Bresslau, Harry

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Harry Bresslau (Lebensrune.png 22. März 1848 in Dannenberg (Elbe); Todesrune.png 27. Oktober 1926 in Heidelberg) war ein jüdischer Historiker in Deutschland und Schwiegervater von Albert Schweitzer.

Leben

Er wurde als Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie geboren und studierte Geschichte und Philologie. Nach Promotion in Göttingen habilitierte er 1872 an der Berliner Universität. Danach war er an der Realschule der Israelitischen Gemeinde (Philanthropin) zu Frankfurt am Main tätig. 1877 wurde er außerordentlicher Professor für mittelalterliche Geschichte der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Als er auch noch zum ordentlichen Professor ernannt werden sollte, gab der deutsche Historiker Heinrich von Treitschke zu bedenken, daß es nicht wünschenswert sei,

„...den einzigen ordentlichen Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte, die mit der Geschichte der christlichen Kirche unzertrennlich zusammenhängt, einem Nicht-Christen anzuvertrauen. Meines Wissens ist dieses Lehramt an allen deutschen Universitäten bisher nur von Christen bekleidet worden.“

Unter Bresslaus Vorsitz wurde 1885 beim Israelitischen Gemeindebund die Historische Kommission für die Geschichte der Juden in Deutschland gegründet. 1891 erhielt er eine ordentliche Professur in Straßburg. Darüber hinaus war er von 1888 bis 1926 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica.

Familie

Bresslau, der ebenso wie seine Ehefrau nicht zum Christentum überwechselte, ließ 1886 die drei Kinder der Familie evangelisch taufen. Tochter Helene (geb. 1879) heiratete später den christlichen Humanitaristen Albert Schweitzer.

Verweise