Grzesinski, Albert
Albert Karl Wilhelm Grzesinski ( 28. Juli 1879 in Treptow an der Tollense als Albert Ehlert; 31. Dezember 1947 in Neu York) war ein Politiker in der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Albert Grzesinski, unehelicher Sohn des Berliner Dienstmädchens Berta Ehlert und des Metzgergesellen Albert Lehmann, wurde am 28. Juli 1879 in Treptow an der Tollense geboren. Bis zur Heirat seiner Mutter mit dem Spandauer Stellmacher Thomas Grzesinski im Jahre 1884 wuchs er bei den Großeltern in Treptow auf, dann bei der Mutter und dem Stiefvater, der ihn 1892 adoptierte, in Spandau.
Zwischenkriegszeit
Er arbeitete nach der Volksschule zunächst als Metalldrucker, war dann vor dem Ersten Weltkrieg Geschäftsführer des deutschen Metallarbeiterverbandes und seit 1913 Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Kassel. Dort wurde er in den Umsturztagen nach der deutschen Niederlage im November 1918 zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrats gewählt und im Juni 1919 von der regierenden Sozialdemokratie zur Kontrolle als Unterstaatssekretär in das damalige preußische Kriegsministerium gesetzt.
In demselben Sinne erfolgte im Oktober 1919 die Ernennung Grzesinskis zum Reichskommissar und Leiter des Reichsabwicklungsamts für Deutsches Heer und Kaiserliche Marine.
Im April 1925 wurde er Polizeipräsident von Berlin und nach dem Rücktritt Severings preußischer Minister des Innern. Durch Anwendung aller ihm zu Gebote stehenden Mittel versuchte er, Preußen vollkommen zu einem republikanisch-demokratischen Staat zu machen und ging gegen Nationalsozialisten und Kommunisten scharf vor. Im Jahre 1930 trat er zurück.[1]
Vereinigte Staaten
Grzesinski floh im März 1933 zunächst in die Schweiz, dann nach Frankreich. Sein Name stand im August 1933 auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs.
Tod
1947 starb Albert Grzesinski in der Fremde.