Wir hatten gebauet ein stattliches Haus

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Wir hatten gebauet ein stattliches Haus ist ein deutsches Volks- und Freiheitslied aus dem frühen 19. Jahrhundert. Den Text zu einer Thüringer Volksweise schrieb Daniel August von Binzer (1793–1868) im Jahre 1819 nach der Auflösung der Jenaer Burschenschaft infolge der Karlsbader Beschlüsse. Durch den Text wurde beim anschließenden Hambacher Fest die Reihenfolge der Farben in der schwarz-rot-goldenen Flagge angeregt. Das Lied ist in gedruckter Form u. a. im Deutsch-Österreichischen Studentenliederbuch von 1888 erschienen.

Text

Wir hatten gebauet
ein stattliches Haus
Und drin auf Gott vertrauet,
trotz Wetter, Sturm und Graus


Wir lebten, so traulich,
So innig, so frei,
Den Schlechten ward es graulich,
Wir lebten gar zu treu!


Sie lügten, sie suchten
Nach Trug und Verrat,
Verleumdeten, verfluchten,
Die junge grüne Saat!


Was Gott in uns legte,
Die Welt hat's veracht't,
Die Einigkeit erregte
Bei Guten selbst Verdacht!


Man schalt es Verbrechen,
Man täuschte sich sehr;
Die Form kann man zerbrechen,
Die Liebe nimmermehr.


Die Form ist zerbrochen,
Von außen herein,
Doch, was man drin gerochen,
War eitel Trug und Schein.


Das Band ist zerschnitten,
War Schwarz, Rot und Gold,
Und Gott hat es gelitten,
Wer weiß was er gewollt!


Das Haus mag zerfallen -
Was hat's dann für Not?
Der Geist lebt in uns allen,
Und unsre Burg ist Gott!