Tibet-Expedition 1938

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Die während der Expedition gefundene Buddhafigur aus Meteoritenmetall

Die Deutsche Tibet-Expedition „Ernst Schäfer“ war von April 1938 bis August 1939 eine von dem deutschen Zoologen Ernst Schäfer geleitete Expedition in den bis dahin weitgehend unerforschten Osten Tibets. Sie wird zum Teil mit der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition 1939 (u. a. mit Heinrich Harrer) verwechselt.

Geschichte

Im Jahr 1938 wurde von deutschen Forschern im Auftrag der Organisation „Ahnenerbe“ unter der Leitung von Ernst Schäfer eine Tibet-Expedition durchgeführt. Die Expedition bestand aus fünf Mitgliedern: Schäfer als Zoologe und vor allem Ornithologe, Ernst Krause als Entomologe, Photograph und Kameramann, Bruno Beger als Anthropologe und Ethnologe, Karl Wienert als Geophysiker und Edmund Geer als technischer Leiter.

Nachdem es Ernst Schäfer gelungen war, persönliche Kontakte mit einflußreichen Tibetern zu knüpfen, die sein Gesuch, ohne die Engländer einzuschalten, direkt nach Lhasa weitergereicht hatten, erhielt die Expedition tatsächlich einige Wochen später ein fünffach versiegeltes Schreiben: die offizielle Einladung des Kashag, des tibetischen Ministerrats, mit der Genehmigung, nach Lhasa zu reisen. Vielen Ausländern vor ihnen – darunter Sven Hedin und Wilhelm Filchner – war das nicht gelungen.

Während ihres Aufenthalts in Lhasa schaffte es Schäfer sogar, die erste Genehmigung für Ausländer überhaupt für einen Besuch des Yarlungtales, der Wiege der tibetischen Kultur, zu erhalten. Von größter Wichtigkeit war Schäfers Bekanntschaft mit Reting Rinpoche, dem jungen tibetischen Regenten, der in der Interimszeit zwischen dem Tod des 13. Dalai Lama 1935 und der Inthronisierung des 14. Dalai Lama die Regierungsgeschäfte führte und einen persönlichen Brief an Adolf Hitler schrieb:

„An Herrn Hitler, den deutschen König, der auf der breiten Erde Macht erlangt hat. [...] Ich habe nicht nur Sahib Schäfer und seine Begleiter, die jetzt als erste Deutsche nach Tibet gekommen sind, ohne Behinderung nach Tibet hineingelassen und bin ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein freundschaftlicher Helfer gewesen, vielmehr hege ich auch den Wunsch, die bisherigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Residenzen zu intensivieren. [...] Gegenwärtig bemühen Sie sich um das Werden eines dauerhaften Reiches in friedlicher Ruhe und Wohlstand, auf rassischer Grundlage [...]“[1]

Die während der Tibet-Expedition entdeckte Buddhafigur besteht aus dem seltenen Metall eines Meteoriten und ist mit einem Hakenkreuz versehen.

Filmdokument

Das Filmdokument der Ernst-Schäfer-Expedition „Geheimnis Tibet“:

Literatur

  • Ernst Schäfer: Geheimnis Tibet. Erster Bericht der Deutschen Tibet-Expedition, Ernst Schäfer, 1938/39, 1943
  • Isrun Engelhardt: Tibet in 1938–1939: Photographs from the Ernst Schäfer Expedition to Tibet, Serindia Publications, Inc (Juni 2007), ISBN 978-1932476309

Verweise

Fußnoten

  1. In: „International Inst. for Tibetan and Buddhist Studies“, 2008: Zentralasiatische Studien, Band 37, S. 99