Der liebe Augustin (Film)

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FILM

Der liebe Augustin.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der liebe Augustin
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Wien-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: E. W. Emo
Produzent: Karl Hartl
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Reimar Kuntze
Bauten: Carl Haacker,
Karl Weber
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Hörbiger Der liebe Augustin
Maria Andergast Mariandl
Franz Böheim Wastl, Musikant
Richard Eybner Graf Trautenberg
Michael Bohnen Der Kaiser
Auguste Pünkösdy Die Kaiserin
Erich Nikowitz Martl, Musikant
Anton Pointner Graf Sinzendorf, Oberhofmeister
Rudolf Prack Podl Schauerhuber, Musikant
Richard Romanowsky Thomas Wolfsgruber, kaiserlicher Leibkoch
Hilde Weissner Marquise de Valais, kaiserliche Freundin
Hans Unterkircher Marquis de Valais, ihr Gatte
Lina Frank
Karl Ehmann
Heinrich Heilinger
Helene Lauterböck
Oskar Wegrostek
Otto Storm
Paul Steidtner
Eduard Spieß

Der liebe Augustin ist ein Historienfilm mit Paul Hörbiger. Die Uraufführung war am 17. Dezember 1940.

Auszeichnung

Prädikat
  • Volkstümlich wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Maria Andergast in dem Wien-Film der Terra „Der liebe Augustin“ (1940)

In jener Zeit, in der die deutschen Fürsten den Ehrgeiz hatten, die Sitten und Unsitten des französischen Hofes nachzuahmen, saß auch in der Wiener Hofburg eine Mätresse. Sie nannte sich Marquise de Valais und hatte außer einem Scheingatten einen ganzen Schwarm von „Tellerleckern“ um sich versammelt. Die Wiener nannten sie des Kaisers Polsterkatz und sangen Spottlieder in den Schänken und auf den Gassen. Besonders in der Stammkneipe des lieben Augustin, im „Süßen Löchl“, ging es hoch her. Abend für Abend sang man hier das Lied von der Marquise „der Zott" und ihrem Mann, „dem Falott", Text und Musik der Schmähgesänge stammten vom lieben Augustin, einem vagabundierenden Musikanten und Bänkelsänger. Die Marquise hätte den verwegenen Gesellen gern unschädlich gemacht. Aber der liebe Augustin hatte einen einflussreiche Fürsprecher: den Grafen Trautenberg, den Mattre de musique seiner Majestät. Der Kaiser hatte nämlich die fixe Idee, ein großer Komponist zu sein. Und der Maitre musique pflegte diese fixe Idee mit Sorgfalt, weil er sich sagte: solange der Herrscher an seine Berufung als Komponist glaubt, habe ich meine Stellung und damit ein sorgenfreies Leben.

Also fand der Kaiser dann und wann auf seinem Musikinstrument ein Notenblatt mit allerliebsten Tonschöpfungen und ließ sich gern ein­reden, er habe die Komposition im Halbschlaf geschaffen. Der Graf Trautenberg hütete sich, dem Kaiser zu sagen, daß er die Komposition tags zuvor dem lieben Augustin für ein Bettelgeld abgekauft hatte. Da passierte es, dass der liebe Augustin eines seiner Schmählieder vor der Burg sang. Der Kaiser erkannte die Melodie, die er für die eigene halten durfte, und die Mätresse hielt den Augenblick für günstig, etwas gegen den unbequemen Sänger zu unternehmen.

Es genügte ihr nicht, daß der Kaiser den Wienern das Musizieren und Singen in den Schänken und auf den Gassen verbot, die Marquise de Valais schickte dem Augustin eine vergiftete Pastete. Der Augustin aß die Pastete nicht, und die Wiener nahmen das kaiserliche Verbot krumm, denn – „wer an Weaner de Musi nimmt, nimmt ihm`s halbe Leben!" Sie zogen mit dem lieben Augustin an der Spitze vor die Burg, genau am Tage des zehnjährigen Hochzeitsjubiläums der Ma­jestäten, und, das war sehr klug erdacht: im Burghof war das Singen und Musizieren nicht verboten, und an einem solchen Tage „jubilieren" zu wollen, sei ja doch nichts Unrechtes. Trotzdem ging das Unter­nehmen verdrießlich aus. Augustin wurde verhaftet, einer seiner Kumpane wurde totgeschlagen, und die Soldaten richteten auch sonst allerlei Unheil in der flüchtenden Menge an. – Das Mariandl, die Freundin Augustins, sollte den geliebten Mann nicht wieder sehen. Sie starb an der Pest. Vom Südosten her war die schreckliche Seuche eingeschleppt worden. Der Hof ergriff vor ihr die Flucht und reiste nach Prag. Wien wurde eine Stadt des Grauens. Augustin entlief dem Kerker, aber der Tod seines Mädchens verbitterte ihm das Geschenk der Freiheit. Den betrunkenen Augustin warfen die Pestknechte in die Grube. Er kam wieder zur Besinnung und verließ den Ort des Todes, gleichsam die Verkörperung des ewigen Lebenswillens der Wiener Stadt, die lebendige Legende vom lieben Augustin.


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Der Film