Büsching, Johann Gustav Gottlieb

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Johann Gustav Gottlieb Büsching

Johann Gustav Gottlieb Büsching (* 19. September 1783 in Berlin; † 4. Mai 1829 in Breslau) war ein deutscher Altertumsforscher, Archäologe, Germanist und Volkskundler.

Leben

Büsching studierte Rechtswissenschaften in Erlangen und Halle und wurde 1806 Referendar bei der regierung in Berlin. Bereits früh hatte er sich für deutsche Kunst und Altertumskunde begeistert und erhielt 1810 den Auftrag, die säkularisierten Stifter und Klöster Schlesiens zu bereisen, um ihre wissenschaftlichen und Kunstschätze nach Breslau zu überführen. 1811 wurde er königlicher Archivar in Breslau, 1816 Dozent an der Universität, 1817 außerordentlicher und 1823 ordentlicher Professor der Altertumswissenschaften.

Büsching begründete den Verein für schlesische Geschichte und Altertümer und gab lange die „Schlesischen Provinzialblatter“ heraus. Er war der Sohn des bekannten Geographen Anton Friedrich Büsching.

Schriften

1820 gab Büsching eine Korrespondenz der Schlesischen Gesellschaft heraus, es erschien aber nur der erste Band, und das erste Heft des 2. Bandes. Nachrichten über Altertümer nahmen dort einen breiten Platz ein.

Monographien

  • Deutsche Gedichte des Mittelalters. 1808 (Netzbuch)
  • Buch der Liebe. Berlin 1809 (Netzbuch)
  • Volks-Sagen, Märchen und Legenden. Carl Heinrich Reclam, Leipzig 1812 (Netzbuch)
  • Das Bild des Gottes Tyr, gefunden in Oberschlesien. Breslau 1819.
  • Die Alterthümer der heidnischen Zeit Schlesiens. Band 1, Breslau 1820.
  • Abriß der deutschen Alterthumskunde. Weimar 1824.
  • Friedrich Heinrich von der Hagen und Johann Gustav Büsching: Literarischer Grundriß zur Geschichte der Deutschen Poesie von der ältesten Zeit bis in das sechzehnte Jahrhundert. Berlin 1812 (Netzbuch)

Artikel

  • Über die Kunstschätze in den evangelischen Kirchen Breslaus. In: Schlesische Provinzialblätter 1811.
  • Nachricht von der Breslauer Gemäldesammlung. In: Deutsches Museum. 1812/2, S. 39–59.
  • Versuch der Erklärung einer an mehreren Orten Deutschlands zu findenden Alterthümlichkeit, mit einigen darauf bezüglichen Nachrichten. In: Deutsches Museum. 1813/4, S. 77–83.

Abschriften und Editionen

Albrecht von Scharffenberg, Titurel. Abschrift des Druckes von 1477 [Straßburg: Johann Mentelin] von Johann Gustav Gottlieb Büsching. 398 Seiten, gebunden in Halblederband mit Rückenaufdruck: Titel, Abschreiber. S. 397: Beschreibung des Originals von Büsching, Breslau (?) 20. Juni 1806. Universitätsbibliothek Halle, Yg 2° 31.

1811 fand Büsching in der Bibliothek der Grafen Hochberg zu Fürstenstein und in der Bücherei der St. Bernhardinkirche in Breslau Original und Abschrift des dreibändigen Memorialbuches des schlesischen Adeligen Hans von Schweinichen (1552–1616), das er zwischen 1820 und 1830 herausgab.

Literatur

  • C. Buchwald: Büsching an Goethe. In: Altschlesien. Band 3/1, 1930, S. 87–90.
  • J. Lambert Büchler: Anzeige des von dem Professor Büsching in Breslau gestifteten schlesischen Vereins zur Unterstützung der Herausgabe einer Sammlung altdeutscher *Denkmale der Geschichte und Kunst. In: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Band 1, 1819/20, S. 161 online
  • Hans Gummel: Forschungsgeschichte in Deutschland. Berlin 1938
  • M. Hecker: Aus der Frühzeit der Germanistik. Die Briefe Johann Gustav Büschings und Friedrich Heinrich von der Hagens an Goethe. In: Jahrbuch Goethe-Gesellschaft. Band 15, 1929, S. 100–179.
  • Friedrich Kruse: Budorgis, oder etwas über das alte Schlesien vor der Einführung der christlichen Religion besonders zu den Zeiten der Römer nach gefundendenen *Alterthümern und nach Angaben der Alten. Leipzig 1819.
  • Wilhelm Michel: Büsching, Anton Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 3 f.
  • Alwin Schultz: Büsching, Johann Gustav Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 645 f.
  • H. Seger: Johann Gustav Gottlieb Büsching zu seinem hundertsten Todestage. In: Altschlesien. Band 2, 1929, S. 70–180.

Verweise