Weber, A. Paul

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A. Paul Weber

A. Paul Weber (Lebensrune.png 1. November 1893 in Arnstadt; Todesrune.png 9. November 1980 in Schretstaken bei Mölln, Schleswig-Holstein), bürgerlich eigentlich Andreas Paul Weber, war ein bedeutender deutscher Lithograph, Zeichner und Maler.

Leben

Wirken

Weber hinterließ ein umfangreiches zeichnerisches und lithographisches Werk, vor allem zeitkritische, satirische Blätter. Unter anderem beschäftigte er sich mit den Themen Nationalsozialismus, Politik, Umwelt und Medizin. Des weiteren entwarf er Gebrauchsgrafik und etliche Buchillustrationen (beispielsweise zu Reineke Fuchs, Till Eulenspiegel, Münchhausen und zu Werken von Hans Sachs), und gab den Kritischen Kalender heraus. Weitere Bildserien sind Die Schachspieler, Portrait-Karikaturen, satirisch/allegorische Tierdarstellungen und Zeichnungen für die von Ernst Niekisch herausgegebene Zeitschrift Widerstand. Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik; am bekanntesten ist wohl die Lithographie Das Gerücht. Umstritten ist die Bewertung der Serien Britische Bilder (1941) und Leviathan, die später als Kriegspropaganda kritisiert wurden.

A. Paul Webers weltanschaulicher Hintergrund ist die völkisch-nationalrevolutionäre Bewegung der zwanziger Jahre. Bereits zwischen den Kriegen zeigte er sich offen antisemitisch und arbeitete in seinen Zeichnungen mit prägnanten völkischen Stereotypen. Er gehörte den nationalrevolutionären Kritikern des Nationalsozialismus an und fertigte doch für NS-Blätter Karikaturen an.

Seit den 1930er Jahren arbeitete er mit dem Widerstandskreis um Ernst Niekisch zusammen. 19311936 war Weber neben Niekisch Mitherausgeber der Zeitschrift Widerstand. Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik, Widerstands-Verlag, Berlin, für die er das Signet entwarf. Für den Widerstands-Verlag fertigte er zahlreiche politisch-satirische Illustrationen an. Dafür kam er am 2. Juli 1937 in das KZ Hamburg-Fuhlsbüttel und wurde in Gefängnissen in Berlin und Nürnberg bis zum 15. Dezember inhaftiert.

Zwischen 1939 und 1941 gab er seinen Bilderzyklus „Reichtum und Tränen“ ('Britische Bilder') heraus und wurde 1944/45 wieder zum Kriegsdienst herangezogen. Nach 1945 lebte er in Schretstaken (in der Nähe von Mölln). 1971 erhielt er das Große Verdienstkreuz. In diesem Jahr wurde er auch zum Professor ernannt.

1973 wurde auf der Domhalbinsel in Ratzeburg das A. Paul Weber-Museum eröffnet.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Wie befehlen Herr Hauptmann? und anderes. 6 lustige Charakterköpfe im Felde. Gezeichnet A. Paul Weber. Wolfenbüttel: Julius Zwisslers Verlag, [1916]
  • Sonnenstrahlen. Acht Bilder von lieben Kinderlein. Leipzig: Matthes, [1918]
  • Der Narren-Spiegel. Die 55 Bilder aus den 10 Fastnachtsspielen des Hans Sachs. Gez. von A. Paul Weber. Leipzig; Hartenstein: Matthes, 1921, 56 Bl.
  • Wie ein Druckerzeichen entsteht. Vorwort: Otto Säuberlich. Leipzig: Oscar Brandstetter, 1922, 16 S. :
  • Kritischer Kalender. Querschnitt. Hrsg. u. eingel. von Arnold Köster. München: Bruckmann
  • Manfred v. Killinger: Ernstes und Heiteres aus dem Putschleben. Mit Zeichnungen von A. Paul Weber. Berlin W 35 [, Schöneberger Ufer 10]: Vormarsch-Verlag, 1928, 127 S. (Vormarsch-Bücherei)
  • Zeichnungen, Holzschnitte und Gemälde. Mit einer Einführung von Hugo Fischer. Berlin: Widerstands-Verlag
  • Grenzland. 9 Holzschnitte. Hrsg. vom Deutschen Grenzkampfbund. [Text: Heinz Baethge]. Berlin: Widerstands-Verlag, 1932, 1 Bl., 9 Taf.
  • Britische Bilder. 45 politische Zeichnungen. Berlin: Nibelungen-Verlag, 1941, 45 S.
  • England, der Totengräber der kleinen Nationen. Britische Bilder; Ein Künstler entlarvt Englands Verbrechen = L'Angleterre, fossoyeuse des petites nations / A. Paul Weber. [Berlin W 35, Rauchstr. 27]: [Deutsche Informationsstelle], [1941], 30 S.
  • Graphik. Einführung von Georg Ramseger. Oldenburg; Hamburg: Stalling, 1956, 22 S.
  • Kunst im Widerstand. Das antifaschistische Werk. Werner Schartel (Hrsg.). Berlin (West); Hamburg: Elefanten Press, 1977, 127 S.
  • Kunst im Widerstand. Politische Zeichnungen seit 1929. Zum Problem von Humanismus und Parteilichkeit. Werner Schartel (Hrsg.), 7. Auflage, (20. - 22. Tsd.). Berlin (West): Elefanten-Press-Verlag, 1979, 141 S.