Wandrers Nachtlied – Ein Gleiches

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Wandrers Nachtlied – Ein Gleiches ist ein zweiteiliges Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, dessen zweiten Teil „Über allen Gipfeln ist Ruh“ dieser am Abend des 6. September 1780 auf einem Berg bei Ilmenau aufschrieb. Das Gedicht wurde von Franz Schubert vertont.


Wandrers Nachtlied
Der du von dem Himmel bist,
Alles Leid und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest,
Ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!


Ein Gleiches
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.


Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Unweit des Hermannsteines befindet sich das schon erwähnte „Goethehäuschen“, in dem Goethe im Jahre 1783 acht Tage lang mit seinem Bedienten einsam und zurückgezogen wohnte. Der Platz, an dem es steht, von dem man in den „tiefdüsteren, von den Matadoren des Gebirges überragten Waldkessel einen eigenartig schönen Blick hat“, war sein Lieblingsaufenthalt. Das jetzige Häuschen ist erst 1874 aufgerichtet worden an Stelle des echten, das im Jahre 1870 durch den Leichtsinn einiger Holzsammler in Flammen aufging. Es ist getreu nach dem alten Grundriss unter Benutzung des übrig gebliebenen Materials erbaut und besteht aus einem Raume, dessen Decke auf Balken ruht. Eine kurze Stiege führt nach oben in ein mit drei Fenstern versehenes Gemach, an dessen einer Wand er am 7. September 1783 die schlichten, tief ergreifenden Verse schrieb: „Ueber allen Gipfeln ist Ruh!“ […] Ein Jahr vor seinem Tode war Goethe abermals in Ilmenau. Damals liess er es sich nicht nehmen, auch jenes Häuschen zu besuchen. Rüstig stieg er ohne Hilfe die kurze Treppe hinauf und blieb sinnend vor der verblassten Bleistiftschrift stehen, die er als 34jähriger Mann verfasst. Dann überzog er sie aufs neue und fügte die Worte „Renov. d. 28. August 1831“ hinzu. Es war sein letzter Geburtstag, den er so gefeiert hatte.

Quelle: Wilhelm Stieda: „Ilmenau und Stützerbach. Eine Erinnerung an die Goethe-Zeit“, 1902, S. 34f. (PDF-Datei)


Über die Entstehungsgeschichte:[1]

Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins - Über allen Gipfeln.jpg


Der Ort des Geschehens:[2]

Goethehaus Kickelhahn.jpg Kickelhahn - Goetheinschrift.jpg


Literatur

Fußnoten

  1. Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins, Bände 20–29, 1907, S. 25 f: (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Velhagen & Klasings Monatshefte, Band 8, Teil 1, 1894, S. 218 f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!