Zabelstein (Berg)

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Blick auf Zabelstein und Falkenberg

Der Zabelstein ist ein 489 m hoher Berg des Steigerwaldes im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt.

Wissenswertes

Der Zabelstein ist einer der bekanntesten Berge des Steigerwaldes und bildet die Grenze zum Maintal. Auf dem höchsten Punkt des Berges befindet sich ein Sendeturm mit Anlage, die von den amerikanischen Besatzungskräften genutzt wurde. Am nördlichen Ende des Bergkammes, der zum niedrigeren Falkenberg verläuft, sind die Überreste der ehemaligen Burg Zabelstein sichtbar, die in den Bauernkriegen 1525 zerstört wurde.

Auf dem Zabelstein befindet sich ein Aussichtsturm, der 1999 errichtet wurde. Zwei Vorgängertürme wurden durch ihn ersetzt.

Burgruine Zabelstein

Sagen

  • „Auf dem Zabelstein hauste ein Ritter; der war durch allerhand Unglücksfälle in große Not und Armut gekommen. Nun suchte er sich seine Grillen mit der Jagd zu vertreiben. Einmal verließ er in einem Anfalle von Verzweiflung gerade am heiligen Christabend die Burg, um draußen im Eichenwald sein Gemüt zu beruhigen. Umsonst beschwor ihn sein edles Weib, doch nicht in diesen heiligen Stunden den Wald zu durchstreifen und zu jagen; Gott, der die Vöglein in den Lüften nähre, werde auch in ihrer Not hilfreich sein. Der Ritter ließ sich nicht zurückhalten. In trübes Sinnen verloren zog er einsam durch den dämmernden Wald. Wie er nun so in der menschenleeren Wildnis allein war, sah er auf einmal einen stattlichen Jäger kommen, der auf ihn zuging und ihn anredete: „Ich weiß deine Lage; dir kann geholfen werden; du sollst alle deine Wünsche befriedigt sehen, wenn du gelobst, mir das nach zehn Jahren als eigen zu geben, was jetzt als Geheimnis auf deiner Burg verborgen ist.“ Der Ritter war das zufrieden [sic!] und unterschrieb mit seinem Blute den Vertrag. Sogleich erhielt er soviel Goldstücklein, als er tragen konnte und eilte schwer beladen damit dem Zabelstein zu. Doch welcher Schrecken befiel ihn, als ihm seine Frau sagte, daß er sein eigenes Kind dem Teufel überliefert habe. Von Schmerz und Gram aufgerieben, wurde die Frau krank und starb, ihr kleines Töchterlein aber blieb am Leben. Der Ritter hatte mit seiner Gemahlin den besten Halt verloren und lebte nun in Saus und Braus und gedachte nicht mehr des höllischen Paktes. Als aber sein Töchterlein, ein holdes, gutes Kind, zehn Jahre alt geworden war, drang der Satan auf die Erfüllung des Vertrages. Da soll der Vater sein eigenes Kind in der Christnacht von der Burgmauer herabgestürzt haben. In der darauffolgenden Christnacht sprang er selbst von der Zinne des Wartturmes in den Abgrund. Seitdem - so sagen die Leute - fährt in jeder Christnacht Graf Hugo von Zabelstein mit einem Zuge von Toten aus dem Gemäuer der Burg durch den Eichenwald. Auch vernimmt man die Gesänge der Toten aus der Burgkapelle.“[1]
  • „Auf dem Zabelstein befindet sich eine Stelle, die mit einem Eisengitter umgeben ist. Doch wer sie nicht ganz genau weiß, der findet sie nicht. In dem abgeschlossenen Raume soll eine verdeckte Öffnung sein, nämlich der Eingang zu einer Art Keller. Da unten stehen drei Truhen mit Geld. Aber auf ihnen liegt ein Drache und bewacht das Geld. Seine Zunge hängt armslang heraus. Einst taten sich drei Burschen aus Falkenstein oder aus der Umgebung zusammen, um den Schatz zu heben. Nachdem sie zur Vorbereitung gebeichtet hatten, gingen sie auf den Zabelstein und stiegen zu dem Loche hinunter. Unten in einem Gang kam ihnen ein „altes Fräla“ [alte Frau] entgegen, die einen Schlüsselbund anhängen hatte. Jedoch nur einer von den drei Burschen sah sie. Die Frau schaute die drei an, und als sie von dem Erschrockenen nicht „bespracht“ wurde, deutete sie in die Ecke, wo der Drache saß. Der Drache stürzte fauchend hervor auf die Eindringlinge und stieß auf sie ein; dem einen biß er sogar in den Hintern. Die Burschen flüchteten und stiegen durch das Loch wieder hinaus, kamen im Schrecken heim, wurden krank und starben bald. Erst vor ihrem Tode verrieten sie das Geheimnis.“[2]

Fußnoten

  1. J. L. Klarmann, K. Spiegel: Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald, 1912, Gerolzhofen, Seite 204/205
  2. J. L. Klarmann, K. Spiegel: Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald, 1912, Gerolzhofen, Seite 206/207