Vorspruch zur Uraufführung des Spielfilms „Die Hermannschlacht“

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Der Vorspruch zur Uraufführung des Spielfilms „Die Hermannschlacht“ ist ein Gedicht von Paul Warncke, das er in Form eines Prologs während der Uraufführung des Spielfilms „Die Hermannschlacht“ im Jahre 1924 in Detmold vortrug. Er zog darin direkte Vergleiche zwischen dem Freiheitskampf des deutschen Volkes von damals und der Situation nach dem Ersten Weltkrieg gegen Deutschland.

Text

Schwer drückt dir, Volk, das Joch den stolzen Nacken,
Das Joch der Knechtschaft und der harten Fron;
Doch nimmermehr darf dich Verzweiflung packen
Wie finster auch die Wetter dich umdrohn.
Du hast in mehr denn zweimal tausend Jahren
Die gleiche Not, das gleiche bittre Leid,
Den ungeheuren Frevel oft erfahren
Und immer hat dich eigene Kraft befreit!
Horch! Rauschen nicht der Eichen mächtige Wipfel
Uralter Heldenkämpfe hohes Lied?
Wie Feuer flammten auf der Berge Gipfel,
Wie Zukunft von Vergangenheit sich schied?
Braust’s nicht noch heut’ im Meer der Waldeskronen,
Wie Freiheit kühn die Tyrannei zertrat?
Raunt es nicht noch vom Zorne der Teutonen,
Von Hermann, des Cheruskers stolzer Tat?
Ja, nach Jahrtausenden noch um den Großen
Hallt durch die Menschheit der erhabene Sang
Wie er des Römers Macht ins Nichts gestoßen,
Des Römers, der die weite Welt bezwang;
Des Römers, der die freien deutschen Gaue,
Die friedlichen, habgierig überfiel,
Bedacht, wie er des Freien Glück zerhaue,
Und frecher Raub, wie heut, des Feindes Ziel!
Hier war’s! Hier ist die große Schlacht geschehen,
Da deutsche Treue welscher Tücke stand!
Gruß dir, du Gau, der du den Kampf gesehen,
Den kühnen Kampf ums deutsche Vaterland.
Licht strahlt auf ewig um des Mannes Züge,
Des Sohnes, der die Heimat treu bewacht –
Es war der Kampf der Wahrheit mit der Lüge,
Es war der Kampf des Morgens mit der Nacht.
Hoch über all dem kleinlichen Gewimmel
Ragt Hermanns Bild, das Schwert in erzener Hand,
Gleich einem Kirchturm weist das Mal gen Himmel,
Denn Gottesdienst ist Dienst am Vaterland!
Zerflattert nicht im Kleinen und Gemeinen –
Schwer ist das Werk! Doch eines nur ist not:
Laßt euch in dieser mächtigen Freiheit einen
Gott, Freiheit, Vaterland! Das zwingt den Tod!
Ja, tragt durchs tiefe Dunkel dieser Nächte
Den edlen deutschen Geistes heiligen Gral;
Bewahret die Begeisterung für das Rechte,
Die fromme Sehnsucht nach dem Ideal!
Im Herzen tragt die Ehrfurcht, wie die Ehre –
Bedenkt, was ihr vom Kampf der Väter wißt:
Der Geist besiegt die dumpfe Erdenschwere,
Der Geist, der nicht von dieser Erde ist.
Dann wird im Kampf der Lüge mit der Wahrheit,
Den Frankreich ewig gegen Deutschland führt,
Dann wird im Kampf des Dunkels mit der Klarheit
Der Sieg dem reinen Schwert, dem er gebührt.
Dann kommt der Tag der Rache, da wir drängen
Den Todfeind weit zurück von Saar und Rhein -
Dann werden wir die Sklavenketten sprengen
Und deutsch und frei wie unsre Väter sein!

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