Aczél, György
György Aczél (* 31. August 1917 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 6. Dezember 1991 in Budapest, Ungarn) geboren als Henrik Appel; war ein jüdischer kommunistischer Politiker in Ungarn, Mitglied des politischen Komitees (Politikai Bizottság) der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (ungarisch Magyar Szocialista Munkáspárt, kurz: MSZMP) von 1970 bis 1988.
Werdegang
Über Jahrzehnte, von 1956 bis 1988, spielte der herkunftsjüdische György Aczél eine Hauptrolle im kommunistischen Kádár-System.
1917 in Budapest zur Welt gekommen, wählte er „Aczél“ (= Stahl) aus Verehrung für Stalin als seinen nom de guerre. 1935 hatte er sich der illegalen kommunistischen Bewegung Ungarns angeschlossen. Nach der Niederschlagung der Unabhängigkeitsbewegung 1956 sorgte er als stellvertretender Kulturminister bis 1967 für Gleichschaltung. Dann kam er ins Politbüro und übernahm die Leitung der Agitprop-Abteilung. Er galt als Chefideologe der ungarischen Kommunisten. Von 1982 bis 1985 amtierte er als stellvertretender Ministerpräsident. Den Zusammenbruch der roten Diktatur erlebte er als Leiter des kommunistischen Sozialwissenschaftlichen Instituts in Budapest.[1]
1991 starb er in der ungarischen Hauptstadt.