Edward Frederick Lindley Wood, 1. Earl of Halifax

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Edward Halifax)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Churchill und Halifax 29. März 1938

Edward Frederick Lindley Wood, 1. Earl of Halifax (geb. 16. April 1881 in Towderham Castle, Devon, England; gest. 23. Dezember 1959 in Garrowby Hall, Yorkshire, England) war englischer Außenminister und Vizekönig von Indien.

Hasardeur des Zweiten Weltkriegs

Er ersann gemeinsam mit Neville Chamberlain die englische Garantieerklärung an Polen, die Deutschland letztlich in den Krieg stürzen sollte. Lord Halifax war anschließend mit der allgemeinen Politik Joseph Becks gegenüber Deutschland ungemein zufrieden, denn die Aussicht auf die uneingeschränkte britische Unterstützung seiner Großmachtträume auf Kosten Deutschlands war für den polnischen Chauvinismus eine zu große Verlockung.

„Es ist möglich, daß Chamberlain und Lord Halifax zur polnischen Garantie von Präsident Roosevelt durch Druck beeinflußt, wenn nicht getrieben wurden. Professor Ch. Tansill, dessen sehr bedeutsames Buch über den Ursprung des Krieges ›Back Door to War‹ (Hintertür in den Krieg) 1952 erschien, legt Beweismaterial dafür vor, daß Roosevelt jedes Mittel, an Chamberlain heranzukommen, benützte, um ihn zum Krieg gegen Deutschland zu drängen.“[1]

Lord Halifax setzte Mitte März 1939 Polen in Alarmstimmung und empfahl das gegen die Sowjetunion gerichtete polnisch-rumänische Bündnis in ein antideutsches umzuwandeln. Zwar waren weder Polen noch Rumänien zu diesen Änderungen bereit, doch wurde Warschau hiermit immerhin erneut darüber belehrt, daß Großbritannien zum Kampf gegen Deutschland entschlossen sei und Polen der vorbehaltlosen Unterstützung durch London sicher sein könne. Gleichlautende Versicherungen aus den USA lagen ohnehin schon vor.

Lord Halifax offenbarte dem deutschen Botschafter in London, Herbert von Dirksen, am 15. März 1939:

„Er habe Verständnis für Hitlers Geschmack an unblutigen Siegen. Das nächste Mal werde Hitler gezwungen werden, Blut zu vergießen.“[2]

Gestützt auf die Tilea-Lüge, verstärkte Halifax am 17. März 1939 seine Initiative, um die Sowjetunion in die Koalition gegen Deutschland einzubeziehen.

Lord Halifax lügt Europa in den Krieg

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen Deutschlands mit einem hoch-gerüsteten, halbmobilisierten Polen bedeuteten 1939 einen Krieg wie hundert andere bisher und bis heute. Erst die Lügen und Intrigen eines einzigen Politikers und seiner Hintermänner führten zu einer Ausweitung in einen zunächst europäischen, dann weltweiten verheerenden Krieg.
Georges Etienne Bonnet, 1938/39 Frankreichs Außenminister, gehörte zu jenen Kräften in Frankreich, die, eingedenk der verheerenden Folgen des Ersten Weltkrieges, zusammen mit Italien vor und nach dem 1. September den Frieden zu retten suchten. Folgt man den Ausführungen des Historikers David L. Hoggan, so hat London, das ohne Frankreich niemals den Krieg erklärt hätte, von Anfang an alles daran gesetzt, eine Friedenskonferenz zu verhindern. Bereits am späten Abend des 31. August hatte London Bonnet gewarnt, daß England jeden Vorschlag zu einer Friedenskonferenz sofort ablehnen werde. Doch Bonnet wollte unbedingt am italienischen Friedensplan festhalten, zumal der französische Ministerpräsident Daladier bereit war, ihn zu unterstützen. Der britische Außenminister Halifax hingegen versuchte nun mit allen Tricks, Bonnets Plan zu vereiteln.
Eine chronologische Übersicht über den 1. und 2. September 1939 zeigt ganz klar, welcher Politiker hier als der Hauptverantwortliche zeichnet.

1. September 1939:
Halifax drängt Rom, den italienischen Friedenskonferenzplan aufzugeben, während Bonnet im Gegensatz dazu Rom bittet, sich weiter um eine Konferenz zu bemühen.
17.00 Uhr: Unterstaatssekretär im britischen Foreign Office, Sir Alexander Cadogan, fordert Bonnet auf, Frankreich solle noch am selben Tag mit den Briten in Berlin die Kriegserklärungen übergeben. Doch Bonnet will am italienischen Friedensplan festhalten.

2. September:
10.00 Uhr: Berlin erhält von Außenminister Ciano den Konferenzplan. Hitler und Ribbentrop zeigen sich sogleich interessiert.
16.00 Uhr: Hitler stimmt dem italienischen Konferenzplan zu. Er erklärte sich bereit, sich in Polen um einen Waffenstillstand für Sonntagmittag, den 3. September, einzusetzen.
16.00 Uhr: Halifax informiert Bonnet, daß England auf gar keinen Fall einer Konferenz zustimmen werde.
17.00 Uhr: Ciano telefoniert mit Halifax, dieser ist über Hitlers Zustimmung verstimmt. Noch weniger paßt ihm Bonnets Mitteilung, daß das französische Kabinett bis wenigstens 21.00 Uhr tagen werde. Halifax wollte aber am gleichen Abend noch bekanntgeben, daß England und Frankreich sich für den Krieg entschieden hätten.
18.38 Uhr: Halifax lügt Ciano vor, daß London ein für allemal die Bedingungen Hitlers zur Teilnahme an einer Konferenz ablehne. Es gelingt ihm, Ciano einzureden, daß jede weitere diplomatische Bemühung Roms vergeblich sei.
19.30 Uhr: Chamberlain trat mit der Unwahrheit vor das Unterhaus, der italienische Plan sei abgelehnt worden. Die Deutschen hätten, so lügt er, auf einer Konferenz bestanden, während ihre Truppen in Polen weiter vorgingen.
20.00 Uhr: Ciano benachrichtigt Berlin, Italien habe seine Bemühungen um eine diplomatische Konferenz aufgegeben.
20.30 Uhr: Bonnet ruft Ciano an und ist entsetzt, als er erfährt, daß Rom den Konferenzvorschlag bereits zurückgezogen habe.
21.50 Uhr: Chamberlain ruft Daladier an und fordert ihn auf, noch vor Mitternacht die französische Zustimmung zu geben, Deutschland am 3. September um 8.00 Uhr früh ein endgültiges Ultimatum zu stellen. Doch Daladier lehnt ab.
22.30 Uhr: Halifax, der genau weiß, daß England Deutschland ohne Frankreich niemals den Krieg erklären werde, ruft Bonnet an und lügt ihm vor, daß England auf jeden Fall sein eigenes Ultimatum überreichen werde. Bonnet entsetzt der Gedanke, daß ein Bruch mit Großbritannien ihm zur Last gelegt werden würde, wenn er nicht nachgäbe. So gibt er Halifax die Zusage, Frankreich werde sich seiner Kriegspolitik anschließen.

Quelle: Der Große Wendig: Band 1, Kapitel 153, S. 627ff.


Halifax erklärte am 7. 11. 1939 über BBC-London:

„Die neue Welt, die England zu verwirklichen suche, werde die Zusammenarbeit aller Völker auf der Grundlage der Gleichheit, der Selbstachtung und Verträglichkeit der Menschheit mit sich bringen. England werde Mittel finden müssen, um notwendige Revisionen in einer fortwährend sich verändernden Welt zu vereinen mit der Sicherung gegen Störungen des allgemeinen Friedens durch Anwendung von Gewalt.“

Am 22. Juli 1940 übermittelt der englische Botschafter Lord Lothian aus Washington, Deutschland hätte „überaus befriedigende“ Friedensbedingungen übermittelt. Der englische Außenminister Halifax lehnt das deutsche Angebot auf Anweisung Churchills ab. Hugh Dalton, der Minister für ökonomische Kriegsführung, notiert in Churchills Auftrag, "Europa in Brand zu stecken". „Setzen Sie Europa in Brand!“ befahl Churchill.[3][4]

Zitate

  • „Jetzt haben wir Hitler zum Krieg gezwungen, so daß er nicht mehr auf friedlichem Wege ein Stück des Versailler Vertrages nach dem anderen aufheben kann.“ — Lord Halifax, englischer Botschafter in Washington, 1939 (vgl. Nation Europa, Jahrg. 1954, Heft 1, S. 46)

Literatur

Fußnoten