Nagel, Georg Immanuel

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Georg Immanuel Nagel

Georg Immanuel Nagel (Lebensrune.png 2. März 1986 in Wien; Todesrune.png 18. März 2023) war ein deutscher Publizist aus Österreich. Seit dem Sommer 2021 arbeitete er für den privaten Netzsender AUF1.TV, schwerpunktmäßig und zuletzt als Redakteur bei den AUF1-Nachrichten.

Werdegang und Wirken

Nach dem Besuch einer kaufmännischen Schule studierte Nagel Philosophie. Nach eigener Auskunft war er etwa neun Jahre lang als Plattenaufleger, Veranstalter, Musikproduzent und Labelbetreiber, zuerst in der Techno-,[1] dann in der sogenannten Schwarzen Szene tätig. 2012 wurde er im Umfeld der Neuen Rechten Aktivist, 2014 begann er zu schreiben, unter anderem für „Der Eckart“. Von Juni 2014 bis Ende 2018 war er außerdem fester Autor bei Österreichs auflagenstärkster rechter Druckpublikation, der Wochenzeitung „Zur Zeit“. Er veröffentlichte zudem Gastbeiträge in verschiedenen anderen Veröffentlichungen, wie z. B. „Die Aula“, „Occidental Observer“, „Alternative Right“ und „Burschenschaftliche Blätter“.

Nagel trat immer wieder im gesamten deutschen Sprachraum als Redner bei Kundgebungen auf. Zum Beispiel sprach er wiederholt bei den Demonstrationen von „Wir für Deutschland“ in Berlin oder bei einer „All Lives Matter“-Demo in Karlsruhe. Außerdem hielt er Vorträge zu politischen und geisteswissenschaftlichen Themen. Beispielsweise war er 2017 einer der Referenten beim „Deutschlandseminar“ der Burschenschaft Thuringia in Braunschweig.[2] Er sprach auch schon beim „Wiener Akademikerbund“ und beim „Neuen Klub“ Salzburg. Er war bei mehreren Diskussionsrunden im Fernsehen (Oe24, Puls 4) als Gast geladen.

Anfang 2015 gründete Nagel PEGIDA Österreich und erlangte als erster Sprecher dieser Bewegung große Medienöffentlichkeit.[3][4] Seitdem fungierte er als Organisator größerer Kundgebungen und auch kleinerer Aktionen, wie z. B. Mahnwachen. Ende März 2015 gründete er den „Verein OKZIDENT“. Seit 2015 war Nagel einer der Veranstalter des alljährlichen Marsches für die Familie in Wien.[5] 2018 organisierte er zwei „Kandel-ist-überall“-Demonstrationen in Wien. Von 2018 bis 2020 organisierte er jedes Jahr am Österreichischen Staatsfeiertag den „Marsch der Patrioten“ in Wien.[6] 2020 veranstaltete er anläßlich des 110. Todestages von Bürgermeister Karl Lueger eine Gedenkfeier in Wien, bei der auch Martin Sellner eine Rede hielt.

Im Juni 2015 veranstaltete Nagel eine Mahnwache für die Opfer einer mohammedanisch motivierten Amokfahrt in Graz neben der Wiener Votivkirche. Die Veranstaltung wurde von etwa 50 vermummten Personen der Antifa gewaltsam angegriffen. Einer der Täter, der BRD-Staatsbürger Benedikt Suldinger, konnte ausfindig gemacht werden, weil er seine Brieftasche verloren hatte, und wurde daraufhin wegen Sprengung einer Versammlung und schwerer Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.[7][8] Suldinger verließ nach dem Urteil Österreich panikartig und tauchte im Ausland ab, wohl um sich der Exekution von Zahlungen, die durch ein anschließendes Zivilverfahren entstanden waren, zu entziehen.

Im Jahr 2020 trat Nagel als Veranstalter des „Fackelzugs 1683“ am Kahlenberg auf, bei dem auch die Identitäre Bewegung mitmarschierte. Bei der Veranstaltung sollte an den Sieg über die Türken erinnert werden. Dabei traten uniformierte Personen der slowakischen Gruppe „Slovenskí Branci“ (Slowakischer Rekrut) als Ordner auf, was von der Presse skandalisiert wurde.[9][10] Die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz brachte zu diesem Vorfall eine parlamentarische Anfrage an das Innenministerium ein.[11] Die Behörde konnte jedoch kein rechtswidriges Verhalten erkennen. Bei der Demo hatte auch der ehemalige slowakische Ministerpräsident Ján Čarnogurský eine Rede gehalten.

