Zündnadelgewehr
Das Zündnadelgewehr wurde von Johann Nikolaus von Dreyse im Jahre 1827 entwickelt. Es hatte entscheidenden Anteil am preußischen Sieg in der Schlacht von Königgrätz 1866 und an der Befreiung nach dem französischen Überfall auf Deutschland im deutsch-französischen Krieg 1870/71. Der französische Gegner kopierte später die deutsche Erfindung mit dem Chassepot-Zündnadelgewehr, das zwar leichtere Munition verwendete, technisch jedoch anfälliger war.
Das Prinzip funktioniert in der Weise, daß bei Betätigung des Abzugs das mit der Patrone verbundene Zündmittel durch den Stich einer mittels Federkraft in das Innere des Gewehrlaufs eintretenden Nadel (der Zündnadel) entzündet wird. Wobei die vorgefertigte Papierpatrone (später Einheitspatrone) unter Zuhilfenahme einer von einer Spiralfeder vorgeschnellten Nadel (dem Vorläufer des Schlagbolzens) gezündet wird. Nicht nur, daß das Gewehr als Hinterlader sehr viel schneller nachgeladen werden konnte, sondern im Gegensatz zu den bis zur Erfindung übliche Vorderladern konnte es liegend geladen werden. Das preußische Zündnadelgewehr M/41 blieb bis nach dem Krieg 1870/1871 im Einsatz. Das Prinzip wurde auch auf die Geschütze übertragen.
- Johann Nikolaus Dreyse war Zündhütchenfabrikant in seiner Vaterstadt Sömmerda beu Erfurt. Er erfand dort 1827 die Nadelzündung, die für das Perkussionsgewehr eine neue Epoche bezeichnet. 1833 vervollkommnete er sein Zündnadelgewehr zum Hinterlader. Die Erfindung hat einen grossen Anteil an den Siegen des preussischen Heeres.[1]
Der Zündnadelmechanismus:
Literatur
- W. Vogel: „Das Preußische Zündnadelgewehr und seine Vorzüge, sowie die verbesserten Handfeuerwaffen der Infanterie überhaupt, nebst Beiträgen zur Theorie des Schießens“, 1865 (PDF-Datei)
- Karl von Elgger: „Die Kriegsfeuerwaffen der Gegenwart. Ihr Entstehen und ihr Einfluss auf die Taktik der Infanterie, Artillerie und Reiterei. Mit 233 Abbildungen in Holzschnitt“, 1868 (PDF-Datei)
- Rolf Wirtgen: „Das Zündnadelgewehr - Eine militärtechnische Revolution im 19. Jahrhundert“, Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH (1991), ISBN 978-3813203783