Lorenz, Adolf

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Prof. Dr. Adolf Lorenz

Adolf Lorenz (Lebensrune.png 21. April 1854 in Weidenau, Schlesien; Todesrune.png 12. Februar 1946 in Altenberg bei Greifenstein, Niederösterreich) war ein deutscher Chirurg und Begründer der modernen Orthopädie. Er war Ehrenmitglied zahlreicher Gesellschaften.

Leben

Prof. Dr. Adolf Lorenz bekommt am 22. April 1944 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Der Wiener Bürgermeister Hanns Blaschke (stehend), vorn sitzend Prof. Dr. Eduard Pernkopf
Prof. em. Dr. Adolf Lorenz und Professor Dr. Lorenz Böhler (rechts) im innigen Austausch

Im zwölften Lebensjahr verließ Lorenz mittellos die schlesische Heimat, wurde von seinem Onkel, Pater Gregor, Ordenskapitular in der Benediktinerabtei St. Paul (Kärnten), als Sängerknabe untergebracht und erhielt einen Freiplatz im Untergymnasium. Mit 14 Jahren ging er nach Klagenfurt auf das Obergymnasium und verdiente hier seinen Lebensunterhalt durch Nachhilfeunterricht, zeitweilig als Hauslehrer auf einem Gut in Ungarn. Nach der Reifeprüfung zog Lorenz zum Medizinstudium nach Wien, erhielt ein Stipendium und wurde später Demonstrator der Anatomie bei Carl Langer von Edenburg.

Nach dem Medizinstudium und der Promotion 1880 zum Dr. med. setzte Lorenz seine Ausbildung als „Operationszögling“ in der I. Chirurgischen Klinik Dumreichers in Wien fort. Nachdem er bereits zum „Klinischen Assistenten“ aufgerückt war, löste der Listersche Carbolspray bei ihm ein therapieresistentes Handekzem aus, so daß er sich fortan der Orthopädie widmete. Zudem hatte er unterdessen seine eigene Antisepsis mit Hilfe einer alkoholischen Lösung entwickelt, die in den Operationssälen noch jahrzehntelang verwendet wurde, nachdem das Carbol wegen seiner Toxizität außer Gebrauch gekommen war.

1889 wurde er zum außerordentlichen Professor für Orthopädische Chirurgie ernannt. 1924 trat er siebzigjährig mit dem Titel eines ordentlichen Honorarprofessors in den Ruhestand.

Nach seiner Emeritierung reiste er durch 12 Jahre mit seinem Sohn, dem Orthopäden und Schriftsteller Albert Lorenz (1886–1970), jeden Winter zu orthopädischer Tätigkeit nach Neu York. Porf. em. Lorenz war ein hervorragender Sportler (Langstrecken-Eisläufer, Reiter, Tennisspieler, Radfahrer, Motor- und Schifahrer) und begeisterter Reisender (Nordmeer, VSA, Ägypten, Indien), der sich auch schriftstellerisch betätigte.

Wirken

Er entwickelte alternative, nichtoperative Heilmethoden für angeborene Hüftgelenksverrenkungen und andere anatomische Mißbildungen. Dank großer und spektakulärer Erfolge mit dieser neu entwickelten Heilmethode war er ab 1902 ein weltbekannter Mediziner in Deutschland und den VSA (u.a. Ehrenbürger von Newark). 1889-1924 war er Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Wien und schuf das Prinzip des „modellierenden Redressements“ (das Zurechtkneten der Fehlform), wodurch ihm die Heilung des Klumpfußes gelang. Für krumme Röhrenknochen erfand er den unblutig gezielten Knochenbruch. Weltruhm erlangte er durch die unblutige Einrichtung der angeborenen Hüftverrenkung.

Ehrung zum 90. Geburtstag

Im Festsaal des Billrothmuseums wurde dem Begründer der deutschen Orthopädie, Prof. Dr. Adolf Lorenz, als erster Träger der von der Stadt Wien gestiftete Billroth-Preis von Bürgermeister SS-Brigadeführer Dipl. Ing. Hanns Blaschke überreicht. Der Rektor der Wiener Universität Prof. Dr. Eduard Pernkopf überbrachte Prof. Lorenz die ihm vom Führer verliehene Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Zu den Ehrengästen gehörten u. a. Generalarzt der Reserve Prof. Dr. med. Ferdinand Sauerbruch, 1. Vizebürgermeister der Stadt Wien SS-Standartenführer Franz Richter, Oberfeldarzt der Reserve Prof. Dr. Lorenz Böhler, der spätere Generalarzt der Reserve und Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Prof. Dr. med. Lothar Kreuz, aber auch Heinz Rühmann und andere.

Tod

Nach seinem Tod 1946 wurde Adolf Lorenz ist auf dem Ortsfriedhof in St. Andrä-Wördern in der Familiengruft beigesetzt.

Familie

Lorenz heiratete in Wien 1885 seine verlobte Emma Lecher (1859–1936), Tochter des Schriftstellers und Chefredakteurs der Tageszeitung „Die Presse“ Konrad Lecher. Er war der Vater des Dozenten für Orthopädie in Wien Albert Lorenz und des Verhaltensforschers Konrad Lorenz.

Werke (Auswahl)

  • Pathologie und Therapie der seitlichen Rückgratverkrümmungen (Scoliosis) (1886) (PDF-Datei)
  • Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung (1900) (PDF-Datei)
  • Orthopaedics in medical practice (1913) (PDF-Datei)
  • Ich durfte helfen, Autobiographie 1936 (Bestellmöglichkeit des Nachdrucks)

Verweise