Wali

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Wali (altnord. Váli) ist ein Gott der germanischen Mythologie. Er zählt zu den Asen[1], ist der Sohn Wodans (bzw. nordgerm. Odins) und der Rind und zeichnet sich als Krieger und guter Schütze aus („kühn in der Schlacht und ein guter Schütze[2]). Wali gehört zu den wenigen Göttern, welche den Weltuntergang (Ragnarök) überleben und unter denen ein neues Reich des Friedens entstehen wird.[3] Vor allem aber ist Wali bestimmt, Baldurs Tod an seinem Mörder zu rächen.

Mythologie

Wali soll an nur einem Tag zum Mann geworden sein. Erst eine Nacht alt, wird er die Ermordung seines Halbbruders Baldur rächen und dessen versehentlichen Mörder, seinen blinden Halbbruder Hödur, töten.

Wali steht zusammen mit Widar für die unsterbliche Kraft der Natur. Während Widar die ruhige Kraft verkörpert, steht Wali für den unsterblichen Geist, das ewige Licht des Lebens, das innere Licht und die Macht, die alles in der Natur ernährt.

Wali wird gewöhnlich mit einem Bogen dargestellt. Damit kann er seine großartige, lebensspendende Macht überall auf Midgard verteilen.


Rinda im Westsaal
Wali gebiert:
nicht wäscht er die Hand, nicht kämmt er das Haar,
bis Balders Feind
auf dem Brandstoß liegt.“


- Edda: Balders Träume, Strophe 11

oder:


„Baldurs Bruder war kaum geboren,
Als einsichtig Odins Erbe zum Kampf ging.
Die Hände nicht wusch er, das Haar nicht kämmt er,
Eh er zum Bühle trug Baldurs Töter.“


- Edda: Voluspa, Strophe 37 und 38


Sonstiges

In Norwegen gibt es einen nach Wali/Vali benannten Ort namens Valaskiollh[4].

Weiterer Namensträger: Wali, Sohn Lokis

Auch einer der Söhne Lokis hieß Wali (Vali), dessen Mutter Sigyn war. Dieser wird in einen Wolf verwandelt und stürzt sich auf seinen Bruder Narfi (oder Narven). Narfis Gedärme werden dazu verwendet, Loki an einem Felsen festzubinden[5].

Siehe auch

Fußnoten

  1. Vgl.: Edda: Gylfaginning, Strophe 30, Skaldskaparmal, Strophe 55
  2. Gylfaginning, Strophe 30
  3. Wafthrudnirlied, Strophe 51; Gylfaginning, Strophe 53
  4. Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. 1997, Weltbild/Bechtermünz, Augsburg. ISBN 3828941559
  5. Völuspá, Strophe 39, nach Simrock, Gylfaginning, 50