Maria die Magd

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Maria die Magd
Maria die Magd.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Maria die Magd
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Veit Harlan
Drehbuch: Veit Harlan, Axel Eggebrecht; Vorlage: Walter Harlan (Novelle "Die Kindsmagd")
Produktion: Minerva-Tonfilm GmbH
Musik: Leo Leux
Kamera: Werner Bohne
Schnitt: Walter von Bonhorst
Besetzung
Darsteller Rollen
Hilde Körber Magd Maria Klimank
Hilde Hildebrand Schauspielerin Alice Winter
Alfred Abel Rechtsanwalt Dr. Winter
Hans Schlenck Soldat Franz
Herbert Paulmüller Vater von Franz
Ernst Legal Bürgermeister Klimank
Helmut Brasch Bauernbursche Johann
Will Dohm Albert
Wolfgang Kieling Marias kleiner Bruder Christoph
Arthur Fritz Eugens Gerd
Erika Raphael Magd Kathi
Manny Ziener Mutter Klimank
Gisela von Collande Eugens Kindergärtnerin
Gerhard Gründer Eugen
Erich Kestin Zeitungsreporter
Else Petersen Alices Freundin
Carl Auen Theaterdirektor
Rudolf Essek Sanitätsrat Dr. Berghof
Walter Schramm-Duncker Bauer

Maria die Magd ist ein Spielfilm von 1936. Die Dreharbeiten fanden im Juli 1936 bis August 1936 in Ruhlsdorf bei Teltow (Mark Brandenburg) und im Harz statt. Die Uraufführung erfolgte erst am 2. Oktober 1936 in Hamburg im Lessing-Theater.

Weitere Titel

...und abends,wenn die Musik spielt (Verleihtitel, Österreich)

