Bali – Kleinod der Südsee

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Bali – Kleinod der Südsee
Bali - Kleinod der Südsee.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Bali – Kleinod der Südsee
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Regie: Ernst R. Müller, Gerd Philipp
Drehbuch: Martin Rikli
Produktion: Rex-Film Bloemer & Co.
Musik: Richard Stauch
Kamera: Werner Krien
Schnitt: Hanns Scheib

Bali – Kleinod der Südsee ist ein deutscher Kulturfilm von 1940. Die Uraufführung fand am 31. Januar 1941 statt.

Weitere Titel

  • Bali (Sonstige Titel, Deutschland)

Handlung

Quelle
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Die Welt ist heute nicht mehr reich an Paradiesen, denn wo der Mensch mit seiner Zivilisation hinkommt, hört alles auf, ein Paradies zu sein. Nur wenig weiße Flecken auf der Landkarte lassen uns Paradiese vermuten, doch scheint es uns heute unwahrscheinlich, daß jene noch nicht „entdeckten“ Fleckchen der Erde für uns überhaupt bewohnbar sind. Alles aber, was in den letzten 70 Jahren von Europäern „kolonisiert“ wurde, hat zumeist den Charakter des Paradieses verloren. Mit einer Ausnahme. – Östlich von Java, aber nur wenige Seemeilen davon getrennt, liegt die kleine Sundainsel Bali, die heute zu Niederländisch-Ostindien gehört. Auf 5.616 Quadratkilometern leben hier nur 1.102.000 Einwohner, die hier tatsächlich noch Platz zum Leben haben, wenn man als Vergleich dagegen hält, daß die Reichshauptstadt Berlin nur 884 Quadratkilometer Fläche besitzt, also etwa ein Sechstel so groß ist wie Bali, und daß hier die vierfache Anzahl von Menschen leben muß.

Die Insel besitzt ein gleichmäßiges tropisches Klima, ohne die in den Tropen oftmals so drückende und lähmende Feuchtigkeit, denn das Meer ringsum strahlt immer noch genügend Kühlung aus und weiß die Temperatur auszugleichen. – Es ist kein Wunder, daß unter solchen Umständen hier ein Menschenschlag heranwachsen konnte, dessen natürliche Anmut jeden bezaubern muß. Die Balinesen sind das schönste Volk unter den Südseeinsulanern. Ihr aufrechter, stolzer Gang, das schwebende Schreiten der Frauen, ihre fast kindliche Zutraulichkeit und schließlich ihre Tänze, die den höchsten Ausdruck ihrer Lebensform darstellen, wurden sehr bald nach der Entdeckung dieser Insel weltberühmt. Seit etwa zwei Jahrzehnten gilt Bali als eine der ganz großen Sehenswürdigkeiten der Welt und die Globetrotter versichern immer wieder: man müsse diese Insel gesehen haben. – Eine solche Fremdeninvasion brachte natürlich auch Gefahren für das Volk auf Bali mit sich, und heute spricht man davon, daß auch dieses Paradies wohl dem Untergang geweiht sei. Es ist daher wohl möglich, daß der Rex-Film „Bali – Kleinod der Südsee“ das letzte Dokument sein wird, das die Balinesen noch in ihrer unverfälschten Natürlichkeit zeigt, in einer Natürlichkeit des Lebens, des Wirkens und des Glaubens, die wirklich an ein Paradies erinnert. – Die Aufnahmen, die aus einer Expedition von Viktor Baron von Plessen stammen, zeigen uns einen Tag auf der Insel Bali. Wir sehen die Frauen am frühen Morgen an den Quellen Wasser holen, sehen sie auf ihrem Gang zum Markt, bei der Hausarbeit und beim Spiel. Die Männer bestellen die Reisfelder, denn der Reis ist das Hauptnahrungsmittel Balis, ja er beherrscht das ganze Leben der Insel. In kunstvollen Terrassen wird er angebaut, und alle Männer Balis ohne Ansehen von Rang und Stand sind zu sogenannten „Subaks“, den Reisgenossenschaften, zusammengeschlossen und zu gemeinsamer Arbeit verpflichtet. – Der Film zeigt neben dem Alltagsleben der Balinesen aber auch ihre kultischen Feste und Tänze, darunter die berühmten Trance-Tänze kleiner kindhafter Mädchen, die in ihrer Unschuld etwas unendlich Rührendes haben. Der Nationaltanz ist der Legong, der mannigfache, höchst kunstvolle Formen hat und von frühester Kindheit geübt wird. Von unsagbarer Schönheit sind die Bilder des Abendfriedens auf Bali, wenn vor den vielen, vielen Tempeln kultische Handlungen stattfinden und die Priester in unheimlichen Masken vor das Volk treten. Diese Masken scheinen furchterregend, aber in Wirklichkeit ist das, was dahintersteckt, ungefährlich. Die Religion der Balinesen ist naiv und voller Harmlosigkeit. Man kennt hier keine Menschenopfer. Ihre Götter sind Naturgötter, denen man für die gute Ernte dankt und vor denen man sich nur fürchtet, wenn die Ernte nicht den Erwartungen zu entsprechen droht. Liebenswürdig und freundlich ist das Leben auf Bali, die Natur ist ein einziges großes Paradies, die Menschen sind arbeitsam und voll stolzer Haltung. Das zeigt uns dieser Film, und er zeigt es ähnlich, wie es der deutsche Dichter Max Dauthendey einst in Versen beschrieb, als er lange Jahre, bis zu seinem Lebensende, auf Bali lebte:

Es springen Ziegen am Straßenrand,
Und Bauern, die Reisbündel in der Hand
Ziehn unter Mandelbäumen hin.
Der Tag hat sonnigen Arbeitssinn,
Es hocken Verkäuferinnen am Weg,
Mit Käufern versunken in Handelsgespräch,
Und Bambus schattet mit hohem Strauß,
Und Käfige schaukeln am Strohmattenhaus.
Und Kinder spielen am Treppenstein,
Vom nahen Reisfeld glänzt Spiegelschein
Des Wassers, das um die Reisähre steht.
Und eine Kokospalme weht
Und winkt ins blaue Licht hinaus.