Schwert

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Das deutsche Reichsschwert (Mauritiusschwert) der römisch-deutschen Könige und Kaiser

Das Schwert (von ahd.: swert) ist eine Hieb- und Stichwaffe mit gerader zweischneidiger Klinge, Griff und, je nach Epoche, Parierstange und Knauf. Die Schwerter dienten sowohl dem Kampf Mann gegen Mann in Form von Hieb und Stich als auch der Repräsentation, zum Beispiel bei Schwerttänzen.

Das Schwert in der germanischen Geschichte

Blankwaffen des Dritten Reiches, rechtsaußen Luftwaffenschwert

Die frühesten Schwerter entstehen in der südosteuropäischen Frühbronzezeit (Aunjetitzer Kultur, Mittel-Helladikum usw., ab etwa dem 17. Jh. v. d. Z.) aus dem Dolch. Die beiden zusammen mit der Himmelsscheibe von Nebra (Aunjetitzer Kultur, 16. Jh.) gefundenen „Schwerter“ sind ein gutes Beispiel für diesen frühesten Schwerttyp, der eigentlich geradesogut als etwas längerer Bronzedolch angesprochen werden könnte. In der späteren Bronzezeit (in der Urnenfelderkultur, ab dem 13. Jh.) werden die Klingen aber etwas länger und schlanker (bronzezeitliche „Rapiere“). Erst ganz am Ende der Bronzezeit, um 900 v. d. Z., erscheinen die deutlich blattförmigen Klingen, die auch zum Kennzeichen der frühen eisenzeitlichen Schwerter werden.

Einzelne Bronzeschwerter wurden auch in Nordindien gefunden, im Kontext der Kupferhort-Kultur (Copper Hoard culture, ab etwa 1500 v. d. Z.). Dies entspricht der frühesten Anwesenheit der vedischen Indo-Arier in Nordindien. Das bronzezeitliche Schwert erreicht China um das 7. Jh. v. d. Z. als jiàn 剣.

In der Hallstatt-Kultur (HaC, ab dem 8. Jh. v. d. Z.) werden die frühesten Eisen-Schwerter produziert. Dies entspricht den frühesten Kelten, und die keltischen Noriker im Gebiet des heutigen Österreich (Kärnten und Steiermark) bleiben berühmt für ihren Stahl (ferrum noricum) bis in die Römische Kaiserzeit.

Die eisenzeitlichen Schwerter (griech. xiphos, lat. gladius) bleiben von ihrer Morphologie her ihren bronzezeitlichen Vorgängern nahe verwandt, mit Klingenlängen um die 50 cm. Erst mit der Spatha nimmt das Schwert eine Entwicklung, dass es deutlich von seinen Ursprüngen aus dem Dolch abhebt, mit Klingenlängen deutlich über einem halben Meter. Die Spatha wird erstmals von Tacitus ausdrücklich im Kontrast zum Gladius erwähnt, im Kontext des Aufstandes des britischen Königs Caratacus. In Tacitus' Beschreibung tragen die römischen Legionäre gladii, die römischen Hilfstruppen (d. h. gallische oder germanische Söldner) tragen spathae.

In der Folge wird die Spatha zur Standardwaffe im römischen Heer, zuerst für die Kavallerie, in der späteren Kaiserzeit auch für die schwere Infanterie. Die römische Spatha wird nach dem Fall des Reiches zur Grundform des Schwertes der völkerwanderungszeitlichen Germanen und zum „Wikingerschwert“ des nordischen Frühmittelalters.

Erst im Hochmittelalter bildet sich als Handschutz die Parierstange aus, die dem Schwert die klassische Kreuzform des christlichenRitterschwerts“ verleiht. Im Spätmittelalter entstehen neue Schwerttypen, insbesondere das zweihändig zu führende Langschwert. Im 16. und 17. Jh. entstand das schlanke, stichbetonte Rapier als zivile Waffe der Adligen, aber auch das Katzbalger der Landsknechte.

