1946

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Nürnberger Prozeß
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Januar 1946

  • 1. Januar: Die Magirus-Werke erhalten von den Besatzungsmächten die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der LKW-Produktion.
  • 1. Januar: Uraufführung des Theaterstücks Danach von Helmut Weiss in Berlin
  • 5. Januar: In Nürnberg beginnt vor einem US-Militärgerichtshof der Prozess gegen 23 ehemalige KZ-Ärzte wegen sogenannter Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
  • 8. Januar: Die Braunschweiger Zeitung erscheint erstmals als Lizenzzeitung in der britischen Zone.
  • 21. Januar: In Hessen finden Kommunalwahlen statt; dies sind die ersten freien Wahlen auf deutschem Boden seit 1933. Am 29. Januar folgen Gemeinderatswahlen in Bayern und Württemberg-Baden.
  • 23. Januar: Die Bayerische Heimat- u. Königspartei (BHKP) wird von der US-Militärregierung in Bayern zugelassen.
  • 30. Januar: Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 11 wird das Strafgesetzbuch in Deutschland umfangreich novelliert.

Februar 1946

  • 21. Februar: Die erste Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit erscheint.
  • 26. Februar: Die CDU der britischen Zone wählt Konrad Adenauer zu ihrem Vorsitzenden.

März 1946

  • 2. März: Gründung der Deutschen Konservativen Partei – Deutschen Rechtspartei (DKP-DRP) als Fusion der Deutschen Aufbau-Partei und der Deutschen Konservativen Partei.
  • 5. März: Die Ministerpräsidenten der drei Länder der amerikanischen Zone unterzeichnen im Münchner Rathaussaal das "Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus". Es bildet die Grundlage für die wenige Wochen später einsetzende Entnazifizierung.

April 1946

  • 2. April: Die Erstausgabe der deutschen Tageszeitung Die Welt erscheint in Hamburg.
  • 9. April: Neugründung der Technischen Hochschule Berlin als Technische Universität Berlin.
  • 21. April bis 22. April: Die KPD und die SPD vereinbaren in Ost-Berlin den Zusammenschluss zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Da eine Befragung der Sozialdemokraten in West-Berlin eine Mehrheit gegen einen Zusammenschluss ergeben hat und sich auch die SPD-Führung in den West-Zonen gegen eine Verschmelzung ausspricht, bleibt der Wirkungsbereich der SED auf Ost-Berlin und die sowjetische Zone begrenzt.

Mai 1946

  • 8. Mai: Die erste Leipziger Messe nach dem Ende des 2. Weltkriegs wird eröffnet.
  • 9. Mai: In Hannover findet ein dreitägiger Parteitag der SPD mit 500 Delegierten aus den Westzonen statt. Kurt Schumacher wird zum Vorsitzenden gewählt, die Vereinigung von SPD und KPD zur SED in der Sowjetischen Zone wird verurteilt.
  • 13. Mai: Ein US-Militärgericht verurteilt 58 Aufseher des KZs Mauthausen zum Tode.
  • 13. Mai: Mit Befehl Nr. 4 der Alliierten Militärregierung wird die Zerstörung aller NS-Denkmale in Deutschland bis zum 1. Januar 1947 angeordnet.
  • 16. Mai: In Dachau beginnt der Malmedy-Prozess gegen sogenannte deutsche Kriegsverbrecher.

Juni 1946

  • 15. Juni: In Paris beginnt die zweite Runde der Außenministerkonferenz der Siegermächte. Während über die bislang italienischen Besitzungen Libyens und Dodekanes Einigkeit erzielt wird, wird die Frage der Bildung einer künftigen deutschen Zentralregierung vertagt.
  • 26. Juni: Den Lizenzzeitungen in der US-Besatzerzone wird von der Militärregierung die direkte Übernahme von Agenturmeldungen aus den USA gestattet.
  • 30. Juni: In einem Referendum sprechen sich - laut Wahlergebnis-Verkündung der sowjetischen Besatzer - 78 Prozent der Einwohner Sachsens für die Enteignung der Großbetriebe von Nationalsozialisten aus.

Juli 1946

  • 1. Juli: Der Zusammenschluss der Besatzungszonen der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland auf Vorschlag der USA wird durch Frankreich und die Sowjetunion verhindert.
  • 16. Juli: Im Malmedy-Prozess wird über 43 SS-Angehörige, die angeblich während der Ardennen-Offensive US-amerikanische Gefangene erschießen ließen, die Todesstrafe verhängt.
  • 17. Juli: In Berlin gibt die britische Militärregierung die beabsichtigte Zusammenlegung der nördlichen Rheinprovinz mit der Provinz Westfalen bekannt. Hauptstadt des neuen Landes Nordrhein-Westfalen wird Düsseldorf.

August 1946

  • 20. August: Im Kontrollratsgesetz Nr. 34 lösen die Alliierten die deutsche Wehrmacht auf. Faktisch hat die Armee mit ihrer bedingungslosen Kapitulation schon am 8. Mai 1945 ihre Bedeutung eingebüßt.
  • 23. August: Die britische Militärregierung löst die preußischen Provinzen in ihrer Besatzungszone auf und gründet die Länder Nordrhein-Westfalen, Hannover und Schleswig-Holstein.
  • 30. August: In der französischen Besatzungszone wird das Land Rheinland-Pfalz gebildet.

