Ansorge, Marie

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Marie Ansorge[1]

Marie (auch: Maria) Ansorge, geb. Scholz (Lebensrune.png 15. Dezember, nach anderen Angaben am 5. Dezember 1880 in Löchau, Sudetenland[2]; Todesrune.png 11. Juli 1955 in Dorsten) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Leben und Wirken

Ansorge stammte aus dem Sudetenland, arbeitete nach dem Besuch der Dorfschule in Löchau als Textilarbeiterin und betätigte sich frühzeitig politisch. Aus armen Verhältnissen stammend verpaßte sie oft die Schule, da sie frühzeitig mit der Betreuung ihrer jüngeren Geschwister sowie der Haushaltsführung beschäftigt war. Zudem arbeitete sie als Feldarbeiterin. Wie ihre Mutter wurde sie Handweberin und heiratete frühzeitig, verließ ihren Mann aber nach kurzer Ehe.

Während des Ersten Weltkrieges übernahm sie die Leitung des Bäcker- und Fleischerverbandes und war nach der Novemberrevolte in der Weimarer Republik bis 1933 Reichstagsabgeordnete. Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten wurde sie mehrfach wegen politischer Weiterbetätigung verhaftet. Sie lebte überwiegend von Arbeitslosenunterstützung und wurde nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 erneut inhaftiert und in das KL Ravensbrück gebracht, wo sie am 3. November 1944 entlassen wurde.

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht ernannten die Sowjetbolschewisten Ansorge zur Bürgermeisterin von Nieder Salzbrunn, bevor sie Opfer der Vertreibungsverbrechen wurde. Mit ihrem Lebensgefährten, ihrer Schwiegertochter und deren drei Töchtern konnte sie nach Marl im Ruhrgebiet flüchten; ihr einziger Sohn war 1945 von einem Sowjetbolschewisten erschossen worden.

Ansorge wurde wieder in der SPD und der Arbeiterwohlfahrt aktiv, wurde Stadtrat und kümmerte sich um die Heimatvertriebenen. 1951 zog sie in den BRD-Bundestag ein. Ansorge war überzeugte Pazifistin und blieb bis zu ihrem Tod dem internationalen Sozialismus verbunden.[3]

Zitate

  • „Wir Alten müssen den Jungen den richtigen Weg zeigen und ihnen die Schulung und das Wissen vermitteln, das sie brauchen, um unsere sozialistische Idee zu verwirklichen. Dazu sind wir nie zu alt!“

Fußnoten

  1. Hermann Hilliger (Hg.): Kürschners Volkshandbuch: Deutscher Reichstag, Hermann Hillinger Verlag, Berlin 1930, S. 122
  2. Maria Ansorge - Eine Arbeiterin im Bundestag
  3. Maria Ansorge, Mutige Streiterin für die Armen und Schwachen in der Datenbank der Frauen.ruhr.Geschichte Vorsicht! Enthält politisch korrekte Verengungen und Versimpelungen im Sinne der Umerziehung!