Handlung

Quelle
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Frau Alice ist eine große gefeierte Schauspielerin. Nur wenige Menschen wissen davon, daß diese große Künstlerin die Gattin des Berliner Rechtsanwalts Dr. Winter und die Mutter des kleinen Gerd ist. Der kleine Gerd wird von Maria betreut. Dr. Winter und seine Frau können ruhig ihren Geschäften und ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachgehen, Maria Klimank behütet „ihren" Gerd mehr als ihren Augapfel. Ihre Liebe zu dem Kinde ist größer als die Zuneigung zu ihrem Franz, dem schmucken Kesselpauker einer reitenden Schwadron in einer kleinen Garnisonstadt, und Maria sogar bereit, auf einen Besuch ihrer Eltern zu verzichten, ehe sie Gerd in den Händen der Köchin zurückläßt. Dr. Winter, der seine Frau zu einem längeren Gastspiel nach Baden-Baden begleiten will, findet einen Ausweg: Maria fährt zu ihren Eltern, die ihre silberne Hochzeit feiern und ihr Mädel gern bei sich sehen möchten, und darf den kleinen Gerd mitnehmen. Ein Lieblingswunsch Marias geht in Erfüllung. Die freundliche Ermahnung Dr. Winters: „Geben Sie gut acht auf ihn", ist beinahe eine Kränkung für sie, so sehr geht Maria in der Liebe zu Gerd auf. Das Ehepaar Klimank ist natürlich hochbeglückt, daß ihre Marie — nur in Berlin hat man ihr das feinere Maria zugelegt — nun doch noch gekommen ist. Sie haben auch eine „besondere Überraschung" für das Mädel: der Franz ist da, er hat Urlaub genommen und steht nun plötzlich freudestrahlend vor seiner Braut. Ja, er hat ein paar Verlobungsringe in der Tasche und freut sich schon auf den Augenblick, wo er sie ihrem schönen Zweck zuführen kann. Aber da muß Franz zu seinem großen Verdruß bemerken, daß die Sorge für den kleinen Gerd, der sich in der für ihn völlig neuen Umgebung schnell einlebt, größer ist als die Zärtlichkeit für ihn, der doch so brav auf sein Mädel gewartet hat! Gerd, der sich bald mit Christoph, Marias kleinem Bruder, anfreundet, hat heute mehr Gelegenheit, etwas zu erleben, als er sich je träumen lassen konnte. Das ganze Dorf tritt zu einem fröhlichen Fest zusammen. Die silberne Hochzeit des Bürgermeisters soll groß gefeiert werden. Nach alter Sitte wird um das Dorf und um die Felder geritten, und Franz, der stattlichste aller Burschen, soll dm festlichen Zug auf, dem besten Pferd des Dorfes eröffnen. Als Franz dem kleinen Gerd erlaubt, mitzureiten, gibt es für das muntere Bürschchen kein Wenn und Aber. Er wird von Franz vor sich auf das Pferd genommen, und ab geht's, vielleicht zu schnell. Maria, die sofort gemerkt hat, daß Franz dem Jungen nicht ganz grün ist, weil der ihm die Genüsse des Wiedersehens allzu heftig geschmälert hat, überhäuft ihren Bräutigam mit Vorwürfen. Gerd aber hat sich großartig gehalten und damit auch die erste Zuneigung Franzens erobert. Auch bei dem großen Tanzvergnügen will sich Maria nicht von Gerd trennen. Wütend läßt sich Franz mit Kati ein, die "eigentlich" mit dem Bauernburschen Johann verlobt ist, und Kati hängt sich nun mehr in den Arm des Tänzers, als nötig gewesen wäre. Das genügt aber noch nicht, um Maria mobil zu machen. Erst muß Vater Klimank, der längst be¬merkt hat, daß Franz und Maria auseinander geraten, ein herzhaftes Wort reden, bis Maria bereit ist, sich für die Dauer eines Tänzchens von Gerd zu trennen. Christoph soll inzwischen auf Gerd aufpassen. Endlich hat Franz seine Maria im Arm. Auch sie strahlt auf und gibt sich der Seligkeit der Minuten hin. Der glückliche Bräutigam besiegelt die wiederhergestellte Einigkeit mit den Verlobungsringen -- gut, er wird Marias Wunsch erfüllen und eben so lange warten, bis Gerdchen lange Hosen bekommt! — Und nun kommen die Eltern des Paares und die Bekannten und stoßen auf eine baldige und glückliche Verbindung an. Dann aber erinnert sich Maria wieder des Kindes. Wo ist Gerd? Wo ist er mit Christoph hingegangen? Die beiden Jungen sind verschwunden. Es war ihnen bald zu langweilig geworden, „brav" zu warten. Kaum hatte Christoph herausbekommen, daß Gerd noch nie im Leben „richtige" Krebse gesehen hatte, ungekochte braune Krebse, als er sich mit seinem Schutzbefohlenen in Marsch setzte. An den rauschenden Fluß gingen sie hinunter, Gerd zog seine Schuhe aus und kletterte tapfer mit unter die Holzmühlenbrücke, auch die Teufelsbrücke konnten ihm keine Schrecken einjagen, und schließlich kamen die beiden Bengels in die Schlucht, wo sie nun zwischen den donnernden Wasserstrudeln in den ausgewaschenen Höhlungen an dem Uferrand auf den Krebsfang gingen. Daß es inzwischen Nacht geworden war, störte sie nicht. Im Gegenteil! Christoph, der große Krebsjäger, hatte eine besondere Methode, wie man gerade des Nachts am besten Krebse fängt. Und nun läuft Maria, von allen Ängsten gehetzt, durch das Dorf. Niemand hat die Kinder gesehen. Maria rennt und ruft — umsonst, die Jungen bleiben verschwunden. Regen setzt ein, und das Flußbett steigt schnell, von all den rauschenden Gebirgsbächen gespeist. Jetzt werden auch viele der Dorfbewohner ängstlich und gehen mit auf die Suche. Maria, die es bitter bereut, daß sie einmal ein einziges Tänzchen lang den Jungen vergessen konnte, kommt zu einem harten Entschluß. Aber als sie sich von der Teufelsbrücke in die Schlucht stürzen will, wird sie von Franz, der ihr gefolgt ist, gepackt und nach einem verzweifelten Ringen zurückgerissen. Erneut eilen sie auf die Suche. Maria wagt das Äußerste: sie steigt in das tobende Wildwasser, als sie plötzlich Gerd rufen hört: „Maria"! Der kindliche Angstschrei läßt sie alles überwinden, und endlich bringt sie, von Franz unterstützt, den Jungen an das Ufer. In den fürchterlichen Stunden, in denen der kleine Gerd so zwischen Tod und Leben hing, vollendet sich in Frau Alice Winter die große Wandlung, die bereits begonnen hatte, als sie sich auf dem Bahnhof in Berlin von ihrem Kind getrennt hatte — getrennt für ein paar Tage. Und doch hatte sie im Augenblick dieser Trennung gespürt, daß sie Mutter war, daß sie dieses Kind liebte. Es war ihr im Anfang selbst noch etwas seltsam, dieses neue Gefühl, aber es verstärkte sich von Tag zu Tag, wurde zu einer quälenden Unruhe, bis ihrMann das erlösende Wort sprach. Nie wie¬der will sich Alice von ihrem Kind trennen ! Als durch Marias Beichte die Eltern Gerds erfahren, in welcher Not ihr Kind geschwebt hat, da verdichtet sich der Entschluß Alices, fortan nur noch Mutter sein zu wollen. Und jetzt kommt es zu dem Augenblick, da sich Maria sagen lassen muß, sie möge das Kind nicht der eigenen Mutter entfremden . . Das harte Wort, das durch eine freundliche Geste gemildert werden soll, zeigt Maria, wie sehr sie sich an eine Mutterschaft verlor, die ihr jederzeit — gekündigt werden kann. Lediglich, daß sie gekündigt werden kann Winters denken natürlich nicht daran, Maria zu kränken und sie von sich zuweisen —, muß in Maria die Erkenntnis reifen lassen, daß sie im Grunde nie ,,ihren" Gerd behalten und sein Leben bestimmen darf. Und als Gerd dann in dem Elton - Anzug erscheint, den ihm die Eltern aus Baden-Baden mitgebracht haben, in einem Anzug mit langen Hosen, da wird Maria an das Wort erinnert, daß sie ihrem Franz gegeben hat. jetzt ist sie frei von einer Verpflichtung, die sie sich selbst auferlegte, jetzt warten neue Pflichten auf sie: die Ehe und die Mutterschaft, die Sorge für eigene Kinder.