Wakeford, Tony
Tony Wakeford (* 2. Mai 1959 als Anthony Charles Wakeford in Woking, Surrey) ist ein englischer Musiker aus dem Neofolk-Umfeld.
Wirken
Bereits in jungen Jahren trat er der linken Socialist Workers Party bei. Er absolvierte eine Lehre als Gärtner und versuchte sich in verschiedenen, auf Cover-Versionen spezialisierten Musikgruppen. Seine Musikkarriere begann als Bassist der britischen Punkgruppe Crisis, die er gemeinsam mit Gitarrist Douglas Pearce gründete, den er auf einer antifaschistischen/-rassistischen Veranstaltung kennenlernte.
Im Jahr 1980 lösten sich Crisis wegen Spannungen innerhalb der Musikgruppe und aus Enttäuschung über die ideologischen Grabenkriege innerhalb der linken Szene auf. Nach einem kurzen Gastspiel in Patrick Leagas’ Musikgruppe The Runners from 1984 gründete er gemeinsam mit Leagas und Pearce die Post-Punk-Formation Death in June. 1984 mußte er auf Druck von Pearce Death In June verlassen, nachdem seine Mitgliedschaft in der National Front bekannt geworden war. (Obgleich Wakeford sich in späteren Jahren mit Nachdruck von diesen Kontakten und rechten Strömungen überhaupt distanzierte, gilt er in einigen Kreisen bis heute als politisch Rechter.) Hinzu kamen zunehmende künstlerische Differenzen zwischen den Gruppenmitgliedern.
Nach dem Fortgang von Death in June gründete er sein eigenes Projekt namens Above the Ruins. Der Musikstil ähnelte dem der frühen Death-in-June-Veröffentlichungen, die mit Wakefords Beteiligung eingespielt worden waren. Dieses Projekt wurde nach Veröffentlichung der LP „Songs of The Wolf“ und dem Beitrag „The Killing Zone“ zu dem umstrittenen Sampler „No Surrender!“ beendet. In diese Zeit fiel auch Wakefords Bruch mit der Szene.
1987 kehrte er mit Sol Invictus zurück. Neben Sol Invictus war und ist Wakeford mit den eigenen Projekten L'Orchestre Noir, HaWthorn, Wardrobe, Triple Tree und Grey Force Wakeford aktiv. Daneben engagierte er sich für Projekte von Steven Stapleton (Nurse With Wound) und David Tibet (Current 93). Seit den 1990ern pendelte er häufig zwischen seinen Wohnorten London/England und Frankreich hin und her, weshalb viele Aufnahmen mit französischen Gastmusikern (Stephane Ruiz, Eric Roger) entstanden. Weitere Künstler, mit denen er zusammen arbeitete, waren David Mellor, Sarah Bradshaw, Matt Howden und Sally Doherty sowie bis heute Renee Rosen (Wakefords Ehefrau seit 1999) und Andrew King. Karl Blake, Wakefords musikalischer Weggefährte seit den Anfangstagen von Sol Invictus, verließ die Musikgruppe nach dem Album „The Devil's Steed“ (2005).
Für 2008 plant Wakeford, von Veröffentlichungen obiger Projekte abgesehen, ein Soloalbum mit vertonten Gedichten der Jüdin aus Polen Zuzanna Ginczanka.