Wagrien

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Der Name Wagrien bezeichnet den nordöstlichen Teil Holsteins im heutigen Schleswig-Holstein. Das sind ungefähr die Kreise Plön und Ostholstein.

Seit dem Mittelalter, und auf alten Karten noch ersichtlich, wurde Wagrien von der Kieler Förde bis zur Lübecker Bucht nach Nordosten von der Ostsee begrenzt, im Binnenland durch die Flüsse Schwentine und Trave.

Der Name Wagrien geht auf den Stamm der Wagrier zurück, der nicht nur die heutige Halbinsel Wagrien, sondern den gesamten Raum zwischen Kieler Förde, der mittleren Trave und dem Unterlauf des Flusses spätestens seit dem 8. Jahrhundert bewohnt hat. Die zentrale Wagrier-Burg befand sich in Oldenburg in Holstein (= alte Burg), deren Wall noch existiert. Wichtige Orte der Wagrier waren Oldenburg und Alt-Lübeck sowie Plön.

Im Jahre 1143 führte Graf Adolf II. (Schauenburg und Holstein) nach dem anschaulichen Bericht des zeitgenössischen Chronisten Helmold von Bosau deutsche Siedler nicht nur aus seinen Gebieten Holstein und Stormarn herbei, sondern auch aus Westfalen und Holland, um das Land Wagrien im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus gewinnträchtig zu erschließen:

  • „Daraufhin brach eine zahllose Menge aus verschiedenen Stämmen auf, nahm Familien und Habe mit und kam zu Graf Adolf nach Wagrien, um das versprochene Land in Besitz zu nehmen. Und zwar erhielten zuerst die Holsten Wohnsitze in dem am besten geschützten Gebiet westlich Segeberg, an der Trave, in der Ebene Schwentinefeld und alles, was sich von der Schwale bis zum Grimmelsberg und zum Plöner See erstreckt. Das Darguner Land besiedelten die Westfalen, das Eutiner die Holländer und Süsel die Friesen. Das Plöner Land aber blieb noch unbewohnt.“