Winehouse, Amy
Amy Jade Winehouse ( 14. September 1983 in Enfield, London; 23. Juli 2011 ebenda) war eine jüdische Sängerin und Drogenikone.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Amy Winehouse kam am 14. September 1983 als zweites Kind des Taxifahrers Mitch und seiner Frau, der Apothekerin Janis Winehouse,[1] in der britischen Hauptstadt zur Welt. Sie hat noch einen älteren Bruder Alex. Ihre Eltern trennten sich, als sie neun Jahre alt war.[2] Im Alter von zwölf Jahren begann sie an der Sylvia Young’s Theatre School, einer Schule für britische Nachwuchskünstler, zu lernen.[3][4][5]
Von der Sylvia Young Stage School wurde sie verwiesen, und auch auf einer Mädchenschule im Süden Londons hatte sie Probleme.[6][7] Aus dem Haß auf die Schule entwickelte sich ihre Liebe zur Musik. Sie wurde immer stärker vom Jazz infiziert, auch von Hip Hop- und R&B-Einflüssen, die ihre damalige Wohnungsgenossin einbrachte. Sonntags trat sie des öfteren mit einem Jugendjazzorchester auf. Ihr Freund brachte ihr Reggae nahe. Winehouse saugte alle möglichen Stile auf. Später besuchte sie die BRIT School in Selhurst.
Ihr Talent blieb den Profis nicht lange verborgen. So unterschrieb sie einen Managementvertrag und fand bald darauf eine Plattenfirma: „Island Records“. Mit Hilfe diverser Produzenten und Liedschreiber machte sie sich an die Produktion ihres Debütalbums. „Frank“ erschien 2003 in Großbritannien und ein Jahr später auch in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr zweites Album „Back to Black“ erschien 2006.
Neben ihrer Musik machte sie immer wieder mit Drogen- und Alkoholeskapaden auf sich aufmerksam, die meist in der Lizenspresse Beachtung fanden. Wiederholt erschienen Filme, in denen Winehouse bei Konzerten betrunken über die Bühne torkelte. Mehrfach mußte sie Auftritte wegen ihrer Sucht absagen. Im Juni 2011 wurde sie in Belgrad bei einem Konzert mit 20.000 Gästen ausgebuht, weil sie offenbar zu betrunken zum Singen war. Bezeichnenderweise enthielt einer ihrer größten Hits „Rehab“ übersetzt die Textzeile
- „Sie wollten mich zu einem Entzug bewegen – ich sagte ‚Nein, nein, nein‘ “.
Für Schlagzeilen sorgte auch die stürmische Ehe mit dem Musiker Blake Fielder-Civil. Die Ehe wurde 2009 nach vielem Auf und Ab geschieden.
Tod
Am Nachmittag des 23. Juli 2011 wurde der Notarzt in Winehouse' Londoner Wohnung gerufen. Kurz danach wurde ihr Tod durch die Polizei bestätigt. Die genaue Todesursache wurde erst am 26. Oktober 2011 bekanntgegeben. Winehouse starb an den Folgen exzessiven Alkoholkonsums (4,16 Promille Alkohol im Blut).[8] Winehouse hatte selbst einen frühen Tod durch die Folgen ihrer Rauschgiftsucht befürchtet.
Amy-Winehouse-Stiftung
Die Amy-Winehouse-Stiftung soll sich um Kinder und junge Menschen kümmern, die unter Krankheiten leiden oder aus schwierigen Verhältnissen stammen.[9] Eine der ersten Geldquellen soll das Stück „Body and Soul“ sein, das Amy Winehouse im Duett mit dem Jazzsänger Tony Bennett kurz vor ihrem Tod aufgenommen hatte.
Kritik
Zitat Sängerin Natalie Cole: „Gebt Amy Winehouse Preise, wenn sie clean ist.“ Die Musikindustrie sei oft verlogen. Es gebe Strippenzieher, die auf noch mehr verkaufte Platten hofften, wenn Amy weiter Drogen nehme und durchdrehe. Diese Art von Heroin-Chic dürfe man nicht unterstützen.[10]
Galerie
Auszeichnungen
- 2007: Brit Awards: „Beste britische Sängerin”
- 2007: MOBO: „Beste Sängerin”, „Beste R’n’B-Sängerin”, „Bester Song”, „Bestes Video“[11]
- 2007: MTV Europe Music Awards: „Artist choice”[12]
- 2007: Ivor Novello Award für „Rehab” in der Kategorie „Bestes Lied”
- 2007: Kulturnews-Award in der Kategorie „Platten“ für „Back to Black”[13]
- 2008: Grammy: „Song des Jahres”, „Single des Jahres”, „Bester neuer Künstler”, „Beste weibliche Gesangsdarbietung – Pop”, „Bestes Gesangsalbum – Pop”[14]
- 2008: Swiss Music Award in der Kategorie „Best Newcomer International”
- 2008: Ivor Novello Award für „Love Is A Losing Game” in der Kategorie „Bestes Lied”"
- 2009: ECHO in der Kategorie „Künstlerin des Jahres (international)”"
- 2009: ECHO in der Kategorie „Album des Jahres (national oder international)”"
Literatur
- Klaus Miehling: Gewaltmusik: Populäre Musik und Werteverfall, epubli, 2010, ISBN 978-3869316055 [352 S.]
- Rüdiger Liedtke: Die Vertreibung der Stille: Leben mit der akustischen Umweltverschmutzung, dtv Verlagsgesellschaft; vollst. überarb. Neuausgabe 2004, ISBN 978-3423340625 [256 S.] – das Thema ist ganz überwiegend Musik
Verweise
- Klaus Miehling: Was Sie über Jazz wissen sollten, Mai 2007, aktualisiert Januar 2012