) mit dem Aufbau einer Schuhfabrik begonnen und damit den Grundstein für einen mächtigen Industriekonzern gelegt. Militäraufträge im Ersten Weltkrieg sorgten für Wachstum. Als eine der ersten Firmen in der Tschechoslowakei begann Baťa mit der Fließbandfertigung. Außerdem sorgte der Firmengründer für eine Internationalisierung und gründete Ableger in Europa und den USA. Auch die Unternehmensphilosophie von Baťa erregte damals internationales Aufsehen: U. a. gab es in den Bata-Werken bereits Mitbestimmung am Arbeitsplatz, indirekte Gewinnbeteiligung, gute Berufsausbildung und Sozialfürsorge. Als der Firmengründer am 12. Juli 1932 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam, übernahm dessen jüngerer Stiefbruder, Jan Antonín Baťa[1], der — eigenen Angaben zufolge — 1931 alle Anteile von seinem Bruder erworben hatte, die Leitung der Baťa-Werke. Zum damaligen Zeitpunkt stellte das Werk rund 36 Millionen Paar Schuhe im Jahr her.

1939 wanderten Bata und seine Mutter nach Kanada aus. Er begann dort mit einer eigenen Geschäftstätigkeit. In Frankford in der Nähe von Toronto entstand ein Bata-Werk, dessen – zusammen mit ihm ausgewanderten – Arbeiter in der eigens für sie erbauten Stadt Batawa lebten. Im Zweiten Weltkrieg diente Bata als Flieger in der kanadischen Armee, 1942 wurde er kanadischer Staatsbürger. Das Baťa-Werk in Zlin produzierte während des Krieges für den deutschen Bedarf. Aus diesem Grund wurde Batas Onkel 1947 der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt und enteignet, die Baťa-Stammwerke in der Tschechoslowakei wurden verstaatlicht. Jan Baťa emigrierte nach Brasilien, wo es ihm gelang, ein neues florierendes Unternehmen aufzubauen.[2]

Auszeichnungen

Business Award der Internationalen Handelskammer (ICC; 1990), T.-G.-Masary-Orden II. Klasse (1991), Orden von Kanada, Queen's Silver Jubilee Medal (1997) sowie mehrere Ehrendoktortitel.

Mitgliedschaften / Ämter

Präsident der American Management Association (1958-1961), Präsident des Committee on Development of the Business und des Industry Advisory Committee, OECD (1968-1970), fr. Berater in der UN-Kommission für Transnational Corporations; fr. Vors. der Commission on Multinational Enterprises der Int. Handelskammer sowie zahlreiche Aufsichtsratsmandate.

Familie

Thomas John Bata war mit Sonja Ingrid Wettstein verheiratet und hatte einen Sohn, Thomas George, und drei Töchter, Christine, Monica und Rosemarie. Seine Frau setzte sich stark dafür ein, daß in seiner Wahl-Heimatstadt Toronto ein Bata Shoe Museum — das größte Schuhmuseum der Welt — errichtet wurde. Bata starb am 1. September 2008 im Alter von 93 Jahren in einem Krankenhaus in Toronto.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 06/2009
  2. Munzinger-Archiv GmbH, 2009