Antiochos IV. Epiphanes

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Antiochos IV. Epiphanes (Lebensrune.png ca. 215 v. d. Z.; Todesrune.png 164 v. d. Z.) war König des seleukidischen Herrschaftsbereiches. Er war der jüngste Sohn des Antiochos III. und der Laodike von Pontos.

Leben

Nach der Niederlage seines Vaters Antiochos III. in der Schlacht bei Magnesia (190) gegen die Römer und den anschließenden Friedensverhandlungen lebte er bis 178 als Geisel in Rom. Er ließ sich nach seiner Freilassung in Athen nieder und bestieg nach der Ermordung seines Bruders Seleukos IV. 175 den Thron. Dem in der antiken Tradition als geldgierig, größenwahnsinnig, gegenüber Rom devot und verrückt charakterisierten Herrscher haftet bei näherer Betrachtung kaum etwas von alledem an. Da dem König in der jüdischen Tradition die Entweihung des Jerusalemer Tempels angelastet wird, wurde über Jahrhunderte hinweg zunächst ein negatives Bild von ihm gepflegt und tradiert. Erst im 19. Jahrhundert wandte sich der Blick zunehmend den nichtjüdisch geprägten Quellen zu, die jedoch ebenfalls ein über weite Strecken negatives Bild von Antiochos IV. zeichnen.

Antiochos IV war der letzte Saleukide, der einen Feldzug gegen die östlichen Provinzen Asiens führte, um diese wieder seiner Herrschaft zu unterwerfen, nachdem sie sich zuvor unter den Parthern und Baktriern von den Seleukiden losgesagt hatten. Um seine Kriegskasse zu füllen, beabsichtigte er, in der Landschaft Elymais einen der Artemis geweihten Tempel zu plündern. Damit scheiterte er jedoch an dem Widerstand der Einheimischen und starb auf dem Rückzug. Seine Abwesenheit von Syrien konnte Judas Makkabäus nutzen, um im Jahr 164 v. d. Z. Jerusalem zu erobern und den Tempel von neuem dem hebräischen Gott zu weihen.

Literatur

  • Elias J. Bickerman: The Jews in the Greek Age, Cambridge (Massachusetts/VSA) / London, 1988
  • Klaus Bringmann: Hellenistische Reform und Religionsverfolgung in Judäa. Eine Untersuchung zur jüdisch-hellenistischen Geschichte (175–163 v. Chr.), Göttingen 1983
  • Hans-Joachim Gehrke: Geschichte des Hellenismus, München 2. Aufl. 1995
  • Ernst Haag: Das hellenistische Zeitalter. Israel und die Bibel im 4. bis 1. Jahrhundert v. Chr. (BE 9), Stuttgart 2003
  • Othmar Keel: Die kultischen Maßnahmen Antiochus’ IV., in: O. Keel / U. Staub: Hellenismus und Judentum. Vier Studien zu Daniel 7 und zur Religionsnot unter Antiochus IV., Freiburg (Schweiz) / Göttingen 2000, 87-121
  • Markus Sasse: Geschichte Israels in der Zeit des Zweiten Tempels. Historische Ereignisse – Archäologie – Sozialgeschichte – Religions- und Geistesgeschichte, Neukirchen-Vluyn 2004 (Lit.!)