Thompson, Mark

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Mark Thompson

Mark John Thompson (* 31. Juli 1957 in London) ist ein britischer Medienmanager. Er ist seit 2004 Generaldirektor der BBC[1] und war zuvor Geschäftsführer (CEO) von „Channel 4“.

Werdegang

Herkunft

Mark Thompson wurde am 31. Juli 1957 als Sohn von Duncan John Thompson und Sydney Columba Corduff Thompson in London geboren. Er wuchs in Hertfordshire auf.

Ausbildung

Thompson besuchte das jesuitische Stonyhurst College in Lancashire und das Merton College in Oxford. Er studierte in Oxford Anglistik, das er mit Bestnote abschloss.

Wirken

Nach dem Studium kam Thompson 1979 als Praktikant zur British Broadcasting Corporation (BBC), wo er schnell Karriere machte. Er durchlief praktisch alle Abteilungen und Ressorts des Unternehmens und wurde bereits 1988 Chefredakteur der Abendnachrichten "Nine O`Clock News" – mit 30 Jahren der Jüngste, der jemals dieses Amt inne hatte. Nach zwei Jahren wechselte Thompson als Chefredakteur zu der investigativen Sendung "Panorama", die er bis 1992 leitete. In den Folgejahren stand Thompson an der Spitze mehrerer Abteilungen der BBC, unter anderem als Chef des wichtigen Nachrichtenressorts. 1996 bis 1998 erweiterte er sein Spektrum in der Funktion als Controller für das Programm von BBC 2. Im April 2000 ernannte die BBC Thompson zum Fernsehchef, doch bereits im März 2002 verließ Thompson das Unternehmen, um „Chief Executive“ des kommerziellen TV-Kanals "Channel 4" zu werden. Dort setzte Mark Thompson ein rigoroses Sparprogramm durch, das den Sender wieder in die schwarzen Zahlen führte.[1]

Am 21. Mai 2004 wählte der BBC „Board of Governors“ Mark Thompson einstimmig zum Nachfolger von Greg Dyke als neuen Generaldirektor der BBC. Dyke hatte sein Amt aufgrund der Kelly-Gilligan-Affäre aufgeben müssen. Grund war die unseriöse Recherchearbeit eines BBC-Journalisten, der die britische Regierung schwer belastet hatte. Konkret hatte der Reporter Andrew Gilligan behauptet, die britische Regierung habe Geheimdienstunterlagen gefälscht, um die Unterstützung der Bevölkerung beim Waffengang des Landes gegen den irakischen Staatschef Saddam Hussein zu erlangen. In der Folge der Affäre hatte sich Gilligans Informant, der Regierungsmitarbeiter David Kelly (* 1944– † 2003; Biowaffenexperte und Berater des Londoner Verteidigungsministeriums), mutmaßlich das Leben genommen. BBC-Chef Dyke hatte die – unsaubere - Arbeit seines Reporters gedeckt, ohne sie kritisch zu hinterfragen, was dem Sender beträchtlichen Imageschaden im Bezug auf seine Seriosität einbrachte.[2]

Mark Thompson, der im Vorfeld betont hatte, nicht am Posten des BBC-Generaldirektors interessiert zu sein, dann aber seine Ansicht änderte, trat sein Amt am 22. Juni 2004 an. Bis dahin hatte nach Dykes Abgang dessen Stellvertreter Mark Byford die Geschäfte geführt. An seinem ersten Tag als BBC-Generaldirektor verkündete Thompson mehrere Änderungen im Management, unter anderem das Ersetzen des 16-köpfigen BBC-Exekutivkomitees durch ein verkleinertes "Executive Board" aus neun Top-Managern. Zu Thompsons größten Herausforderungen als Generaldirektor gehörte das Wiederherstellen des durch die Kelly-Gilligan-Affäre angekratzten Images des Senders, der auch BBC selbst in eine Identitätskrise stürzte. Zudem fiel Thompsons Dienstantritt mit dem Höhepunkt der Rundfunkgebührendebatte in Großbritannien zusammen. Im Vereinigten Königreich ärgerten sich seit geraumer Zeit vor allem konkurrierende Medien, daß die BBC als einziger Sender des Landes in den Genuss von Rundfunkgebühren kam, zumal auch dort immer häufiger ein reines Unterhaltungsprogramm zu sehen war, das sich von der kommerziellen Konkurrenz kaum unterschied. Anfang 2005 entschied die britische Regierung die Auseinandersetzung und stellte in Aussicht, die Gebührenfinanzierung der BBC bis 2016 weiterzuführen. Gleichzeitig wurde der Sender allerdings unter die Aufsicht eines Art Rundfunkrates gestellt.

Im März 2005 teilte die BBC überraschend mit, knapp 3.800 der rund 20.000 Planstellen zu streichen, davon die Hälfte in den Redaktionen – in erster Linie, um Kosten zu sparen. Ein Jahr später, im Juli 2006, kündigte Thompson weitere Veränderungen an. Er vereinigte die Ressorts Sport und Nachrichten der BBC sowie die Bereiche Fernsehen und TV-Produktion. Zudem wurde eine neue Weltnetz-Abteilung geschaffen, um das bisherige Hörfunk- und Fernsehunternehmen massiv im Weltnetz-Geschäft zu etablieren.[2]

Mark Thompson, Generaldirektor der BBC, kündigte am 18. Oktober 2007 umfangreiche Sparmaßnahmen an. Demzufolge sollen 2.500 Stellen in den Bereichen Dokumentation, Regionen und Nachrichtenabteilungen gestrichen werden. Außerdem ist ein Verkauf der Fernsehzentrale in London geplant.[3]

Familie

Der als sehr selbstbewusst geltende Mark Thompson ist seit 1987 mit der US-Amerikanerin Jane Emilie Blumberg verheiratet, sie ist die Tochter des jüdischen Nobelpreisträgers für Medizin, Baruch Samuel Blumberg. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter und lebt in Oxford. Von dort pendelt Thompson jeden Tag nach London. In seiner Freizeit schätzt Thompson das Laufen und das Kochen. Er ist gläubiger Katholik.

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Internationales Biographisches Archiv 45/2006 vom 11. November 2006 (ad)
  2. 2,0 2,1 Munzinger-Archiv GmbH, 2006
  3. vgl. Deutschlandradio Kultur, 18. Oktober 2007