Attentat von Sarajewo

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Meldung zum Attentat von Sarajewo.jpg

Das Attentat von Sarajewo war die Ermordung von Erzherzog Ferdinand und dessen Gattin in Sarajewo am 28. Juni 1914, ein Ereignis, das wenige Wochen später zum „Großen Krieg“ und zum Tod von Millionen führte.

Vorgang

Vor dem Rathaus in Sarajewo am 28. Juni 1914
Das Verbrechen von Sarajewo
Die Mörder von Sarajewo vor ihren Richtern

Der serbische Attentäter Gavrilo Princip verübte am 28. Juni 1914 in Sarajewo einen Mordanschlag auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Ferdinand und seine Ehefrau Herzogin Sophie. Nachdem ein erster Mordanschlag am Morgen desselben Tages mißlungen war, schoß Princip auf das Fahrzeug des hoheitlichen Paares, welches an dem Nordende der Lateinerbrücke (eine osmanische Steinbogenbrücke über die Miljacka im Stadtzentrum von Sarajewo) vor einem Kaffeehaus anhielt.

Das erste Projektil durchschlug die Fahrzeugwand, wobei sich das Geschoß verformte, scharfkantig wurde und sich zu drehen begann. Danach traf es Sophie in den Unterleib und fügte ihr dort eine Reihe von Verletzungen zu, an denen sie innerhalb kürzester Zeit, noch im Wagen selbst, innerlich verblutete. Als Franz Ferdinand merkte, daß seine Frau getroffen worden war, schrie er: „Sopherl! Sopherl! Stirb nicht! Bleib’ am Leben für unsere Kinder!“[1] Unmittelbar danach fiel der zweite Schuß, welcher Franz Ferdinand in den Hals traf, seine Halsvene zerriß und seine Luftröhre verletzte. Der vor ihm sitzende Graf Harrach drehte sich um, packte den Thronfolger an der Schulter und rief: „Majestät, was ist Euch?“, woraufhin Franz Ferdinand erwiderte: „Es ist nichts ...“ und einen Moment später das Bewußtsein verlor. Der Thronfolger blutete nun nicht aus der Einschußwunde selbst, sondern vor allem durch die verletzte Luftröhre, die wiederum von der verletzten Halsvene gespeist wurde. Das ist auch der Grund, weshalb die Uniform des Thronfolgers vorne großflächige Blutspuren aufweist.[2]

Der Täter

Gavrilo Princip gehörte der pro-serbischen Organisation „Junges Bosnien“ (Mlada Bosna) an, welche für die Zusammenlegung von Bosnien und Serbien stritt. Die politische Organisation wurde von der serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ mit Kampfmitteln unterstützt. Die „Schwarze Hand“ unterhielt Verbindungen u. a. zu serbischen Regierungs- und Adelskreisen.

Konspirationsverdacht

„Im Mai 1914 wurde der Freimaurer Klofatsch mit einer von dem aus der Tschechei stammenden österreichischen Offizier Bruder Hanusch Kuffner angefertigten Kriegszielkarte bei diplomatischen Vertretungen vorstellig. Er händigte das Dokument dem russischen Gesandten in Wien aus, eine Kopie ließ er dem russischen Konsul in Prag zukommen, der es sofort dem Außenminister Sasanow nach Petersburg sandte. Bedeutsam ist diese Karte nicht zuletzt deswegen, weil sie Serbien sehr genau in den Grenzen des späteren Jugoslawien zeigt. Dies ist ein Indiz, daß mit Belgrad bereits zu diesem Zeitpunkt über das geplante Attentat verhandelt worden war. Dieselbe Karte wurde im Juni 1917 während des großen Freimaurerkongresses, der auch die Statuten des zu gründenden Völkerbundes beriet, den kriegführenden Hochgradbrüdern und Bruder Wilson übermittelt.“[3]

Auswirkung

Mit dem Ablauf des aus dem Attentat von Sarajewo resultierenden österreichischen Ultimatums an Serbien, in welchem ein entschiedenes Vorgehen gegen die serbischen Verschwörer gefordert wurde, begann am 28. Juli 1914 der Erste Weltkrieg. Von 1918 bis in die 1990er Jahre hinein trug die Lateinerbrücke den Namen des Attentäters.

Siehe auch

Literatur

  • Deutsches Reichsarchiv: Vorläufige Denkschrift und Aktenstücke zum Kriegsausbruch, 1914 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
  • Josef Kohler: Der Prozess gegen die Attentäter von Sarajewo, 1918 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Ernst Sauerbeck: Der Kriegsausbruch. Eine Darstellung von neutraler Seite, 1919 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Leon Degrelle: Verschwörung der Kriegstreiber 1914 - Das Attentat von Sarajewo. Hintermänner und Hintergründe, Verlag Druffel & Vowinckel 2009, ISBN 978-38061-1203-0

Verweise

Fußnoten

  1. Theodor von Sosnosky: Franz Ferdinand der Erzherzog-Thronfolger. Ein Lebensbild, Verlag Oldenbourg, München 1929, S. 208
  2. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal VI – Die k.(u.)k. Armee von 1867 bis 1914, Wien 1989, S. 53
  3. Wolfgang Eggert: Israels Geheimvatikan, S. 292, Fußnote 653 (Band 1 als Netzbuch)