September 1946

  • 1. September: Frankreich stimmt gegen die politische Einheit der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland in den drei westlichen Besatzungszonen.
  • 5. September: Die Militärgouverneure der britischen und der US-amerikanischen Zone, Brian Hubert Robertson und Lucius D. Clay, beschließen die Schaffung vereinigter Zentralstellen für eine Bizone.
  • 6. September: Der amerikanische Außenminister James F. Byrnes verkündet in seiner Stuttgarter Rede, dass er die Wirtschaft der Besatzungszonen im besetzten Deutschland vereinen will. Nur Großbritannien erklärt sich dazu bereit.
  • 13. September: Personen deutscher Nationalität werden in Polen durch ein Bierut-Dekret aus der polnischen Volksgemeinschaft ausgeschlossen.
  • 15. September: In der französischen und der britischen Zone finden die ersten Kommunalwahlen nach dem Krieg statt.
  • 30. September und 1. Oktober: Verkündung der Urteile im Nürnberger Prozess gegen die als Hauptkriegsverbrecher beschuldigten. Es ergehen zwölf Todesurteile, sieben Haftstrafen und drei Freisprüche. Hermann Göring begeht vor Vollstreckung seiner Todesstrafe Selbstmord.

Oktober 1946

  • 12. Oktober: Die Kontrollratsdirektive Nr. 38 zielt auf die Verhaftung und Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten und Militaristen sowie die Internierung, Kontrolle und Überwachung von möglicherweise gefährlichen Deutschen.
  • 15. Oktober: Premiere des ersten deutschen Nachkriegsfilms, der DEFA-Produktion "Die Mörder" sind unter uns (Regie: Wolfgang Staudte, Hauptdarstellerin: Hildegard Knef im Berliner Admiralspalast
  • 16. Oktober: Vollstreckung der Todesurteile der Nürnberger Prozesse.
  • 20. Oktober: Letzte freie Wahlen in der sowjetischen Besatzungszone.
  • 26. Oktober: In der britischen Besatzungszone wird aus dem bisherigen Ländern Hannover, Oldenburg und Braunschweig das Land Niedersachsen gebildet. Erster Ministerpräsident wird Hinrich Wilhelm Kopf (SPD).
  • 28. Oktober: In der Gaststätte Straubinger Hof in München wird die Bayernpartei gegründet, erster Vorsitzender wird Ludwig Max Lallinger.

November 1946

  • 16. November: Die SED legt einen ersten Verfassungsentwurf für die „demokratische deutsche Republik“ vor.
  • 24. November: In Württemberg-Baden finden die ersten Landtagswahlen statt: Die CDU erhält 39 Sitze vor der SPD mit 32, der DVP mit 19 und der KPD mit 10 Sitzen.
  • 29. November: In Mainz wird mit französischer Lizenz die „Allgemeine Zeitung“ gegründet. Aus ihrer Redaktion wechselt ein Teil der Belegschaft im Jahr 1949 zur Gründung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Dezember 1946

  • 1. Dezember: Inkrafttreten der Hessischen Verfassung (erste Nachkriegsverfassung Deutschlands) durch Volksentscheid. Zugleich finden Landtagswahlen statt: Die SPD wird mit 38 Mandaten stärkste Kraft vor der CDU (28) und der LDP (14).
  • 2. Dezember: Volksabstimmung über die Bayerische Verfassung und Landtagswahl in Bayern. Die Verfassung wird angenommen und tritt am 9. Dezember in Kraft - bei der Landtagswahl erzielt die CSU eine absolute Mehrheit, bildet jedoch eine Koalition mit SPD und WAV. Die FDP wird einzige Oppositionspartei.
  • 5. Dezember: New York City wird zum ständigen Sitz der UNO bestimmt.
  • 9. Dezember: Beginn des "Nürnberger Ärzteprozesses"; der "Erste Amerikanische Militärgerichtshof" verurteilt schließlich sieben der 23 Angeklagten zum Tode und weitere neun zu langen Freiheitsstrafen.
  • 11. Dezember: Die erste Ausgabe der Programmzeitschrift "Hörzu" erscheint.
  • 13. Dezember: Thomas Mann wird wiedereingesetzt in die Ehrendoktorwürde, die ihm 1919 von der Universität Bonn verliehen wurde.
  • 18. Dezember: Deutsche Vertreter der Wirtschaftsverwaltung in der SBZ vereinbaren in Minden mit der Zentralverwaltung für Wirtschaft einen Warenaustausch für 1947 in Höhe von 210 Mio. RM. Deutschen Geschäftsleuten wird der Handel mit dem Ausland gestattet.
  • 22. Dezember: Frankreich richtet zwischen dem Saarland und der französischen Besatzungszone in Deutschland eine Zollgrenze ein. Der US-Militärgouverneur Lucius D. Clay erhebt gegen die Maßnahme Einspruch, sie wird jedoch vom "Rat der Außenminister" in New York gebilligt.
  • 31. Dezember: Joseph Kardinal Frings hält seine berühmte Silvesterpredigt in Köln-Riehl.