Gyatso, Kelsang

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Der siebte Dalai Lama Kalsang Gyatso

Kelsang Gyatso (Lebensrune.png 3. September 1708 in Lithang, Provinz Kham, Tibet; Todesrune.png 22. März 1757 in Lhasa, Tibet) war der Nachfolger des „Narren im Potala-Palast“ und vom 16. Oktober 1720 bis zu seinem Tod der 7. Dalai Lama.

Leben

Kindheit/Jugend

Bereits als Kleinkind empfing Kelsang Gyatso Visionen von Buddha Shakyamuni.[1] Mit fünf Jahren wurde er von seinem Meister in das Studium der buddhistischen Schriften eingeführt. Durch sein Verhalten wurden viele seiner Lehrer an das überlieferte Verhalten des ersten Dalai Lamas erinnert. Im Alter von acht Jahren erhielt er den Namen „Ngawang Chodrak Thubten Gyaltsen Palzangpo“.[2] Anschließend besuchte er die großen Gelgpa-Klöster in Kham und Ando. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger widmete sich Kelsang Gyatso mit großem Eifer dem Studium der Schriften Indiens und Tibets.

Offizielle Ernennung und Leben unter chinesischer Herrschaft

Im Jahre 1720 fand in Lhasa die große Zeremonie zur Inthronisierung Kelsang Gyatsos statt. Da der Desi des 6. Dalai Lamas durch seine verfehlte Machtpolitik Tibet unter die Kontrolle Chinas gebracht hatte, versuchten die Chinesen, ihre Machtposition auszubauen. Kurz nach der Zeremonie verhafteten sie mongolische Mönche aus den Gelugpa-Klöstern und ließen sie hinrichten. Teile Osttibets wurden der chinesischen Provinz Sichuan unterstellt. Ebenso ersetzen sie die Position des Desi durch einen Ministerrat. Kelsang Gyatso war zwar offiziell Staatsoberhaupt, übte aber keinerlei weltliche Macht mehr aus.

Durch eine Verfügung des inzwischen neuen Herrschers in China, Gioro Yinzheng, zogen die chinesischen Truppen wieder ab und beließen lediglich eine rund 3.000 Mann starke Garnison in Lhasa, welche die nach wie vor geltende chinesische Oberhoheit dokumentieren sollte.[3] Im Jahre 1726 erhielt Kalzang Gyatso die Ordination als Vollmönch.

Mord und Totschlag im Potala-Palast – Verbannung, erneuter Krieg und Tod

Im Sommer des Jahres 1726 verfügte der chinesische Kaiser in einer Erklärung, daß in Tibet ausschließlich die Religion des Gelugpa-Ordens ausgeübt werden solle. Es folgten Spannungen und Intrigen im geschaffenen Ministerrat, bei denen der Vater des 7. Dalai Lamas eine entscheidende Rolle gespielt haben soll.

Am 6. August 1727 wurde der Vorsitzende durch eine Intrige der Minister ermordet. Ein Mtglied des Ministerrates, Pholhanas, hatte diesen bereits vorher verlassen und rief nun zum Kampfe auf, nachdem er erfahren hatte, daß er durch ein Mordkommando getötet werden sollte. Er stellt eine Armee auf und marschierte mit Unterstützung der Mongolen im Juli 1728 in Lhasa ein. Durch diese Aggression kehrten die chinesischen Truppen zurück und eroberten im September 1728 Lhasa zurück. Drei Minister wurden exekutiert, wobei sie langsam in Stücke geschnitten wurden. Nur das Einwirken des Dalai Lamas bewahrte seinen Vater vor diesem Schicksal. Jedoch wurden beide für sieben Jahre in ihre Heimat Lithang verbannt.

Pholhanas wurde Vorsitzender des Ministerrates und die Souveränität Tibets weitgehend abgeschafft. Erst im Jahre 1735 kehrte Kelsang Gyatso nach Lhasa zurück.

Nach einer kurzen Zeitspanne des Friedens starb 1747 Pholhanas, wodurch die alten Rivalitäten erneut aufflammten. Sein Sohn übernahm das Amt und baute verdeckt eine Armee auf, worauf ihn die Chinesen 1750 umbrachten. 1751 wurden die Anführer der Armee hingerichtet. Am 7. Februar 1951 wurde Kelsang Gyatso durch den chinesischen Kaiser wieder zum geistlichen und weltlichen Oberhaupt Tibets ernannt. Sechs Jahre später verstarb der 7. Dalai Lama nach einer Epoche der Morde, Intrigen und Kriege. Er verfaßte in dieser kriegerischen Zeit viele Gedichte und Lieder, die bis heute in Tibet bekannt und beliebt sind.[4]

Verweis

Fußnoten

  1. Ehrentitel des Religionsstifters Siddhartha Gautama. Bedeutung „der Weise aus dem Volk der Shakya“.
  2. „Meister der Weisheitsrede, Ruhmreicher und Erhabener"
  3. Weitere Symbole der weiterhin geltenden Macht Chinas waren das Einreißen der Stadtmauer und das Errichten einer Siegessäule in Lhasa.
  4. Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-61002-9