Bis ins 18. und frühe 19. Jahrhundert, als das Schwert längst keine militärische Rolle mehr spielte, blieb das Rapier und seine Abkömmlinge (Smallsword, Florett) Bestandteil der kompletten Garderobe eines Edelmannes und wurde für Duelle eingesetzt. Im Verlauf des 19. Jh. verschwand das Schwert aus der zivilen Garderobe, ein Schwert oder Säbel blieb aber bis ins 20. Jh. selbstverständlicher Bestandteil einer Offiziersuniform.

Die militärische Bedeutung des Schwertes war zu keiner Zeit sehr groß, und tritt völlig zurück vor der immensen symbolischen Bedeutung, die das Schwert seit der Antike besaß, als Waffe par excellence und damit als Auszeichnung des freien Mannes. Laut Tacitus waren Schwerter eine Seltenheit unter den Germanen des 1. Jahrhunderts., und Grabfunde bestätigen das, insofern Schwerter nur den reichsten Bestattungen beigegeben wurden, weit seltener als das Sax oder der Speer. Auf das Schwert werden Eide geschworen, und das Schwert bleibt Symbol der Blutgerichtsbarkeit im Mittelalter. Tacitus berichtet auch, daß bei den Germanen ein junger Mann erst heiraten konnte, wenn er der Familie seiner Braut Rinder, ein Pferd, ein Schild mit Frame (Wurfspeer) und ein Schwert als Brautpreis zahlen konnte.

Für diese Gaben erhält der Mann die Gattin, die nun auch ihrerseits dem Manne eine Waffe schenkt. Das gilt ihnen als die stärkste Bindung, als geheime Weihe, als göttlicher Schutz der Ehe“ (Germania 18).[1]

Ähnliche symbolische Bedeutung kommt einschneidigen Waffen in Asien zu, dem arabischen saif, dem japanischen katana usw., weshalb diese oft auch als „Schwerter“ bezeichnet werden, obwohl sie morphologisch eigentlich Säbel sind.

Wortherkunft

Das Wort Schwert, ahd. und mhd. swert, ist gemeingermanisch, von einem urgerman. *swerdam (altnord. sverð, aengl. sweord, altsächs. swerd) fehlt allerdings im Gotischen. Seine weitere Herkunft ist unsicher, möglicherweise abgeleitet von einer idg. Wurzel *swer- "wund, verwunden" (vgl. Schwäre). Das kirchenslawische *mьčь (tschech. meč usw.) hat auch germanischen Ursprung, aengl. mēċe, got. mekeis, anord. mækir. Das lat. gladius hat keltischen Ursprung, von einem frühkelt. *kladyos-, das sich auch in neukeltischen Sprachen fortsetzt (walisisch cleddyf). Das griech. ξίφος ist bereits mykenisch belegt (als Zweizahl qi-si-pe-e) und hat wohl außergriechischen Ursprung, verwandt mit dem ägypt. sēfet und letztlich dem arab. saif.

Gekreuzte Schwerter

Gekreuzte Schwerter – – können für Krieg stehen, auf Karten und Legenden stehen ⚔ für Wahlstatt, den Ort einer Schlacht. Als genealogisches Zeichen bedeuten ⚔ gefallen und (⚔) vermißt.

Orden und Ehrenzeichen

Bei Orden und Ehrenzeichen (Phaleristik) symbolisieren die Hinzufügung von Schwertern einen militärischen Verdienst oder einer Leistung während eines bewaffneten Konfliktes (z. B. Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern), aber auch bei Auszeichnungen, die ausschließlich für soldatische Tapferkeit verliehen werde, wie das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, eine höhere Ordensstufe.

Siehe auch

Literatur

  • Julius Naue: Die vorrömischen Schwerter aus Kupfer, Bronze und Eisen. 1903 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. boves et frenatum equum et scutum cum framea gladioque. In haec munera uxor accipitur, atque in vicem ipsa armorum aliquid viro adfert: hoc maximum vinculum, haec arcana sacra, hos coniugales deos arbitrantur. Angesichts der unter 6. betonten Seltenheit des gladius bei den Germanen (was unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass sich jeder heiratswillige Germane ein Schwert leisten konnte) ist hier wohl von „Schwert“ stellvertretend für „Klingenwaffe“ die Rede (also inklusive Sax oder Ger), welche hier aber den Symbolgehalt des Schwertes als Kennzeichen des freien wehrfähigen Mannes übernimmt.