Tschernjachow-Kultur

Die Tschernjachow-Sîntana de Mureş-Kultur (kurz Tschernjachow-Kultur) ist eine archäologische Kultur, die ein großes Gebiet im Osten Europas, hauptsächlich nördlich des Schwarzen Meeres umfasste. Diese Kultur, die man mit den Goten verbindet, existierte etwa vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhundert n.d.Zt. Mehr als 2.000 Fundstellen innerhalb der heutigen Republiken Ukraine, Moldawien und Rumänien sind bekannt. Typisch für diese Kultur sind sowohl in Gräbern als auch in Siedlungen Gefäße, die durch ovale Facetten verziert sind. Die Bestattung erfolgte birituell, so lassen sich Brandbestattungen wie auch Körperbestattungen nachweisen. Die Tradition der Hügelbestattungen, wie sie in der Wielbark-Kultur vorkommt, wurde nicht fortgeführt. Die Gräber der Männer sind weiterhin waffenlos und beigabenarm, die Gräber der Frauen mit Trachtzubehör ausgestattet.

Literatur

• Ioniţă, Ion. Sântana-de-Mureş-Černjachov-Kultur. in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Bd. 26 (2004), S. 445–455.