„Pepe der Frosch“-Affäre

Im Jahr 2019 ermittelte das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung gegen Nagel wegen „Verhetzung“, weil er Aufkleber mit der Cartoon-Figur „Pepe der Frosch“ produziert hatte. Auf dem Aufkleber war auch der Spruch „Praise Kek and fight the cucks“ sowie ein Verweis auf die US-amerikanische Alt-Right-Bewegung zu lesen. Die Behörde begründete laut den Akten die Ermittlungen damit, daß Pepe von „krypto-faschistischen Gruppen“ verwendet werde, deshalb gäbe es den Verdacht, Nagel habe durch die Verwendung des Cartoons „rassistische, islam- und antisemitische Einflüsse verbreitet“.[12] Diesbezüglich trat er im YouTube-Kanal von Martin Sellner auf, mit dem er das Einvernahmeprotokoll vorlas. Später organisierte er mit Sellner einen Flashmob vor dem Justizministerium, um gegen das Ermittlungsverfahren zu protestieren. Die Kronenzeitung machte sich in einem Artikel mit dem Titel „Cartoon-Frosch ruft Stapo auf den Plan“ über die Ermittlungen lustig. Das Verfahren wurde eingestellt.

„Muezzin“-Aktion

Nachdem am Montag, dem 2. November 2020, in der Wiener Innenstadt ein von einem Asylanten durchgeführter islamischer Terroranschlag stattfand, sorgte Nagel am darauf folgenden Sonntag mit einer künstlerischen Protestaktion für medialen Wirbel. Auf einem Pritschenwagen ließ er sich durch den 8. Bezirk, einer links-grünen Hochburg, kutschieren und spielte dabei den Ruf eines Muezzins und Kalaschnikow-Gewehrsalven ab. Außerdem griff er zum Mikrofon und kritisierte die linke Multikulti-Politik. Der damalige Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) empörten sich über diese Protestaktion.[13][14][15] Nehammer kündigte als Reaktion auf die Aktion an, in Zukunft „Versammlungen, die den Anschein erwecken, extremistisches Gedankengut zu verbreiten“ verbieten zu wollen.[16] Sabine Schatz und mehrere grüne Abgeordnete brachten jeweils eine parlamentarische Anfrage zu den Ereignissen ein.[17] Der arabische SPÖ-Nationalratsabgeordnete Omar Al-Rawi, der grüne Nationalratsabgeordnete David Stögmüller und die grüne Bezirkspolitikerin Lena Köhler brachten eine Anzeige wegen Verhetzung ein.[18] Im Februar 2021 wurde das diesbezügliche Ermittlungsverfahren eingestellt.[19] In der Nacht nach der Aktion verübte die Antifa einen Brandanschlag auf das bei der Aktion verwendete Fahrzeug.[20][21][22][23] Die genannten Politiker verurteilten den Brandanschlag mit keinem Wort. Die Täter wurden von der Polizei auch nicht ermittelt.

Neuheidentum

Georg Nagel bezeichnete sich selbst als Traditionalist und war praktizierender Heide. Er hatte eine neuheidnische Gruppe ins Leben gerufen, die regelmäßig Rituale durchführt, die er als Priester leitete. Nach eigenen Angaben praktizierte er die altrömische polytheistische Religion, die er „cultus deorum romanorum“ nannte, somit kein germanisches Neuheidentum.[24]

Seit Juli 2021 betrieb er den Blog „Cultus Deorum“, ein „Netztagebuch für heidnische Spiritualität und Traditionalismus“. Damit gedachte er eine heidnische Metapolitik zu verfolgen: „Meiner Meinung nach ist eine wirkliche heidnische Weltanschauung, verkörpert im Grundsatz mos maiorum, nicht möglich, ohne die gesamte Moderne vollständig und gründlich abzulehnen. Liberalismus, Universalismus und Egalitarismus sind in allen ihren Erscheinungsformen mit unserem Denken und unserer spirituellen Wirklichkeit unvereinbar.“

Werke

  • Die Auflösung – Wie Ideologien der Zersetzung Europa vernichten, BN-Anstoß VII, Chemnitz 2016, ISBN 978-3-944901-06-0
  • Ruf der Geschichte – Zur Erneuerung von Österreichs Identität, Eckartschrift 230, Wien 2018, ISBN 978-3-902350-67-1
  • Der entfesselte Prometheus – Vertreter der deutschen Alt-Right ergreifen das Wort, Arktos-Verlag, London 2019, ISBN 978-1-912975-26-6 (zusammen mit Johannes Scharf und Constantin von Hoffmeister)
  • Der Drache und der Adler - Wie die chinesische Weltexpansion die weiße Welt bedroht, Eckartschrift 241, Wien 2020, ISBN 978-3-902350-78-7, Bezugsnachweis
  • Als Übersetzer: Julius Evola - Ein Handbuch für die rechte Jugend, Arktos-Verlag, London 2022, ISBN 978-1914208713

