Schlacht bei Königgrätz
In der Schlacht bei Königgrätz trafen im Deutschen Bruderkrieg die Truppen Preußens bei Königgrätz (Sadowa und Maslowed sowie die Höhen Chlum und Swiep) in Nord-Böhmen an der Grenze zu Schlesien am 3. Juli 1866 auf die Armeen des Deutschen Bundes. Insgesamt waren zwischen 7.587 und 7.728 gefallen.
Inhaltsverzeichnis
Stärke
Preußische Armee
- 220.984 Mann der Preußischen Armee
- 702 Feldkanonen
Deutsches Bundesheer
- 215.000 Mann der k. k. Armee unter Feldzeugmeister Ludwig August Ritter von Benedek
- 23.000 Mann der Sächsischen Armee unter Kronprinz Albert
- 650 Feldkanonen
Geschichte
Zusammenfassung
- „Am 3. Juli 1866 brachte die Schlacht von Königgrätz die Entscheidung zu Ungunsten der Habsburgermonarchie im preußisch-österreichischen Krieg. Der Sieg Preußens ebnete den Weg für die ‚kleindeutsche Lösung‘ der deutschen Frage und die Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871. Das Schlagwort ‚Königgrätz‘ wurde zum Inbegriff der habsburgischen Niederlage. […] Ähnlich wie wenige Jahre zuvor in Solferino forderte die Schlacht von Königgrätz zahlreiche Tote und Verwundete, sie war eine der verlustreichsten und blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts. Die österreichische Taktik, die so genannte Stoßtaktik – ein sehr schnelles Vorrücken der Soldaten in Richtung der Gegner –, schlug völlig fehl: 220.000 preußische Soldaten ließen 215.000 dicht gedrängte Angehörige der habsburgischen Armee herankommen, ehe sie das Feuer eröffneten. Die Verluste waren fatal: Preußen hatte 9.000 Verwundete, Vermisste, Gefangene und Getötete zu beklagen, die Österreicher ein Vielfaches, nämlich 42.000. Insgesamt fanden über 7.000 Soldaten in dieser Schlacht den Tod.“[1]
Ablauf
In einem Gelände von etwa 10 km Breite und 5 km Länge bekämpften sich über 400.000 Soldaten in einer der blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts. Zentren der Kämpfe bildeten die strategisch wichtigen Hügel Svíb bei Maslojed und Chlum bei Chlum. Die entscheidende Schlacht gegen Österreich gewannen schließlich die vereinigten preußischen Armeen unter der persönlichen Führung König Wilhelms von Preußen.
Auswirkung
Durch den Sieg in dieser kriegsentscheidenden Schlacht wurde Preußen Führungsmacht in Deutschland und Bismarck setzte damit die kleindeutsche Lösung durch, Österreich wurde aus Deutschland (bis zum Beitritt Österreichs zum Reich 1938) herausgedrängt. Die Schlacht war einer der Wegbereiter für die Reichsgründung 1871.
Verluste
Preußen
- 1.929 bis 1.935 Gefallene
- 6.959 Verwundete
- 278 Vermißte
- 939 Pferde
Verluste nach Armeen
- 1. Armee unter Friedrich Karl von Preußen (1828–1885)
- 1.065 Gefallene, 4.075 Verwundete und 120 Vermißte
- 2. Armee unter Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen
- 514 Gefallene, 1.650 Verwundete und 101 Vermißte
- Elb-Armee (Generalkommando VIII. Armee-Korps mit 46.000 Mann) unter General der Infanterie von Bittenfeld
- 356 Gefallene, 1.234 Verwundete und 57 Vermißte
Deutscher Bund
- 5.658 bis 5.793 Gefallene
- 8.514 Verwundete
- 7.836 Vermißte
- 22.170 Kriegsgefangene
- 116 Feldkanonen
- 6.000 Pferde
Siehe auch:
Literatur
- PDF Max Jähns: Die Schlacht von Königgrätz zum zehnjährigen Gedenktage des Sieges auf Grund der gesammten einschläglichen Literatur, 1876 Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Oscar von Lettow-Vorbeck: Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland (1896); PDF-Datei 15MB
- Dr. W. Zimmermann: Illustrierte Kriegsgeschichte des Jahres 1866, Nachdruck der Prachtausgabe von 1913, Melchior-Verlag, ISBN 978-3-939791-36-2
- Theodor Fontane: Der deutsche Krieg von 1866. Band I: Der Feldzug in Böhmen und Mähren. Band II: Der Feldzug in West- und Mitteldeutschland. 1870/71.