Groddeck, Wilhelm von

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Wilhelm August von Groddeck (Lebensrune.png 28. April 1861 in Schwetz; Todesrune.png 6. März 1937 in Wernigerode) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr, zuletzt Generalmajor z. D., Gouverneur von Thorn, Befehlshaber in der Provinz Sachsen (1920) und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“.

Leben

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„Wilhelm ist der einzige überlebende Sohn von Karl Heinrich. Er lebte zuletzt als königlich preußischer Generalmajor a. D. in Wernigerode am Harz. Nach seiner Geburt in Schwetz an der Weichsel besuchte er die Schule in Bromberg und Marienwerder. Er machte das Gymnasialabitur in Bromberg, trat als Offizieraspirant 1881 in das Feldartillerie-Regiment 15 in Straßburg/Elsaß ein, ist nach Kriegsschulbesuch in Kassel dort Offizier geworden und schloss sein Examen mit Kaiserbelobigung ab. Nach Besuch der Artillerieschule wurde er Adjutant der 2. Abteilung des Regiments und 1890 als Premierleutnant in das Feldartillerie-Regiment 34 nach Metz versetzt, wo er zum Regiments-Adjutanten befördert wurde. Nach seinem Kommando zum Generalstab 1885 wurde er 1897 Batteriechef im Feldartillerie-Regiment 3 in Rastatt und 1899 in den Großen Generalstab versetzt. Danach erfolgte 1903 die Versetzung in den Generalstab der 18. Division in Flensburg, 1904 in den Generalstab des 3. Armee Korps nach Berlin, 1907 als Abteilungskommandeur zum Feldartillerie-Regiment II in Kassel. 1910 wurde er dort Oberstleutnant und als Abteilungschef in den Großen Generalstab versetzt. Er wurde dort 1911 Chef der Kriegsgeschichtlichen Abteilung, 1912 zum Kommandeur des Feldartillerie-Regiments in Danzig ernannt und 1913 zum Oberst befördert.
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1914 mit Kriegsbeginn wurde er als Generalquartiermeister II im Osten tätig, im September Kommandeur der 21. Feldartillerie-Brigade in der Champagne, acht Tage später Oberquartiermeister der 4. Armee in Russisch Polen. 1915 wurde er zum Generalmajor befördert, Oberquartiermeister der Heeresgruppe Prinz Leopold von Bayern an der Ostfront, 1916 Kommandeur der 208. Infanterie-Division in der Angriffsschlacht bei Cambrai in Nordfrankreich und war 1918 mit seiner Division bei Amiens vorderster Teil des deutschen Heeres in der großen Angriffsschlacht. Am 9.4.1918 wurde ihm der Orden Pour-le-Merite verliehen. Nach der Demobilmachung wurde er 1918 Gouverneur der Festung Thorn, im April 1919 Kommandeur der 41. Infanterie-Division in Deutsch-Eylau und im Oktober 1919 Kommandeur der Reichswehrbrigade IV in Magdeburg. Am 15.01.1920 wurde ihm mitgeteilt, dass sich wegen des nunmehr in Kraft getretenen Versailler Vertrages, mit der Auflage, die Streitkräfte auf 100.000 Mann zu reduzieren, leider keine Möglichkeit einer Weiterverwendung bieten wird. In diese Zeit fällt der Kapp-Putsch. […] Wilhelm wurde von der Polizei in Haft genommen und, wie es heißt, auf Druck seiner Ehefrau wieder entlassen. Dazu schreibt er in seinen Lebenserinnerungen:
‚Als es mir im März gerade besonders wenig gut ging, meldete sich eines Morgens bei mir ein Kurier aus Berlin, der mir die Nachricht brachte, die Regierung Noske-Scheidemann sei durch eine Regierung Lüttwitz–Kapp abgelöst, die Brigade Ehrhardt sei von Döberitz in Berlin eingezogen, die alte rote Regierung sei geflohen und ganz Berlin wäre ein Meer von schwarz-weiß-roten Flaggen und erfüllt vom Jubel der Einwohner. General von Lüttwitz sende mir den Befehl, entsprechend zu handeln. Dieses Verfahren erschien mir von Anbeginn an als ein verfehltes Unternehmen, weil ich von irgendeiner Vorbereitung, jedenfalls außerhalb Berlins, nichts wusste. Hätte General von Lüttwitz vorher mit mir über solche Pläne gesprochen, dann hätte ich ihn nicht im Unklaren gelassen, dass auf die mir unterstellten Truppen für ein derartiges Unternehmen nicht zu rechnen sei. Immerhin war General von Lüttwitz als Gruppen-Kommandeur mein maßgebender Vorgesetzter, dessen Befehlen zu folgen ich mich für verpflichtet hielt. Mein Zwischenvorgesetzter telefonierte mir aus Dresden, ich sei in meinem Bezirk der Oberbefehlshaber der vollziehenden Gewalt, da Ausnahmezustand angeordnet war und ich sollte nach eigenem Ermessen handeln. Und nun kamen die schweren, sogenannten Kapptage. Hier habe ich vor allen Dingen folgendes zu betonen:
Ich bin nach Verschwinden der Lüttwitz-Kapp-Regierung von meinem Kommandeurposten selbstverständlich zurückgetreten, da die alte Regierung von ihrem Zufluchtsort in Süddeutschland aus den Regierungspräsidenten zum Oberbefehlshaber ernannt hatte. Trotz meines stillen Zurückziehens erschien ich den Roten so gefährlich, dass man mich mit List und Tücke in eine Falle lockte und festsetzte. Ich war nach Aufhören der Spannung durch meine Pflichterfüllung mit den Nerven gründlich zusammengebrochen und tatsächlich recht leidend. Da hat sich meine Frau mit staunenswerten Mut und noch größerer Energie, beraten durch einen braven, aber etwas ängstlichen Rechtsanwalt, rücksichtslos für mein Wiederfreiwerden eingesetzt und dies nach zehn Tagen schließlich durch eine sehr energische telegrafische Forderung eines entsprechenden Befehls seitens des Reichspräsidenten Ebert durchgesetzt.‘ Vermutlich als Folge wurde er am 10.04.1920 pensioniert und siedelte 1922 nach Wernigerode über. Dort fand er die Zeit, sich der Familienforschung zu widmen und gründete den Familienverband, wurde dessen erster Vorsitzender, später Verbandsführer genannt und hat wesentlich zur Familienforschung beigetragen, sowie die ersten Nachrichtenblätter herausgegeben. Im Archiv bei Peter von Groddeck befinden sich etwa 200 von Wilhelm oder seiner Frau Else geschriebene Briefe. Zwischen August 1932 und Ende September 1936 hat Wilhelm seine Lebenserinnerun-gen geschrieben. Sie befinden sich im Familienarchiv und in Kopien bei einigen Mitgliedern des Familienverbandes.“[1]
Traueranzeige

Drittes Reich

„Um Wilhelms Einstellung zum Kaiser, in Personalunion preußischer König, und zu den Nationalsozialisten zu beleuchten, die er als Antwort nach Aufforderung sich gegenüber Hitler zu verpflichten, geschrieben hat:
Wernigerode, Fürstenweg 48, den 2. März 1934 Sehr verehrter Herr Kamerad und Ortsgruppenführer. Durch meinen Bezirk habe ich heute eine Verpflichtungserklärung zur Unterschrift zu-gestellt erhalten. Der für mein Gewissen großen Wichtigkeit meiner Unterschrift entsprechend habe ich mir den Wortlaut mehrfach langsam vorlesen lassen, wobei ich gewissenhaft prüfte, ob ich als ehrlicher Deutscher Mann und alter Preußischer Soldat diese Unterschrift leisten könne. Unbedenklich bejaht hätte ich diese Frage, wenn ich nicht durch die Kenntnis einiger Geschehnisse in letzter Zeit stutzig geworden wäre. Durch diese aber bin ich genötigt, mir Aufklärung in Bezug auf das Folgende zu erbitten: Drei Deutschen Kaisern und Königen von Preußen habe ich unverbrüchliche Treue geschworen im Fahneneid. Dieser Eid ist mir heilig, weil ich dabei Gott angerufen habe; kein Mensch kann mich von ihm entbinden, auch nicht der König oder ich selbst; dieser Eid bindet mich bis zum Tod. In Verfolg dieser Treue schreibe ich alljährlich an den im Elend lebenden König zu seinem Geburtstag und erhalte kurzen Dank und bisweilen ein Bild. Auf Grund der erwähnten Geschehnisse muß ich Antwort haben auf die Frage: ‚Wird diese Treue angesehen als staatsfeindliche Bestrebung in reaktionäre Richtung?‘ Die Verpflichtungserklärung würde mich seelisch binden, wie der früher geleistete Fahneneid. Wie könnte ich diese Erklärung als Soldat und ehrlicher Deutscher Mann unterschreiben, wenn ich damit den weit älteren Fahneneid brechen müßte? Betonen möchte ich noch, daß ich stets die Ansicht vertreten habe, daß es Pflicht jedes Deutschen sei, die auf Heil und Wohl des Deutschen Volkes gerichtete Arbeit des Führers Adolf Hitlers nicht nur nie behindert werden dürften, sondern stets zu unterstützen seien; außerdem stehe ich meinem ganzen Wesen nach allem Staatsfeindlichen Treiben, besonders dem heimlichen fremd und völlig ablehnend gegenüber. In der Hoffnung, daß die erbetene Aufklärung mir das Unterschreiben der Erklärung klar ermöglichen möge und mit Front Heil Ihr ergebener Kamerad“
Grabstätte in Potsdam (Bornstedter Friedhof)

Familie

Wilhelm war der Sohn von Karl Heinrich von Groddeck (1821–1887) und der Julia Charlotte Luise Elisabeth, geb. Hein (1827–1898). Er hatte sieben Geschwister, fünf Schwestern und zwei Brüder, die jedoch beide das Erwachsenenalter nicht erreichten. Karl Joachim (Lebensrune.png 23. September 1852 in Schwetz) stürzte auf eine gepflasterte Regenrinne, wurde lange behandelt und starb am 7. Oktober 1862 mit 10 Jahren in einer Anstalt in Schwetz, wo er wegen unheilbaren epileptische Anfällen behandelt wurde. Das letzte Kind von Wilhelms Eltern, sein Bruder Karl August (Lebensrune.png 19. Mai 1864 in Bromberg) verstarb am 6. Juli 1864 in Bromberg als Säugling.

Vater Karl

Wilhelms Vater Karl, der in Breslau geboren wurde, machte 1841 in Danzig Abitur und studierte Jura in Berlin und Heidelberg, wurde Rechtsanwalt und Notar in Schwetz an der Weichsel. Dort baute sich die Familie ein kleines Haus, wozu ihnen Vater Karl Joachim von Groddeck Geld schenkte. In diesem Haus haben Karl und Luise wohl die schönsten Jahre ihres Ehelebens verbracht. Hier sind ihnen die ersten sechs Kinder geboren. Allerdings haben sich hier auch zwei ihrer Kinder schwere Schäden zugezogen, so daß neben viel Glück auch der Kummer dem Leben seinen Stempel aufgedrückt hat. Er wurde 1848 Oberlandesgerichts-Assessor, 1849 Obergerichtsanwalt in Schwetz und 1862 nach Bromberg versetzt. 1876 wurde er Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Marienwerder. Er hatte einen großen Ruf wegen der Schärfe seiner Logik und der Unerschrockenheit, mit der er seine Überzeugung vertrat. Er war ein ungewöhnlich reger Geist mit vielseitigen Interessen, hatte neben der Rechtskunde auch Musik studiert, war außergewöhnlich mathematisch begabt, war auf allen Gebieten der Philosophie zu Hause und hatte ein reges Interesse für das Gebiet der Naturwissenschaft, vornehmlich Physik, Chemie und Geologie, auf welchen Gebieten er sich bis zu seinem Lebensende auf dem Laufenden hielt.

Ehe

Sekonde-Lieutenant Wilhelm von Groddeck heiratete am 29. März 1887 in Berlin seine Verlobte Julie Luise Elsbeth „Else“ Gottschewski (1867–1947), Tochter des Wirklichen Geheimen Oberjustizrates Theodor Gottschewski (1821–1899) aus Marienburg in Westpreußen.

Kinder

Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Karl Albrecht von Groddeck (1894–1944), Generalleutnant und Ritterkreuzträger
    • ∞ standesamtlich 17.1.1920, kirchlich 19.1.1920 in Zoppot, Maria Wittich (1898–1968)
  • Dr. rer. pol. Annelies von Groddeck (1900–1991), Mutter von sechs Kindern: Karl-Hermann, Helga, Karin, Frithjof, Roswitha und Ute[2]
    • ∞ 28.12.1927 in Wernigerode, Dr. rer. nat. Willi Schmidt (1898–1944), Chemiker
  • Helga von Groddeck (1904–1989)[3]
    • ∞ 30.9.1926 in Wernigerode, Joachim von Lemcke (1894–1968), Oberst der Wehrmacht und Kaufmann

Lebensabend in Wernigerode

„Im Großelternhaus war immer viel Besuch – einmal die drei Kinder, mein Vater und die beiden Tanten, mit den vielen Enkeln – schließlich waren es 15. Eine Tante lebte allerdings lange Zeit in Wernigerode, die waren mit ihren Kindern also immer dort für uns. Die andere Familie sahen wir mehr zu den großen Familienfesten, wo die ganze engere und manches Mal auch die weitere Familie versammelt war. Großvati bildete einen starken Familienmittelpunkt und war auch Vorsitzender des Familienverbandes, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich der Bezugspunkt. […] Dagegen wusste ich genau, dass die Grosseltern ‚deutschnational‘ waren. Und da sie das waren, musste es etwas Gutes sein, stabil, rechtlich, eine behütende Ordnung, war mein Eindruck. Wichtig war mir auch ein Spruch, der im Großelternhaus hing: Erst kommt mein Volk, dann all die andern vielen, erst meine Heimat, dann die Welt! – es kann auch ein anderer ähnlicher gewesen sein. Ich bin da etwas unsicher, weil die eigentlichen politischen Stichworte des Hauses ‚Preußen‘ und ‚Kaisertreu‘ waren. Und obwohl ich später diese Worte als vergangen und überholt für mich begriffen habe, ist mir das was da stand und was da geglaubt wurde, in viel tieferem Sinne immer wichtig geblieben – als Treue zu dem als richtig erkannten gegen alle widerstände. Außer auf der Wiese sitzend beim Familienfest ist mir Großvati nur noch einmal außerhalb des Hauses erinnerlich, als er, noch einmal in seiner Generalsuniform mit allen Ehrenzeichen, vor allem dem Pour-le-merite, anlässlich eines Heldengedenktages in Halberstadt bei Vatis Bataillon Fahnen weihte. Es war ein später Nachglanz, ein Bild aus der Vergangenheit, etwas Geschichtliches darin.“ — Enkelin Renate von Hammerstein, geb. von Groddeck[4]

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Nachkriegsehrenzeichen

  • Stahlhelmbund Eintritts- und Ehrenabzeichen 1923 mit gravierter Mitgliedsnummer „IV.2399 1. 6. 23“
  • Mitgliedsabzeichen des Preußischen Landeskriegerverbandes und der Ortsgruppe Athenstedt 1924
  • Preußisches Kriegervereins-Ehrenkreuz, II. und I. Klasse (von Groddeck war bis Ende 1931 1. Vorsitzender des Preußischen Landes-Kriegerverbandes im Regierungsbezirk Magdeburg)
    • II. Klasse am 4. November 1926
    • I. Klasse am 2. April 1931
  • Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 22. Februar 1935