Zitate

  • „Hier werden geschichtspolitische Dogmen zur juristisch verordneten Staatsreligion erhoben. Jahrzehnte der durch die Sieger und ihre linken Helfershelfer betriebenen Umerziehung haben gegen das eigene Volk gerichtete Glaubenssätze fest im politisch korrekten Juste Milieu verankert. In einer Form von negativer Auserwähltheit greift man zu allerlei Superlativen um die Deutschen zum ‚Tätervolk‘ eines sogenannten ‚Menschheitsverbrechens‘ zu weihen. Das millionenfache Morden, Vertreiben und Vergewaltigen von deutschen Zivilisten ist dem Singularitätsdogma im Wege und muss daher totgeschwiegen werden. In religiöser Verzückung ergehen sich die Etablierten und Angepassten in Schuldkult- und Demütigungsritualen.“[25]
  • „Nun zeigt die angebliche ‚pluralistische Demokratie‘ des BRD-Regimes ihr wahres Gesicht, ihre hässliche Fratze. Der gleichgeschaltete Blockparteienstaat mobilisiert derzeit alles was nur geht um die friedlichen Bürger, die lediglich von ihrem Recht auf Versammlungsfreiheit gebrauch machen, zu beschimpfen und aufs Übelste gegen sie aufzuhetzen. [...] Die derzeitigen Demonstrationen sind die Nagelprobe für die Schein-Demokratie des BRD-Vasallenstaates. Noch nie in der Geschichte dieses Herrschaftskonstruktes hat es eine wirkliche Opposition, einen echten Richtungswechsel gegeben.“[26]

Verweise

Fußnoten

  1. Siehe zu dieser Musikart Klaus Miehling: Was Sie über Techno wissen sollten, März 2007, aktualisiert Mai 2007
  2. Christoph Koopmann: Was eine Burschenschaft unter Fortbildung versteht, Der Spiegel, 22. September 2017
  3. Björn Hengst: Wien rüstet sich für Marsch des Pegida-Ablegers, Der Spiegel, 1. Februar 2015
  4. Neuer Wiener Pegida-Mann Nagel: „Es bleibt dabei“ – Grüne: „Eine Ansammlung von Rechtsextremen“, Witschaftsblatt, 21. Januar 2015
  5. Arnold Burghardt: „Marsch für die Familie“: Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel und Ex-Pegida-Sprecher Georg Immanuel Nagel demonstrieren mit PRO VITA, meinbezirk.at, 20. Juni 2015
  6. http://www.marschderpatrioten.at/
  7. Michael Möseneder: Prozess um gesprengte Demo: Fliegendes Gemüse und Sündenbock, derstandard.at, 20. November 2015
  8. Pegida-Mahnwache anlässlich der Grazer Amokfahrt gestört: Prozess in Wien, vienna.at, 18. September 2015
  9. Fackelmarsch der Fundamentalisten am Wiener Kahlenberg, kurier.at, 12. September 2020
  10. Michael Simoner: Rechtsextreme engagieren paramilitärische Ordner aus der Slowakei, derstandard.at, 13. April 2019
  11. Demonstration der rechtsextremen "Kahlenberg Allianz 1683" im September 2020 (3437/AB), parlament.gv.at, November 2020
  12. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Froschaufkleber, Junge Freiheit, 22. Februar 2019
  13. https://www.verein-okzident.at/index.php/2020/11/08/provokante-muezzin-aktion-in-wien/
  14. https://kurier.at/chronik/wien/wien-aufregung-um-muezzin-und-schussgeraeusche-aus-lautsprecherwagen/401090676
  15. https://www.derstandard.at/story/2000121531959/polizei-eskortierte-auto-das-ueber-lautsprecher-schuesse-abspielte
  16. Nehammer will radikale Versammlungen "rigoros verbieten" vienna.at, 8. November 2020
  17. Beantwortung der parlamentarischen Anfrage durch Karl Nehammer, parlament.gv.at, 8. Jänner 2021 (PDF-Datei)
  18. Anzeige wegen Verhetzung nach rechtsextremer Lautsprecherfahrt!, Twitter-Kanal von Lena Köhler, 1. Dezember 2020
  19. Ermittlungen nach Muezzin-Störaktion in Wien eingestellt vienna.at, 24. Februar 2021
  20. https://www.info-direkt.eu/2020/11/10/nicht-auch-das-noch-politisch-motivierter-brandanschlag-in-wien/
  21. Brandanschlag auf Muezzin-Wagen von Störaktion am Sonntag, oe24.at, 10. November 2020
  22. Auto von rechter Störaktion in Wien-Josefstadt brannte, derstandard.at, 10. November 2020
  23. Brandanschlag in Wien: Auch linker Extremismus ist Extremismus, kosmo.at, 11. November 2020
  24. Um was geht es hier,cultusdeorum.at
  25. In: Die Opfer von Dresden, Das geleugnete Morden, „Zur Zeit“ Nr. 9/2015
  26. In: Neue Massenproteste: PEGIDA, Beginn eines patriotischen Erwachens in Deutschland?, „Der Eckart“, Februar 2015