Virtuelles privates Netzwerk
Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN, engl.: Virtual Private Network) ist ein virtuelles Netzwerk, das, im Gegensatz zu einem Proxy, auch unabhängig von der jeweiligen Anwendung einen Weltnetzzugriff ermöglichen kann. Ein Arbeitsplatz, der mit einem VPN verbunden ist, wird als Teil des dortigen internen Netzwerks angesehen und agiert demzufolge auch unter der IP-Adresse dieses Netzwerks. Alle Aufrufe werden über dieses Netzwerk umgeleitet. Abgesehen davon verschlüsseln übliche VPN-Implementierungen die Daten vor dem Transport. Netzbasierte VPN-Dienste bieten ihre Leistung zumeist kostenpflichtig an. Programmlösungen installieren auf dem heimischen Rechner einen virtuellen Netzwerkadapter. Das Programm „TunnelBear“ z. B. ermöglicht in der Version „Little TunnelBear“ den monatlichen kostenfreien Datenverkehr von bis zu 500 MB. Mehr Datenverkehr ist kostenpflichtig. Das „SoftEther VPN Project“ ist hingegen ein freies „Open-Source“-Programm als ein akademisches Projekt der Universität von Tsukuba in Japan.[1] Der „vpngateclient“ ist für verschiedene Betriebssysteme kostenlos erhältlich und ermöglicht nach Installation die Verbindung mit „VPN-relay-Servern“ unterschiedlicher IP-Nummern ohne jegliche Kosten. Eine eingeschränktere Funktionalität hat das ebenfalls kostenlose OpenVPN. Damit ist für die aufgerufene Netzpräsenz eine Rückverfolgung zum Ursprungsrechner nicht mehr möglich. Zudem kann mit einer Nutzung eines VPNs die Weltnetzzensur umgangen werden, etwa werden somit Tausende von YouTube-Videos wieder zugänglich, die zuvor in der BRD und weiten Teilen Europas und der Welt nicht mehr zu finden und aufrufbar waren, oder Metapedia taucht wieder bei Google auf.
Inhaltsverzeichnis
Vergleichs-/Empfehlungsseiten für VPN
Verschiedene Sicherheitsfachleute warnen vor Empfehlungsseiten mit VPN-Diensten. Sie gehörten zumeist dubiosen VPN-Betreibern, die auf diese Weise ihre Netze auswürfen. Sehr abzuraten sei von kostenlosen VPN-Diensten. Es spreche für ein Angebot, wenn es Open source sei, vollständig anonym genutzt werden könne, Audits aufzuweisen habe und nicht in einem angloamerikanischen Land, in der EU oder Israel beheimatet sei. Als die Vertrauenswürdigkeit erhöhend wird auch eine diskrete Bezahlmöglichkeit (Bargeld, Kryptozahlung) gewertet, nach der man gegebenenfalls individuell fragen sollte.
Das „Privacy-Handbuch“ schreibt zu einigen „Vergleichsseiten“ für VPN-Dienste:
- „Bei den VPN Bewertungen auf Webseiten wie VPNmentor oder Wizecase belegen in der Regel die VPN Anbieter CyberGost, Expressvpn und Privat Internet Access die vordersten Plätze. Diese Webseiten gehören der Firma Kape [...], auch die VPN Dienste CyberGost (seit 2017), Expressvpn (seit 2021), Privat Internet Access. Kape setzt ein erhebliches PR Budget ein, um die eigenen VPN Dienste auch auf anderen Webseiten schönschreiben zu lassen. Ein Gründer der Firma Crossrider, die jetzt Kape heißt, hat gute Beziehungen zu Unit 8200 (israelisches Äquivalent zu NSA und GCHQ).“[2]
Zitate
„Die beste Strategie, wenn Sie versuchen, anonym zu bleiben, besteht allerdings darin, schlicht und einfach keinem VPN-Provider zu trauen, insbesondere nicht denen, die behaupten, sie würden keine Daten aufzeichnen.“ — Kevin D. Mitnick (Jude)[3]
Verweise
- Elektronik-Kompendium.de > Netzwerktechnik: VPN - Virtual Private Network
- Privacy Handbuch zu VPN, laufende Aktualisierung
- Mike Kuketz:
- VPN-Vergleichsportale: Finger weg von diesen Seiten, kuketz-blog.de, 17. Januar 2021
- Empfehlungsecke: VPN-Anbieter, kuketz-blog.de, 29. Oktober 2019
- ProtonVPN: Google CrashLytics mit an Bord, kuketz-blog.de, 11. Februar 2019
- Englischsprachig
- HolaVPN and NordVPN Partners in Data Mining Bot Network?, techuseful.com, 24. August 2022
- Is NordVPN a Honeypot?, techuseful.com, 28. August 2018
- Kape Technologies (Formerly Crossrider) Now Owns ExpressVPN, CyberGhost, Private Internet Access, Zenmate, and a Collection of VPN “Review” Websites, Restore Privacy, 15. September 2021 – über eine israelische Firma im VPN-Sektor
- Big VPNs Now Owned by Israeli Company Known for Distributing Malware, Renegade Tribune, 9. November 2021
- Maram Susli: EXCLUSIVE: ExpressVPN Insider Tells All On Company's "Israel"-UAE Spy Connections, Al Mayadeen, 5. Oktober 2021
- Israeli firm Kape Technologies buys ExpressVPN raising privacy concerns, hackread.com, 14. September 2021 – der Honigtopf ExpressVPN wird immer noch auf „VPN-Vergleichsseiten“ empfohlen
Filmbeiträge
- Englischsprachig
- Robert Braxman: How to Evade Digital Surveillance - Two Techniques that Work!, Rob Braxman Tech, Youtube-Veröffentlichung, Januar 2024, Dauer: 21:14 Min. – enthält auch Eigenwerbung