Als ich an einem Sommertag

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Als ich an einem Sommertag ist ein deutsches Volks- und Liebeslied aus dem 19. Jahrhundert (ca. ab 1830). Der Verfasser sowohl des Textes als auch der Melodie ist unbekannt. Der Text existiert in verschiedenen Versionen, u. a. auch als Soldatenlied.


Text

Als ich an einem Sommertag, valleri dumda!
im grünen Wald im Schatten lag, valleri dumda!
sah ich von fern ein Mädchen stehn,
die war ganz unbeschreiblich schön.
Valleri, valleri dumdari, Valleri, valleri, valleri dumda!


Und als das Mädchen mich erblickt,
nahm sie die Flucht in Wald zurück.
Ich aber eilte auf sie zu
und sprach: „Mein Kind, was fliehest du?“
Sie sprach: „Mein Herr, ich kenn euch nicht,
Ich scheu ein Mannsbild von Gesicht,
denn meine Mutter sagte mir,
ein Mannsbild sei ein wildes Tier.“


„Mein Kind, glaub das der Mutter nicht!
Lieb nur ein schönes Angesicht,
denn weil sie ist ein altes Weib,
drum hasset sie uns junge Leut.“


Ich setzte mich an ihre Seit,
da war sie voller Zärtlichkeit.
Ich drückte sie an meinen Mund,
da war geschlossen unser Bund.


Andere Strophen:

Mein Herr, wenn das die Wahrheit ist,
so glaub' ich meiner Mutter nicht.
So setz' er sich, mein schöner Herr,
zu mir auf's Gras ein wenig her!


Ich setzte mich an ihre Seit,
da war sie voller Zärtlichkeit.
Ich drückte sie an Mund und Brust,
da war sie voller Herzenslust.


Da kann man sehn, wie Mädchen sein.
Sie geben sich geduldig drein!
Und stellt man sich ein wenig dumm,
so fallen sie von selber um.


Weitere Version

(hierbei kommt die Mutter besser weg)


Als ich an einem Sommertag
im Walde drauß im Schatten lag,
sah ich von fern ein Mädel stehn,
das war so jung und wunderschön.


Und als das Mädel mich erblickt,
da war's vor Angst gleich ausgerückt.
Ach liebes Mädchen, bleib doch hier,
ein Mannsbild ist kein wildes Tier.


Doch warnte mich mein Mütterlein:
laß dich mit keinem Manne ein.
Es dauert kaum ein halbes Jahr,
da kam ein Sohn mit rotem Haar.


Ihr lieben Mädchen, laufet fort
und höret auf der Mutter Wort!


Soldatenversion

Als ich an einem Sommertag
hinter Metz, bei Paris und Chalons
im grünen Wald im Schatten lag
hinter Metz, bei Paris und Chalons
Sah ich von fern ein Mädchen stehn
hinter Metz, bei Paris und Chalons
die war so bezaubernd schön
hinter Metz, bei Paris und Chalons
Und die Büchsen müssen knallen
die Franzosen müssen fallen
hinter Metz, bei Paris und Chalons
und die Säbel müssen klingen
die Franzosen müssen springen
hinter Metz, bei Paris und Chalons


Und als das Mädchen mich erblickt
hinter Metz....
nahm sie die Flucht und eilt zurück
hinter Metz....
Ich aber eilte auf sie zu
hinter Metz....
und sprach: „Mein Kind, was fliehest du?“
hinter Metz....


„Ach Herr, ach Herr. Ich kenn euch nicht!“
hinter Metz....
„und fürcht ein Mannsbild-Angesicht“
hinter Metz....
Denn meine Mutter sagt es mir
hinter Metz....
„ein Mannsbild ist ein schlimmes Tier“
hinter Metz....


„Ach Kind, glaub deiner Mutter nicht!“
hinter Metz....
„und lieb ein Mannsbild-Angesicht“
hinter Metz....
„Denn deine Mutter ist ein altes Weib“
hinter Metz....
„drum hasset sie uns junge Leut“
hinter Metz....


„Ach Herr, wenn das die Wahrheit ist“
hinter Metz....
„so glaub ich meiner Mutter nicht“
hinter Metz....
„So setzen´s sich, mein lieber Herr“
hinter Metz....
„ins Haus zu mir ein wenig her“
hinter Metz....


Ich setzte mich an ihre Seit´
hinter Metz....
sie war ja voller Zärtlichkeit
hinter Metz....
Ich drückte sie an meine Brust
hinter Metz....
sie war ja voller Liebeslust
hinter Metz....


So holte ich mir meine Braut
hinter Metz....
sie hatte meinem Wort getraut
hinter Metz....
Auch sie hat es noch nie bereut
hinter Metz....
daß sie nen lust´gen Bursch gefreit
hinter Metz....


Publiktionen

Das Lied ist in der Soldatenversion u. a. erschienen in:
Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926)