Königlich Sächsischer Albrechtsorden

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Sächsischer Albrechtsorden, 2. Modell (1876–1918), 3. Ausführung

Der Königlich Sächsische Albrechtsorden war ein Orden des Königreichs Sachsen aus dem Jahre 1850 zu Ehren des Begründers der albertinischen Linie des Hauses Wettin Albrecht den Beherzten,Herzog von Sachsen und Markgraf von Meißen, gestiftet und war zur Auszeichnung für geleistete Dienste im Staat, Wissenschaft und Kunst sowie „für gute bürgerliche Tugenden“ vorgesehen. Die Schwerter wurden während des Deutschen Bruderkriegs 1866 eingeführt. Die Statuten wurden am 9. Dezember 1870, am 31. Januar 1876 und am 4. Mai 1883 überarbeitet.

Komturkreuz I. Klasse mit Schwertern und Stern des Sächsischen Albrechtsordens (Generalmajor Wilhelm von Groddeck)

Erläuterung

Goldener Bruststern mit Schwertern zum Großkreuz (Modell 1915–1918)
Ritterkreuz I. Klasse für den Polizeirat Carl Hermann Junck, 1891; Juncke war u. a. Vater der Juristen Johannes und Konrad Junck.
„Der Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch König Friedrich August II. gestiftet. Anlass war der 350. Todestag Albrecht des Beherzten (Urahn der albertiner Linie der Wettiner) der auch Namensgeber des Ordens wurde. Die Verleihungsbedingungen waren sehr allgemein gehalten. Der Orden hatte anfangs 4 Klassen: Großkreuz, Komtur 1. und 2. Klasse, Ritter und Kleinkreuz. Die Kreuze des Großkreuzes und des Komturs waren gleich groß. Der Entwurf des Ordens stammt von Scharffenberg. Die Entwürfe von J. F. Schroth haben keinen Gefallen gefunden und wurden abgelehnt. Die erste Form des Ordens, mit ‚Bäckermütze‘, ist bis 1875 verliehen worden. Die 2. Form zeigt Albrecht mit Klappmütze dar. Die Schwerter [Anm.: zwei gekreuzte Schwerter, zuerst als „mit der Kriegsdekoration“, später dann „mit Schwertern“ bezeichnet) ] wurden 1866 für alle Klassen gestiftet. Die 2. Form mit Schwertern wurde 1876 an und im ersten Weltkrieg verliehen. Träger der Friedensklasse die mit Schwertern ausgezeichnet wurden erhielten diese über dem Kreuz. Bei den Bruststernen waren diese über dem Medaillon aufgebracht. Großkreuze der 2. Form mit Schwertern wurden 1901, 1905 und von 1915 bis 1918 verliehen. Ab 1883 konnte der Bruststern auch in Gold (Silber vergoldet) verliehen werden. Die Medaillons und Schwerter wurden aus Gold oder aus vergoldetem Silber hergestellt. Der Innenring des Medaillons kann geperlt (golden) oder glatt (vergoldet) sein. Hersteller war hauptsächlich Scharffenberg, Dresden. Die Verleihungszahl des silbernen Bruststernes mit Schwertern liegt bei ca. 200 Stück.“[1]

Farben und Trageweise

Das Ordensband ist grün mit einem weißen Seitenstreifen an beiden Randseiten. Großkreuzinhaber trugen die Dekoration an einer Schärpe über die rechte Schulter zur linken Hüftseite. Die Komturen als Halsorden und die Ritter dekorierten im Knopfloch, beziehungsweise am Band auf der linken Brustseite, ggf. an der Großen Ordensschnalle. Großkreuz und Komtur I. Klasse trugen einen Ordensstern zusätzlich auf der linken Brust. Für erstere ist er achtstrahlig, sonst vierstrahlig. Das Mittelschild gleicht auf der Vorderseite der großen Ordensdekoration. Auszeichnungserhöhung war die Vergabe eines goldenen Zusatzsterns für die Großkreuzklasse. Als Bandfarbe wurde dann die des Hausordens der Rautenkrone gewählt.

Chronologie

  • 18. März 1858 Umbenennung des Kleinkreuzes in Ehrenkreuz und Schaffung einer sechsten Klasse mit einer goldenen und silbernen Verdienstmedaille
  • 29. Oktober 1866 Stiftung des Verdienstkreuzes im Felde mit Schwertern (genannt Schwerterdekoration oder Kriegsdekoration)
  • 9. Dezember 1870 Stiftung des Verdienstkreuzes mit Schwertern am Ring
  • 2. Februar 1876 Aufhebung der Medaillen und Teilung des Ritterkreuzes in zwei Klassen, Einsetzung der ehemaligen Goldmedaille als Albrechtsorden
  • 30. April 1884 Großkreuz auch in Gold
  • 11. Juni 1890 Stiftung des Offizierkreuzes zwischen Komturkreuz II. Klasse und Ritterkreuz I. Klasse

Ordensklassen

Der Orden wurde zunächst in fünf Klassen gestiftet

  • Großkreuz (SA1)
  • Komtur I. Klasse (SA2a)
  • Komtur II. Klasse (SA2b)
  • Ritter (SA3)
  • Kleinkreuz

Ergänzungen

Am 18. März 1858 wurde das Kleinkreuz in Ehrenkreuz umbenannt und eine goldene und silberne Verdienstmedaille hinzugefügt. Diese wurden am 2. Februar 1876 aufgehoben und das Ritterkreuz II. Klasse gestiftet. Statt der Goldenen Verdienstmedaille wurde das Albrechtskreuz geschaffen. 1883 führte man den goldenen Bruststern zum Großkreuz als über dem Großkreuz angesiedelte Sonderstufe ein. Letztlich erfolgte am 11. Juni 1890 noch die Schaffung einer weiteren Klasse, des Offizierkreuzes, das zwischen dem Komtur II. Klasse und dem Ritterkreuz I. Klasse rangierte.

Letzte Rangfolge

Bis zum Ende der Monarchie am 13. November 1918 wurde der Orden wie folgt verliehen (mit preußischen Ranglisten-Abkürzungen):

  • Großkreuz (SA1)
  • Komtur I. Klasse (SA2a)
  • Komtur II. Klasse (SA2b)
  • Offizierkreuz (SA3)
  • Ritter I. Klasse (SA3a)
  • Ritter II. Klasse (SA3b)
  • Albrechtskreuz (SA4)
  • goldene Verdienstmedaille (SAgM)
  • silberne Verdienstmedaille (SAsM)

Schwerter

1860 wurde der Orden um eine Abteilung für das Militär erweitert und konnte ab diesem Zeitpunkt mit gekreuzten Schwertern (⚔) durch die Kreuzwinkel zur Verleihung kommen.

Verweise

Fußnoten