Velum
Als Velum bezeichnet man in der Pilzkunde (Mykologie) eine dünne Eihülle, die den aufwachsenden Pilz schützt. Man unterscheidet dabei zwischen dem Velum generale und dem Velum partiale.
Velum generale
Das Velum generale umschließt den jungen aufwachsenden Pilz von der Stielbasis bis über den Hut. Während des Wachstumsprozesses zerreißt der Fruchtkörper des Pilzes die Eihülle, wobei Reste derselben an der Stielbasis als häutige Scheide (Volva) - wie z.B. bei einigen Knollenblätterpilzarten - oder als abwaschbare Flecken auf der Hutoberfläche - wie z.B. beim Fliegenpilz oder beim Pantherpilz - zurückbleiben können.
Volva an der Stielbasis des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides), ein Überrest des Velum generale.
Weiße Flecken auf dem Hut des Fliegenpilzes (Amanita muscaria) als Überbleibsel des Velum generale.
Volva an der Stielbasis des Kegelhütigen Knollenblätterpilzes (Amanita virosa).
Pantherpilz (Amanita pantherina).
Velum partiale
Das Velum partiale ist ein dünnes Schutzhäutchen, daß sich zwischen dem Stiel und dem Hutrand eines jungen aufwachsenden Pilzes aufspannt und die Sporenanlagen (Lamellen, Poren usw.) des jungen Pilzfruchtkörpers schützt. Während des Wachstums des Fruchtkörpers reißt das Velum partiale auf und gibt die Sporenanlagen frei. Reste des Velum partiale können als Stielring am Pilzfruchtkörper zurück bleiben und wesentliche Hilfe bei der Bestimmung verschiedener Pilzarten liefern.
Velum partiale bei einem jungen Butterpilz (Suillus luteus).
Stielring als Rest des Velum partiale beim Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera).