Fest, Joachim

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Joachim Fest (Lebensrune.png 8. Dezember 1926 in Berlin-Karlshorst; Todesrune.png 11. September 2006 in Kronberg im Taunus) war ein deutscher Publizist und Mitherausgeber der jüdisch-globalistischen Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Werdegang und Wirken

Fest trat als Historiker auf. In einem wortreichen und bewundernden Personenartikel aus dem Jahr 2016 läßt es das „Frankfurter Personenlexikon“ offen, ob und gegebenenfalls in welchem Fach Fest einen akademischen Abschluß erreichte.[1] So halten es auch die größten und bekanntesten Nachschlagewerke und so hielten es die Nachrufe des Feuilletons; ebenso wird überall vermieden zu sagen, in welchem Fach Fest einen abgebrochenen Promotionsversuch gemacht haben soll.

Im Feuilleton der FAZ gab er 1986 Ernst Nolte Raum, seine Thesen auszubreiten. Dies führte zum sogenannten Historikerstreit.

Zweifel an Wissenschaftlichkeit

Als intensiver Verwerter des historischen Nationalsozialismus verbreitete Fest das Gerücht, SD-Chef Reinhard Heydrich sei jüdisch versippt gewesen. Auch durch entgegenstehende Forschungsnachweise ließ er sich nicht zu einer öffentlichen Korrektur herbei.[2] Zuletzt widerlegte Karen Flachowsky die Absurdität.[3]

Familie

Der Jurist, Journalist und AfD-Politiker Nicolaus Fest ist der Sohn Joachim Fests.

Zitate

Über Fest
  • „Zehn Jahre später wissen wir, daß Hermann Rauschning — NS-Parteimitglied und Danziger Senatspräsident 1933/34 — Historikerschaft und Öffentlichkeit an der Nase herumgeführt hat. Seine angeblichen Gesprächsprotokolle hat er frei erfunden. Die Zeit schrieb am 19. Juli 1985 über diese Affäre: ‚Seine falschen Hitler-Zitate stehen bis heute in den Schulbüchern, schmücken Festreden und Leitartikel ... Allein in der Hitler-Biographie von Joachim Fest werden Rauschnings erfundene Gespräche und Aussprüche mehr als fünfzigmal zitiert.‘“[4]

Werke

  • Das Gesicht des Dritten Reiches. Profile einer totalitären Herrschaft, München 1963
  • Hitler. Eine Biographie, Frankfurt am Main 1973
  • Aufgehobene Vergangenheit. Portraits und Betrachtungen, Stuttgart 1981
  • Die unwissenden Magier. Über Thomas und Heinrich Mann, Berlin 1985
  • Der tanzende Tod. Über Ursprung und Formen des Totentanzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Und sechsunddreißig Zeichnungen zum gleichen Thema ‚in spe‘ von Horst Janssen, Lübeck 1986
  • Im Gegenlicht. Eine italienische Reise, Berlin 1988
  • Der zerstörte Traum. Vom Ende des utopischen Zeitalters, Berlin 1991
  • Wege zur Geschichte. Über Theodor Mommsen, Jacob Burckhardt und Golo Mann, Zürich 1992
  • Die schwierige Freiheit. Über die offene Flanke der offenen Gesellschaft, Berlin 1993
  • Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli, Berlin 1994
  • Fremdheit und Nähe. Von der Gegenwart des Gewesenen, Stuttgart 1996
  • Speer. Eine Biographie, Berlin 1999
  • Horst Janssen. Selbstbildnis von fremder Hand, Berlin 2001
  • Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches, Berlin 2002
  • Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde, Reinbek 2004
  • Der lange Abschied vom Bürgertum. Joachim Fest und Wolf Jobst Siedler im Gespräch mit Frank A. Meyer, Berlin 2005
  • Die unbeantwortbaren Fragen. Notizen über Gespräche mit Albert Speer zwischen Ende 1966 und 1981, Reinbek 2005
  • Ich nicht. Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend, Reinbek 2006
  • Bürgerlichkeit als Lebensform, Reinbek 2007
  • Nach dem Scheitern der Utopien, Reinbek 2007

Verweise

Fußnoten

  1. Personenartikel Joachim Fest, Frankfurter Personenlexikon, 18. Januar 2016
  2. Einzelheiten bei Hans Meiser: War SD-Chef Reinhard Heydrich jüdischer Abstammung?, in: Der Große Wendig, Bd. 5, S. 349 f.
  3. Neue Quellen zur Abstammung Reinhard Heydrichs, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 2/2000
  4. Vorwort des Verlages in: Otto Wagener: „Hitler aus nächster Nähe“, Arndt-Verlag, 2. Aufl., Kiel 1987