Walther P 38
Walther P 38 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung: | Walther P38 |
Einsatzland: | Deutsches Reich |
Entwickler/Hersteller: | Carl Walther GmbH |
Herstellerland: | Deutschland |
Waffenkategorie: | Pistole |
Ausstattung | |
Gesamtlänge: | 213 mm |
Gesamthöhe: | 137 mm |
Gesamtbreite: | 37 mm |
Gewicht: (ungeladen) | 0,96 kg |
Lauflänge: | 127 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 9 mm Parabellum |
Mögliche Magazinfüllungen: | 8 Patronen |
Munitionszufuhr: | Stangenmagazin |
Kadenz: | Variabel Schuss/min |
Feuerarten: | Halbautomatik |
Anzahl Züge: | 6 |
Drall: | Rechts |
Visier: | fest, 50 m |
Ladeprinzip: | Rückstoßlader |
Die Walther P 38 war eine Standard-Dienstpistole der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Waffe war als Ersatz für die in der Herstellung sehr aufwendigen und daher teuren Pistole 08 gedacht. Mitte der 1930er Jahre wurde deshalb bei der Firma Walther eine neue Faustfeuerwaffe entwickelt. Vorläufer der P38 war die im Jahre 1935 an die Dienststellen der Wehrmacht gelieferte Armeepistole. Diese unterschied sich von der P38 durch einen innenliegenden Hahn. Walther lieferte 1500 Stück dieser Waffe. Aus Sicherheitsgründen – niemand konnte auf Anhieb sagen, ob die Armeepistole im gespannten Zustand war – wurde ein verbessertes Modell in Auftrag gegeben. Im Jahre 1938 wurde die P 38 bei der Wehrmacht eingeführt und bis 1945 in großer Stückzahl von Walther (ac), Spreewerke Berlin (cyq) und Mauser Oberndorf (byf, svw) hergestellt. Unter französischer Besatzung wurden aus vorhandenen Teilen auch nach der deutschen Kapitulation Pistolen hergestellt (markiert mit svw46 und Stern). Für die Bundeswehr und Zivilisten wurde die Produktion der P 38 und dann der P1 im Jahre 1957 wiederaufgenommen. Nachfolger der P1 bei der Bundeswehr war die Heckler & Koch P8. Die Tatsache, daß die P 38 viele Jahrzehnte im Einsatz war, bestätigt das hohe Ansehen dieser robusten Waffe
Technik
Die als Rückstoßlader im Kaliber 9 mm Parabellum ausgelegte Pistole wurde von Walther ab 1938 in Serie produziert, und sollte die Pistole 08 als neue Ordonnanzseitenwaffe der Wehrmacht ablösen. Die P 38 war, nach der Walther PP, eine der ersten Waffen mit wirklich sicherem Spannabzugsmechanismus. Wenn die Waffe fertig geladen ist, und sich eine Patrone im Lauf befindet, kann der Schlagbolzen gesichert (Sicherungshebel auf Position S) und der Hahn heruntergelassen werden. So kann die Waffe sicher getragen werden und wenn es darauf ankommt, genügt, dank des Double Action-Abzugs, ein Druck auf den Abzug und der Schuss wird abgefeuert. Dieses Prinzip verwenden heute die meisten halbautomatischen Pistolen. Bei der Schwenklaufverriegelung der P 38 gehen nach dem Abfeuern, durch den Rückstoß, der Lauf und der Schlitten zunächst gemeinsam zurück, bis der Lauf einrastet und der Schlitten allein weiter zurückläuft. Dabei zieht er die Hülse aus der Kammer und wirft sie nach oben heraus. Wenn der Schlitten die hinterste Position erreicht hat und die Schlagbolzenfeder gespannt und eingerastet ist, hat die nächste Patrone im Magazin Platz und wird von der Magazinfeder um einige mm nach oben gedrückt. Wenn der Schlitten nun wieder zur Vorwärtsbewegung übergeht, schiebt er diese Patrone in den Lauf und die Waffe ist wieder feuerbereit. An der linken Magazinseite befindet sich ein kleiner Holm, welcher mit der Magazinfeder verbunden ist, so dass immer, wenn ein Schuss abgefeuert wird, dieser ein kleines Stück nach oben wandert. Befindet sich nun keine Patrone mehr im Magazin, so hat der Holm seinen höchsten Stand erreicht und stößt gegen den Verschlussfanghebel, der nun beim letzten Schuss den Schlitten am Vorschnellen hindert. Jetzt braucht man nur noch das Magazin zu wechseln und den Verschlussfanghebel zu betätigen, der Schlitten schnellt nach vorn, führt eine neue Patrone ein und schon ist die Pistole wieder einsatzbereit. Genau wie bei ihren Vorfahren, der PP und der PPK, besitzt auch die P 38 einen kleinen Stift über dem Hahn, welcher anzeigt ob sich eine Patrone in der Kammer befindet. Es waren wohl hauptsächlich diese Sicherheitsmerkmale, welche dazu führten, daß die Waffe 1938 von der Wehrmacht eingeführt wurde. Walther bot dem Heer zwar zunächst nur eine PP im Kaliber 9 x 19 mm an, diese wurde aber abgelehnt. (Das normale Kaliber der PP betrug 9 mm kurz (9 x 17 mm)). Die P 38 gewann bei der Truppe schnell an Beliebtheit, konnte ihre Vorgängerin, die Pistole 08 jedoch bis 1945 nie vollständig ablösen.
Technische Daten
- Pistolen Kaliber:
- 9 mm Parabellum (9x19)
- Technik:
- Rückstoßlader
- Vo: 355 m/s
- Länge Waffe: 216 mm
- Höhe Waffe: 137 mm
- Länge Pistolen Visierlinie: 185 mm
- Pistolen Gewicht mit 8 Patronen: 890 g
- Pistolen Gewicht mit leerem Magazin 800 g
- Pistolen Gewicht mit Zubehör: 1150 g
- Pistolen Magazin Gewicht: 70 g
- Pistolen Lauflänge: 70 mm
- Lauf Züge / Richtung: 6 / r
- Pistolen Magazin Kapazität:
- 8 Patronen
- Pistolen Einsatzweite: 50 m
Literatur
- Alex Buchner: Deutsche und alliierte Heereswaffen 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag, 1992, ISBN 3-7909-0469-4