Adler, Hans Günther
Hans Günther Adler (geb. 2. Juli 1910 in Prag; gest. 21. August 1988 in London; Pseudonym H. G. Adler) war ein jüdischer Schriftsteller.
Werdegang
Hans-Günther Adler war während des Zweiten Weltkrieges Häftling in verschiedenen Konzentrationslagern, u. a. im Lager Auschwitz. 1947 emigrierte er aus der Tschechoslowakei nach England.[1] Er wirkte von 1973 bis 1985 als Präsident des Pen-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. In zahlreichen Büchern und Schriften berichtete er über das Lagerleben. Doch verschwieg er nicht die Massenverbrechen an Deutschen.[1] Über die Zustände im tschechischen Machtbereich nach 1945 schrieb er in seinem Theresienstadt-Buch:
- „Die Befreiung von Theresienstadt hat das Elend an diesem Ort nicht beendet...In die Kleine Festung wurden Deutsche des Landes und reichsdeutsche Flüchtlinge eingeliefert...die Mehrzahl, darunter viele Kinder und Halbwüchsige, wurde bloß eingeliefert, weil sie Deutsche waren. Nur weil sie Deutsche waren..? dieser Satz klingt erschreckend bekannt; man hatte bloß das Wort „Juden“ mit „Deutschen“ vertauscht. Die Fetzen, in die man die Deutschen hüllte, waren mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Menschen wurden elend ernährt, mißhandelt, und es ist ihnen um nichts besser ergangen, als man es von deutschen Konzentrationslagern her gewohnt war... Die Anzahl der Häftlinge wechselte und dürfte 3.000 kaum einmal überstiegen haben. Nur wenige wurden eines Verbrechens überführt und abgeurteilt, viele wurden erschlagen oder gingen im Lager zugrunde.“ [1]