Fußnoten

  1. Peter von Groddeck: „Familienbuch der Familie von Groddeck – Groddeck”
  2. Annelies studierte nach dem Abitur auf dem Mädchengymnasium in Danzig, in Berlin und Tübingen Staatswissenschaften. Sie promovierte im Juni 1924 zum Dr. der Staatswissenschaften. Nach dem Abschluß des Studiums bereitete sie sich auf ihre Aufgaben als Frau und Mutter vor, machte Kurse mit und half in den Haushalten ihres Bruders nach der Geburt eines Kindes und dann bei ihren Eltern, als der Vater einen Armbruch kurierte. Das Hochzeitsdatum wurde zwischen Weihnachten und Neujahr gelegt, weil ihre Schwiegereltern nur dann ihr Geschäft in Liegnitz für einige Tage schließen konnten. Sie lebte zunächst in Tübingen, danach in Ludwigshafen, wo ihr Mann bei der BASF arbeitete, zuletzt als Leiter des Hauptlabors. Leider verunglückte ihr Mann am 8. August 1944 in Feuchten/Tirol beim Bergsteigen tödlich und sie blieb mit den noch kleinen sechs Kindern (2 bis 13 Jahre alt) allein zurück. Die Familie war noch zusätzlich durch Kriegseinflüsse getrennt, zwei Kin-der waren in Tübingen und sie mit den anderen in Wernigerode bei ihrer Mutter. Erst Ende 1945 vereinigte sich die Familie wieder in Tübingen. In den ersten Jahren nach dem Krieg arbeitete sie sich auf einem Ackerstück ab, um den Hunger ihrer Kinder nicht zu groß werden zu lassen. Als nach der Währungsreform Rente, Pension und Versicherungsleistungen es erlaubten, war sie mutig genug, 1951 für ihre Familie ein Haus in Tübingen zu bauen. Sie hatte so viel Freude an der Feldarbeit gefunden, daß nun der Garten ihre ganze Wonne wurde. Auch als die Kinder erwachsen wurden, hatte sie immer eine der Kinderfamilien mit bei sich wohnen. Die jüngste Tochter Ute lebt immer noch dort. Am Ende ihres Lebens wurde vor allem ihr Gedächtnis so getrübt, daß sie sogar noch in ein Altenheim mußte. Sie verlor viel Geistesinhalte, aber ihr feines und freundliches Wesen blieb ihr bis zuletzt erhalten. Sie starb zwar in Wittlich, wurde jedoch, so wie sie es gewünscht hatte, in Tübingen neben ihrem Mann beigesetzt.
  3. Nach der Schulzeit in Berlin, Danzig und Magdeburg beendete Helga die Schule in Gnadenberg bei den Herrnhutern und bestand zwei Prüfungen zur Hausschwester an der Hausschwesternschule Magdeburg. Während Ihrer anschließenden Tätigkeit als Hausschwester lernte sie ihren Mann Joachim von Lemcke kennen. Er hatte eine Anstellung beim Fürsten zu Stollberg-Wernigerode, so daß die Familie im Bereich des Schlosses wohnte. 1934 wurde er in die Wehrmacht reaktiviert. Stationen waren Halberstadt, Neiße/Oberlausitz und Magdeburg. Sie hatte sechs Kinder: Hans-Wilhelm, Karl-Otto, Inga, Almuth, Fritz und Reinhild, sowie zwei Fehl- bzw. Totgeburten. 1944 wurde die Familie mit den vier jüngeren Kindern zur Großmutter Elisabeth von Groddeck nach Wernigerode evakuiert, während die beiden älteren Zwillingsbrüder zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Karl-Otto ist in den letzten Tagen des Krieges in der Nähe von Berlin gefallen. 1951 durfte Helga im Zuge der Familienzusammenführung nach Detmold übersiedeln, wo sie bis zu Ihrem Tode lebte. Sie war bei Ihren Kindern und auch den übrigen Verwandten und Freunden, die stets in ihrer Wohnung willkommen waren, beliebt.
  4. In: „Familienbuch der Familie von Groddeck – Groddeck”, S. 125–126